MARCHTRENK/GRAZ. Distance-Writing ist vermutlich auch etwas, dass es bis 2020 nicht gegeben hat. Dass es funktioniert, haben Stefan und Katharina aus Marchtrenk und ihr Opa in Graz bewiesen. Sie haben gemeinsam ein Märchenbuch geschrieben.
Mitte März, als Corona kam und den Alten der Kontakt zu den Jungen abhanden kam, da hat der Schauspieler und Regisseur Otto Köhlmeier begonnen, über Internet gemeinsam mit seinen beiden Enkelkindern Stefan (10) und Katharina (7), Geschichten zu schreiben. Um so in dieser kontaktfeindlichen Zeit den Kontakt zu seinen Liebsten nicht zu verlieren. Um so auch die Kinder aus der Corona-Lethargie, sie sich allmählich übers Land legte, herauszuholen.
Ständig in Kontakt
Jemand von den dreien begann mit einer Geschichte und schrieb sieben, acht Sätze. Ein anderer setzte fort. Dazwischen telefonierte man, tauschte sich über die Geschichte aus, überlegte Änderungen, fragte, wie es weitergehen könnte. So entstanden nicht nur fünfzehn spannende Erzählungen, sondern über ihr gemeinsames Tun wurde auch der Kontakt zwischen dem Opa und den Enkerln – trotz Corona – noch inniger, als er zuvor schon war.
Von fünf bis 100
Vor kurzem kam nun „Märchen aus Corona-Tagen. Ein Lese- und Vorlesebuch für Kinder von fünf bis hundert“ im Berenkamp-Verlag heraus. Das Buch mit den 15 Geschichten zeigt einerseits, was Alt und Jung gemeinsam schaffen können, was über Generationen hinweg miteinander möglich ist. Und andererseits verdeutlicht es, wie in Zeiten der Krise Kreativität und Schöpfertum hilfreich sein können. Gerade jetzt, wo wir neuerlich schweren Zeiten entgegensteuern, will das Buch auch Mutmacher sein und Anregungen dazu liefern, der Krise aktiv zu begegnen.
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