WELS. Im Rahmen der Dialogveranstaltung des Jugendnetzwerkes referierte in der Arbeiterkammer-Bezirksstelle Marco Wehr (studierter Physiker, Philosoph und Berufstänzer) über richtiges Lernen. Er nimmt dabei Kinder als die großen Vorbilder.
Knapp 90 Personen darunter zahlreiche Schüler der Berufsschule 2 und der Produktionsschule sowie Partner des Jugendnetzwerkes lauschten gespannt seinen spannenden Ausführungen. Wer öffentlich erfolgreiche Menschen näher analysiert, wird feststellen, dass diese sehr häufig wie Kinder lernen. Diese auf dem ersten Blick etwas merkwürdige Vorstellung wurde durch den Vortrag verständlicher. Wehr argumentierte, dass Kinder in der Welt des Wissens dann heimisch werden, wenn sie durch Beobachten und Vorzeigen lernen. Die Bindung zu eigenen Bezugspersonen sowie zur menschlichen Gemeinschaft sind die Grundvoraussetzungen für das Gelingen. Als archimedischer Punkt des Lernens bei einem Kind gilt jener Zeitpunkt zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr, an dem die Werkzeuge des Wissens (Sprache, Feinmotorik, ...) nahezu entwickelt sind. Ab diesem Zeitpunkt ändern sich die Lernprozesse bei Kindern und sie können „belehrt“ werden. Infolgedessen benötigen sie ein Lernumfeld, welches sie einerseits vor nicht zu einfachen, jedoch auch nicht vor zu schweren Herausforderungen stellt. Vor allem die jungen Menschen im Publikum lauschten gespannt, als er in diesem Zusammenhang die Bedeutung vier großer Z herausstrich: Zeit, Zuneigung, Zuwendung und Zutrauen. Dabei sollen sich Kinder frei bewegen und Fehler machen dürfen, denn nur so haben sie die Möglichkeit auf natürliche Art und Weise zu lernen. Damit Kinder und Jugendliche diese Sachen auch wirklich lernen können, benötigen sie Pädagogen, die über fünf essenzielle Fähigkeiten verfügen: Strenge und Humor, Gerechtigkeit, Sachkompetenz sowie die Fähigkeit sich in die Rolle der Schüler hineinzuversetzen und deren persönliche Lebensumstände zu bedenken.
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