Hufbeschlagschule in Stadl-Paura renoviert und eröffnet
STADL-PAURA. Die Hufbeschlagschule im Pferdezentrum wurde um 400.000 Euro revitalisiert und nun wiedereröffnet. Innung, Pferdezentrum und Betreiber Wilfried Wallner arbeiten hier seit Jahrzehnten eng zusammen. Jetzt ist der Fortbestand gesichert.
Der Praxisunterricht zum staatlich geprüften Hufschmied wird in Österreich ausschließlich im Pferdezentrum Stadl-Paura durchgeführt. Für die Ausbildung zeichnet seit 1997 Wilfried Wallner verantwortlich. Der ortsansässige Beschlagmeister wird von der Bundesinnung Metalltechnik (Fachgruppe Hufschmiede) mit der Durchführung des jährlich stattfindenden Kurses beauftragt und hat in den 25 Jahren seines Wirkens rund 250 Hufschmiede ausgebildet. Dank der Investitionen wird die Hufschmiede weiterleben. „Jetzt wurden in Summe etwa 400.000 Euro in das Gebäude, die Maschinen und die Ausstattung investiert“, sagt Johannes Mayrhofer, Geschäftsführer des Pferdezentrums Stadl-Paura.
Wallner hat die Liebe zu seinem Beruf von seinem Vater – ebenfalls ein Hufschmied – in die Wiege gelegt bekommen und seine Leidenschaft an seinen Sohn Sebastian weitergegeben. Dieser hat 2020 die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
„Die Wiedereröffnung der rundum modernisierten Hufbeschlagschule unterstreicht Stadl-Pauras Ruf als Pferdekompetenzzentrum und ist zugleich ein positives Signal für die starke heimische Pferdewirtschaft“, sagt Wirtschafts- und Sport-Landesrat Markus Achleitner bei der Eröffnungsfeier.
Bedeutendes Handwerk
Josef Frech, Vorsitzender der Fachgruppe Hufschmiede in der Bundesinnung, ergänzt: „Nur in Großbritannien, Schweiz und Österreich gibt es diesen Lehrberuf, der in den 70er-Jahren fast ausgestorben ist. Mittlerweile gibt es in Österreich rund 500 Betriebe, die das Hufschmiedgewerbe ausüben.“ Der Beruf verlange viel Technik und Wissen: „Wir arbeiten in der Ausbildung deshalb auch mit der Veterinär-Universität in Wien eng zusammen. Das ist wichtig, denn Hufschmiede und Hufschmiedinnen gelten als Orthopäden des Pferdes“, erklärt Frech.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts werden im damaligen k&k-Hengstendepot Hufschmiede ausgebildet. Der „Orthopäde der Pferde“ leistet einen wesentlichen Beitrag zur Gesunderhaltung und zum Tierwohl. Neben einer soliden handwerklichen Ausbildung ist auch umfangreiche Übermittlung von Erfahrungswerten ein wesentlicher Bestandteil eines Hufschmieds.
Rund 7.500 Arbeitsplätze stehen in Oberösterreich direkt oder indirekt mit Pferden sowie deren Versorgung in Verbindung.
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