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Weißkirchen schlägt Alarm: „Die Vereine verlieren ganze Jahrgänge“

Gerald Nowak, 19.02.2021 13:13

WEISSKIRCHEN. Seit fast einem Jahr ruht der Trainingsbetrieb in den Nachwuchsmannschaften bei der Union Weißkirchen. Jugendleiter Patrick Datscher sieht die Situation dramatisch: „Viele wollen wegen der fehlenden Perspektive gar nichts mehr im Verein machen. Viele ambitionierte Trainer werden sich neue Aufgabengebiete suchen und werden nicht mehr verfügbar sein, um die Kinder auszubilden.“

Hinter Jugendleiter Patrick Datscher würden normaler Weise innerhalb einer Woche 170 Kinder und Jugendliche in zehn Nachwuchsmannschaften trainieren. Die Betonung liegt aber weiter auf würden. Foto: Krutzler

Datscher bringt eine Einschätzung der Situation: „Der Schwund an Nachwuchssportlern, respektive Nachwuchsmannschaften geht in Richtung 40 Prozent. Bei ehrenamtlichen Funktionären, und Nachwuchsbetreuern ist die Situation noch dramatischer“. Nicht nur ihm stößt sauer auf, dass bei möglichen Öffnungsschritten Sport in allen Facetten nicht vorkommt. Eine Strategie für die Fortführung des Trainingsbetriebes oder gar Wettkämpfe ist nicht vorhanden. Weiters ist der Jugendleiter angefressen, dass Nachwuchsmannschaften von Fußball-Bundesligisten trainieren dürfen, andere aber nicht, die jedoch in den Nachwuchsbewerben in der gleichen Meisterschaft antreten: „Warum ist es nicht möglich, wenn ein Verein in der Lage ist, ein Präventionskonzept einer Akademie oder LAZ ebenfalls umzusetzen, auch zu trainieren?“ Man hat schon mehrmals gezeigt, Corona-Konzepte vorzubereiten und auch umzusetzen. Es gibt jedoch kein Entgegenkommen.

Auch andere Vereine betroffen

SP-Bürgermeister Norbert Höpoltseder nimmt diese Probleme nicht nur bei der Union in der eigenen Gemeinde wahr. „auch beim Turnverein, den Naturfreunden, oder abseits des Sports wie beim Musikverein ist die Situation ähnlich. Nehmen wir den Turnverein. Hier konnte seit beinahe einem Jahr kein Training im Turnsaal mehr angeboten werden. Man versuchte zwar mit kreativen Angeboten im Freien eine gewisse Art von Training zu ermöglichen, doch dies ersetzt eben nicht alles. Die gewohnten Aktivitäten stehen still und das zumeist ohne eine Perspektive. Nach beinahe einem Jahr mit Corona darf man wohl vom Bund erwarten, dass man endlich vom Chaos in die Planung kommt.

Realistische Perspektive

Gemeindejugendreferent Vizebürgermeister Patrick Krutzler (SP) springt ebenfalls in die Bresche: und unterstützt die Forderungen: „Kindern und Jugendlichen wurde nun bereits ein ganzes Jahr voll Freude und Gemeinschaft in den Vereinen genommen. Die Vereine verlieren ganze Jahrgänge. Deshalb gehört an die Öffnung der Schulen auch die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes unter den gebotenen Sicherheitsauflagen gekoppelt. Der Sport braucht eine realistische Perspektive.“


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