Maßnahmen gegen Raser-Wahnsinn in der Messestadt
WELS. Es war nur der Höhepunkt in einem seit Jahren schwelenden Wahnsinn. Vor allem auf zweispurigen Straßen finden immer wieder Rennen statt. Dazu kommen Driftmanöver vor allem im Messegelände. Rund um das Tuning Festival „Night of Wheels“ gab es in Wels und Traun rund 300 Anzeigen.
Vor allem der Westen der Stadt litt am Sonntag, 9. Juni, unter dem völlig sinnbefreiten Verhalten der Auto-Freaks. Lärm- und Geruchsbelästigung und dazu hohe Geschwindigkeit war an der Tagesordnung. Es szenetypisches Verhalten was gezeigt wurde. An Durchfahrtstraßen haben sich immer wieder Menschentrauben gebildet. Die Schaulustigen animierten die Fahrer zu Burn-Outs, Drifts und so weiter. Ein kleiner Fehler hätte fatal enden können. Kurz beruhigte sich in Wels die Szenerie als alles nach Traun wechselten. Doch als auch hier die Polizei hart durchgriff, fuhren alles wieder in die Messestadt: „Es war ein einziges Katz und Maus Spiel“, sagte ein Beamter.
Wels ist Hotspot der illegalen Raser-Szene
Das Pfingstwochenende war eben der nur der Höhepunkt. Seit Jahren finden vor allem auf den zweispurigen Straßen immer wieder illegale Rennen statt. Überhöhte Geschwindigkeit in der Nacht vor allem in der Eisenhowerstraße und Salzburgerstraße ist normal. Wels ist ein Hotspot der Raser Szene, wie ein Kenner beschreibt. FP-Vzbgm. Gerhard Kroiß: „“Mittlerweile ist die Raserei in unserer Stadt der Hauptbeschwerdegrund bei vielen Bürgeranliegen und Bürgerstammtischen. Für mich ist das absolut inakzeptabel“. Gemeinsam mit dem Stadtpolizeikommando habe man einen Aktionsplan ausgearbeitet. Dabei geht es um Langfristige Schwerpunktaktion der Polizei durch Laserkontrollen und mobile Radarmessungen. Die Radarkästen sollen digital aufgerüstet werden genau so wie die Ampel-Überwachungsanlagen.
Der Verkehrsreferent innerhalb des Stadtpolizeikommandos Andreas Weidinger kennt die Problematik nur zu gut: „Wir führen sehr viele Kontrollen durch vor allem auf den zweispurigen Straßen“. Er kann sich eine Section Control gerade auf der Salzburger/Eisenhowerstraße gut vorstellen. Die Aufrüstung der Radarüberwachung ist gut: „Doch die Szene ist durch WhatsApp Gruppen sehr gut vernetzt. Wenn wir kontrollieren, dann geht die Meldung schnell durch die Szene. Auch die Standorte der Radarkästen sind bekannt. Da wird 100 Meter normal gefahren und dann wieder aufgedreht“.
Wie geht es weiter mit dem Tuning Festival?
Die Stadtpolitik spricht sich gegen die Veranstaltung, die mit der Messe einen mehrjährigen Vertrag hat, aus. Obwohl gerade die rechtliche Komponente jetzt interessant ist: „Wir müssen uns den Vertrag genau ansehen. Wenn es nach mir geht, dann wird diese Veranstaltung im kommenden Jahr nicht mehr in Wels stattfinden“, sagt der Bürgermeister Andreas Rabl (FP). Man werde prüfen und weitere Schritte einleiten.
Der SPÖ-Verkehrsstadtrat Klaus Hoflehner lehnte die Veranstaltung schon vorher ab. VP-Stadtparteiobmann Peter Csar: „“Ob Veranstaltungen wie Night of Wheels oder ein Truckevent in einem Messegelände mitten in einer Stadt passen muss aufgrund der Vorkommnisse neu bewertet werden“. Grün Fraktionsobmann Walter Teubl: „“Diese „Night of Wheels“ haben wir gebraucht wie einen Kropf. Nur weil Pasching genug von dem Wahnsinn hat, müsste Wels nicht gleich hier schreien.“
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12.06.2019 16:36
Moral vs. Wirtschaft
Warum es nicht aufhören wird? Weil die Stadt daran verdient - und daneben noch einige Andere. Moral gegen Wirtschaftsdenken. Wer da wohl gewinnen wird?