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Wie die Sonnenuhren in das Ysper-Weitental kamen

Online Redaktion, 24.07.2019 07:00

WEITEN. Wer das Ysper-Weitental mit offenen Augen passiert, entdeckt sie zahlreich: Sonnenuhren. Ihre Zeit brach dort vor 45 Jahren an. Damals konstruierte Schlossermeister Johann Jindra senior seine erste Sonnenuhr. Mit dem antiken Zeitmessgerät sorgte er in Weiten für eine Innovation. Tips hat seinen Sohn und Namensvetter Johann Jindra in der Sonnenuhr-Schlosserei besucht.

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„Bei unseren Uhren hast du eine lebenslange Garantie auf die Batterie“, sagt Johann Jindra verschmitzt lachend. Er fertigt in zweiter Generation Sonnenuhren an. Vor 45 Jahren brach mit der Herstellung der antiken Uhren eine neue Ära im traditionsreichen Schlosserei-Betrieb, den es schon seit 1858 gibt, an. „Wir hatten damals gerade eine neue Halle gebaut. Meine Mutter sagte zu meinem Vater: 'Auf die leere Wand dort gehört was rauf'“, erzählt Jindra.

Im Anfang war das Buch

Aus dem was wurde schließlich eine Sonnenuhr. Sie ziert heute noch die Hallenwand. Jindra senior hatte einst auf einem Flohmarkt ein Buch über Sonnenuhren aus dem Jahr 1712 entdeckt. Es löste Faszination aus. Rund acht Jahre tüftelte er, bis er seine erste eigene funktionstüchtige Sonnenuhr vor sich hatte und sie dem Wunsch der Ehefrau gemäß an die leere Hallenwand anbrachte. Mittlerweile ist das Ysper-Weitental zum Tal der Sonnenuhren geworden. Rund 130 solcher Zeitmesser sind dort in verschiedensten Formen und Farben zu finden. 40 gibt es auf dem Betriebsareal der Familie Jindra zu bestaunen.

Von Weiten nach Kapstadt

Genauigkeit und mathematisches Geschick braucht es, um eine funktionierende Sonnenuhr anzufertigen. „Wenn du dich um einen Grad vermisst, geht die Uhr schon acht Minuten falsch“, erklärt Jindra, dessen Werke national und international gefragt sind. So kann man etwa bereits am Matterhorn und in Kapstadt die Zeit an seinen Unikaten ablesen. Das Faszinosum Sonnenuhr wird im Hause Jindra übrigens nicht nur hergestellt, sondern auch vermittelt. „Sonne, Zeit & Ewigkeit“, lautet das hauseigene Museum, für das sich jährlich rund 4.000 Besucher Zeit nehmen.


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