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Erstmals in Österreich: Ultraschall zur gezielten Behandlung von Prostatakrebs

Gerald Nowak, 29.08.2017 10:56

WELS. Das Klinikum Wels-Grieskirchen ermöglicht Patienten als erstes Krankenhaus in Österreich die fokale HIFU-Therapie des Prostatakarzinoms. HIFU steht für hochintensiver fokussierter Ultraschall. Mit dieser Therapie wird nur der Krebs selbst behandelt, indem das erkrankte Gewebe millimeter­genau zerstört wird. Gesundes Gewebe und umliegende Nerven werden dabei geschont.

  1 / 2   Einzigartig in Österreich: Fokale, nicht?invasive Therapie des Prostatakarzinoms mittels Ultraschallwellen. Fotos: Klinikum Wels-Grieskirchen

Alexander Pelzer, Leiter der Abteilung für Urologie am Klinikum, fasst zusammen. „Das HIFU-Verfahren eignet sich vor allem für Patienten im frühen Krankheitsstadium und jene, die nicht operiert werden können. Auch Patienten nach bereits erfolgter Bestrahlung und örtlichem Wiederauftreten der Prostatakrebs-Erkrankung kann diese Therapie helfen“, meint der Urologe.

Erhalt der Lebensqualität

In westlichen Industrieländern ist das Prostatakarzinom die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung beim Mann. Rund 5.000 bösartige Tumore der Vorsteherdrüse werden in Österreich derzeit pro Jahr diagnostiziert. Früher galt die erfolgreiche Krebsbekämpfung als das einzige Kriterium. Innovative Methoden ermöglichen heute auch den Erhalt der Lebensqualität. Die nicht‐invasive neue

Therapieoption HIFU minimiert durch die millimetergenaue Anwendung das Risiko von Nebenwirkungen. Hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU) bedeutet, dass Ultraschallwellen durch eine Art Hohlspiegel gebündelt werden. So entstehen Temperaturen von 85 bis 90 Grad Celsius, die das Tumorgewebe punktgenau verkochen.

Intensiver Auswahlprozess

 “Wir haben uns nach einem intensiven Auswahlprozess ganz bewusst für diese Art der fokalen Therapie entschieden“, erklärt Alexandre Pelzer. „Ausschlaggebend war unter anderem, dass mit dieser Therapie im Vergleich die meisten Erfahrungen bestehen und diese auch in den Leitlinien positiv hervorgehoben wird.“ Ein weiterer wichtiger Pluspunkt ist die Umsorgung durch den urologischen Experten – vor allem auch nach der Therapie: „Wir haben erreicht, dass auf Wunsch alle unsere Patienten an internationalen Studien teilnehmen können“, so Pelzer weiter. Er und sein Team arbeiten hier mit namhaften Universitätskliniken zusammen. „Besonders wichtig ist es uns, dass wir in der Urologie des Klinikums Wels Grieskirchen jetzt alle modernen Therapiemöglichkeiten des Prostatakarzinoms zur Verfügung haben, um wirklich eine unabhängige individuelle Therapie entwerfen zu können. Dafür ist es wichtig, dass sich die Therapien gegenseitig nicht behindern.


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