Diskussion über die zeitweilige Sperre am Welser Stadtplatz
WELS. In den Sommermonaten wird der Stadtplatz, bedingt durch eine Baustelle in der Traungasse fast autofrei. Eine Zufahrt ist maximal durch den Ledererturm gewährleistet. Die SPÖ kann sich durchaus vorstellen, dies zur Dauereinrichtung zu machen. Die anderen Parteien sehen dies mehr als skeptisch.
„Ich denke, dass wir mit dem City Beach einen Frequenzbringer für die Baustellenzeit schaffen. Danach müssen wir mit den Anrainern und Händlern reden, ob eine ähnliche Lösung, beispielsweise beim Weihnachtsmarkt, auch möglich ist“, meint Bürgermeister Andreas Rabl (FP). Gespräche mit einigen Anrainern und Händlern zeigen, dass sich die Vorfreude extrem in Grenzen hält. Die Baustelle kann niemand verhindern und ist im Sinne der Versorgungssicherheit wichtig. Aber weitere Sperren – wenn auch nur temporäre – sind schwer vorstellbar: „Ohne Begleiterscheinungen wie Unterstützung für die Anrainer und Händler geht das gar nicht. Außerdem wie sollen beispielsweise die Menschen ins Rathaus kommen, wenn sie etwas zu erledigen haben, ohne Parkmöglichkeit“, ist Michael Wipplinger, Obmann der Welser Kaufmannschaft, überzeugt. Möglichkeiten für Zugang beziehungsweise Zufahrt müssen gewährleistet sein: „Die Händler werden es ohne Zufahrt für Lieferanten, aber auch Kunden auf Dauer nicht schaffen“, gibt sich Wipplinger auch in Richtung temporärer Sperren eher skeptisch.
Gespräche führen
In diese Kerbe schlägt auch der VP-Wirtschaftsstadtrat Martin Oberndorfer: „Die Arbeiten sind notwendig, aber bis zu einem gewissen Grad muss auch die Zufahrt weiter gewährleistet bleiben. Wir werden das Gespräch mit den Händlern und mit den Anrainern suchen. Ein gänzlich autofreier Stadtplatz ist nur ganz schwer vorstellbar“, erteilt er gleich einmal etwaigen Plänen eine Absage. „Die Praxis und die Erfahrungen aus anderen Städten zeigen uns eine sehr erfreuliche Perspektive. Die autofreien Zonen sind belebt und beliebt. Die besten Einkaufsstraßen finden sich in Fußgängerzonen und nicht auf stark befahrenen Straßen“, so Mobilitätsstadtrat Stefan Ganzert (SP). Man glaubt, dass der Probebetrieb der Machbarkeit dieser Forderung Ausdruck verleiht. Man wolle mit den Beteiligten an einer guten Lösung arbeiten und gemeinsam ein durchdachtes Konzept erstellen, das den Stadtplatz weiter belebt.
Allgemeine Informationen über die Baustelle
Die Leitungen für Gas, Wasser und Kanal werden in der Traungasse erneuert oder saniert, Fernwärmeleitungen werden modernisiert und ausgebaut, zusätzliche Stromtrassen gelegt und neue Glasfaser-Datenleitungen verlegt, um das Versorgungsnetz für die nächsten Generationen zu machen, so die Eww. „Da sich die Baustelle nicht verhindern lässt, versuchen wir, das Beste aus der Situation zu machen und mit dem Welser City Beach ein neues Projekt umzusetzen, um die Attraktivität des Stadtplatzes in dieser Zeit zu stärken“, sagt Wels Marketing-Direktor Peter Jungreithmair.
Entweder am 2. Juli oder 14. Juli wird die Baustelle, die zur Traungassen-Sperre führt, starten. In einem acht- bis zehnwöchigen Zeitraum soll der Stadtplatz von der Traungasse bis hin zum Rathausbrunnen zu einer einmaligen Beacharea mit Beachvolleyballplatz, Boccia, Strandbar und vielen frequenzbringenden Angeboten für jedes Alter werden. Ein Verkehrskonzept mit Einfahrt über den Ledererturm ist in Planung. Umsetzen wird das Projekt der Partner „Dein Impuls“, der bereits in Wels die FSL (Firmen Sport Liga) veranstaltet.
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