Soziales Wohnservice Wels als ein Anker in der Not
WELS. Es war ja sehr einfach verordnet ab Mitte März zuhause zu bleiben. Was heißt das aber jetzt für einen Wohnungslosen? Der Verein Soziales Wohnservice kümmert sich 30 Jahren um Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen oder bedroht sind. Durch die erste Zeit der Krise ist man gut durchgekommen.
Naturgemäß war zu Beginn der Krise Angst da. Wie werden die Menschen, die normalerweise das Tageszentrum und das E37 nutzen, den Lockdown bewältigen. Die 37 Schlafplätze (22 in der Notschlafstelle und 15 im Wohnheim) waren voll. Ein Quarantänezimmer war immer frei, für den Fall einer positiven Covid 19 Infektion. Gottlob gab es bis jetzt keinen Fall.
„Viele sind jetzt ein bisschen zur Ruhe gekommen und haben auch das Gefühl von Heimat erlebt. Der Zusammenhalt unter den Bewohnern ist größer geworden“ SWS Geschäftsführerin Bettina Reichhold
Es geht um Menschen, die eben von Obdachlosigkeit bedroht oder betroffen sind. Dazu kommen Drogenabhängige, Alkoholiker, psychisch Kranke. Eben das was man den Rand der Gesellschaft nennt. „Wir haben Care-Pakete zusammengestellt für die Nutzer des Tageszentrums. Wir mussten uns auch innerhalb der Organisation umstellen. Es hat aber alles gut geklappt“, sagt die Geschäftsführerin Bettina Reichhold. „Viele sind jetzt ein bisschen zur Ruhe gekommen und haben auch das Gefühl von Heimat erlebt. Der Zusammenhalt unter den Bewohnern ist größer geworden“. Es hat auch Konflikte gegeben, das will niemand verhehlen, aber es war ruhiger als sonst. Das Gefühl „Nur Gemeinsam kommen wir da durch“ hat viel geholfen. Dazu ist die Unterstützung von außen nicht abgerissen: „Menschen haben Pakete vor dem E37 mit Geschenken abgestellt. Franz Kupetzius versorgte die Einrichtung an sechs Wochenenden mit kostenlosem Essen und bringt unter anderem so zehn Prozent seines Umsatzes aus dem Lieferdienst caritativen Zwecken zu Gute „, fasst die Geschäftsführerin zusammen.
Niederschwelliges Angebot
Für Reichhold hat sich gezeigt, dass gerade in diesem Bereich der Sozialarbeit das niederschwellige Angebot hilft: „Wir haben im E37 Non Compliance Zimmer. Das heißt, dass sich Benützer über die Telefonanlage anmelden und diese Zimmer nutzen können. Sie haben keinen direkten Zugang zum Wohnheim oder Notschlafstelle. Diese Zimmer wurden oft genutzt“. Der Kontakt zu einigen Klienten hat sich intensiviert. Mit Gesprächen, gemeinsamen Spaziergängen und vieles mehr hat man die Situation vorerst gemeinsam bewältigt. Das Tageszentrum hat wieder - wenn auch eingeschränkt - eingeschränkt geöffnet. Care-Pakete werden bereitgestellt. Hilfe macht keine Pause.
Der Verein „Soziales Wohnservice Wels“ (SWS) wurde 1989 gegründet und betreut an 365 Tagen wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Familien, junge Erwachsene, Frauen und Männer.
SWS Angebote: Tageszentrum, Notschlafstelle für Frauen und Männer, Wohnheim für Frauen und Männer, Frauen-Wohngemeinschaft, Übergangswohnungen. Das Tageszentrum in der Salzburgerstraße ist eine Anlaufstelle für die Menschen, die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Die Einrichtung bietet einfache Grundversorgung und eine sichere, warme Aufenthaltsmöglichkeit. Im Wohnheim E37 in der Eisenhowerstraße gibt es kurzfristige und längerfristige Übernachtungsmöglichkeiten.
Rund 1000 Menschen werden von der Sozialeinrichtung jährlich betreut.
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