Begleitung in einer für alle herausfordernden Zeit
WELS. Einsam zu sterben oder eine schwere Krankheit allein durchstehen zu müssen, davor haben Menschen besonders Angst. Bei der Hospizbewegung Wels Stadt/Land arbeiten 21 Frauen und Männer, die es als ihre Aufgabe sehen, Schwerkranken am Lebensende beizustehen.
Diese Ehrenamtlichen, die alle ausgebildete „Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleiter“ sind, kümmern sich aber nicht nur um Kranke, sondern auch um Familienmitglieder, die selbst Aufmerksamkeit oder einmal etwas Zeit für sich brauchen. „Es ist eine große Herausforderung, die Bedürfnisse der Familien im ersten Gespräch herauszuhören, die Situation richtig einzuschätzen und den richtigen Ehrenamtlichen für die Familie auszuwählen“, sagt Einsatzleiterin Daniela Feregyhazy-Astecker. Die ständige Konfrontation mit dem Tod kann belastend sein, „daher tut es gut, dass sich die Ehrenamtlichen bei den monatlichen Treffen untereinander austauschen können“, meinen Michaela Hüthmayr und Ilse Keller, die sich seit 20 Jahren im mobilen Hospizteam engagieren.
„Das könnte ich nicht“
Die Reaktionen sind häufig gleich, wenn die beiden Frauen im Freundeskreis über ihre Arbeit erzählen: „Viele sagen: Oh, Gott! Das könnte ich nicht!“. Hüthmayr und Keller sind aber überzeugt: „Das Ehrenamt fordert zwar viel von uns, aber die Wertschätzung und die schönen Momente gleichen vieles aus!“
20 Jahre im Einsatz
Doris Fasthuber und Hermine Achleitner sind auch seit 20 Jahren als ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen tätig. Vom Erfüllen letzter Wünsche bis zum einfach „Dasein“ leisten beide Frauen wertvolle Dienste. „Wir bringen ein Stück Alltag und Normalität mit und begleiten in einer Zeit, die herausfordernd ist.“ Leider engagieren sich nur wenige Jüngere ehrenamtlich im mobilen Hospizteam. „Wahrscheinlich schreckt das Thema Tod und Sterben viele ab““, bedauert Daniela Feregyhazy-Astecker.