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WELS/KORNEEWKA. Jahrzehntelang unterrichtete Susanne Famler in der Schule der Franziskanerinnen in Wels. Mit der Pensionierung vor vier Jahren und nach Beendigung der Epidemie wurde in ihr der Wunsch nach einer sinnvollen Auszeit immer stärker und im Sommer 2023 schließlich erfüllt: Die 68-Jährige reiste in die Schule ihres Ordens nach Kasachstan zu Sr. Kunigunde. 

Susanne Famler machte es große Freude, im Garten mitzuhelfen. (Foto: Famler)
  1 / 4   Susanne Famler machte es große Freude, im Garten mitzuhelfen. (Foto: Famler)

„Kasachstan, die Schule beziehungsweise das Leben dort hat mich stets interessiert und somit erging meine Anfrage an das Mutterhaus des Ordens der Franziskanerinnen in Vöcklabruck“, erzählt Famler vom Beginn ihrer Reise. In Vöcklabruck traf die frühere Deutsch- und Geschichtelehrerin auch Schwester Kunigunde um geeignete Termine für den Besuch zu finden. Die 79-jährige frühere Generaloberin lebt und unterrichtet seit zehn Jahren in Korneewka und nach diesem Treffen mit Sr. Kunigunde „nahm mein Herzenswunsch Gestalt an und ging in Erfüllung“, freut sich Famler.

Für die reisefreudige Welserin ging es von Wien über Warschau nach Astana und dann noch 500 Kilometer mit dem Auto nach Korneewka. „Beeindruckt von der Fahrt und den Erklärungen meines Fahrers Pater Hans Peter verspürte ich keine Müdigkeit sondern nur Freude auf Sr. Kunigunde, die uns mit einem Mittagessen erwartete“, erzählt Famler.

Gemeinsam beten und arbeiten

Die Zeit mit Sr. Kunigunde war für die Pädagogin wunderbar: „Das gemeinsame Gebet, die Gespräche, das gemeinsame Arbeiten in Haus und Garten, das unterhaltsames „Katzenkino“, das uns zum Lachen brachte.“ Famler ist auch beeindruckt, mit wie viel Freude die 79-jährige Ordensschwester im Haus und in der Schule unterwegs und auch noch im Garten zu Gange ist. „Sr. Kunigunde ist für jede unterstützende Hand dankbar, denn das unermüdliche Wachsen des Unkrauts ist mit viel Arbeit verbunden. Aber nach getaner Arbeit bewunderten wir den schönen Garten, die Blumen und das Gedeihen des Gemüses“, erinnert sich Famler.

Besonders beeindruckt hat die Welserin auch ein Festtag in Osornoje, wo die Krönung der Gottes Mutter zur Königin der Steppe stattfand. „Hunderte Menschen feierten gemeinsam miteinander. Ein Ereignis, das sich tief eingeprägt hat“, so Famler.

Berührt von der Dankbarkeit

Natürlich gab es für die ehemalige Lehrerin auch eine Führung durch das Schulgebäude, Kindergarten, Internat und das Schülerzentrum. „Man spürt die Liebenswürdigkeit zu den Jugendlichen“, sagt sie, ist aber auch berührt von der Freundlichkeit, Herzlichkeit und Dankbarkeit der Leute. „Man spürt das Miteinander und die Akzeptanz. Das Treffen mit Jugendlichen und  Frauen und deren herzliche Begrüßung Sr. Kunigunde gegenüber haben mir gezeigt, welche Wertschätzung Sr. Kunigunde entgegengebracht wird.“

Zu Famlers vierwöchigem Besuch gehörten aber auch gemütliche Beisammensein mit Abendessen, viele Erzählungen der Patres und Sr. Kunigunde und ein Ferienlager in Tonkoschurowka, das viel an Organisation von Sr. Kunigunde erforderte: die Befüllung von Kisten mit Bleistiften, Papier, Malsachen, Schere etc. und das Einkaufen der Lebensmittel für die Mahlzeiten. Das Programm war vielfältig und reichte von musizieren, über biblische Geschichten, Gymnastik, Olympiade und Casino bis hin zu einer Wanderung auf den Schaman und einem Lagerfeuer.

Ein Teil Österreich in Kornweeka

Susanne Famler denkt gern an ihren Besuch in Kasachstan zurück. „Mich hat die Landschaft sehr beeindruckt, die ungeheure Weite der Steppe, die Autofahrt nach Tonko ins Ferienlager durch die Steppe, der Sonnenuntergang beim See, die Muschelsuche mit Sr. Kunigunde und die Spuren, die wir im Sand hinterlassen haben. Ich bin aber auch voller Bewunderung und Ehrfurcht für Sr. Kunigunde, Sr. Agnes, Pater Leo und Pater Hans Peter, die sich mit viel Hingabe und Fürsorge für die Menschen in Kornweeka und Tonkoschurowka einsetzen. Durch ihr Wirken lebt ein Teil Österreich in Kornweeka“, so Famler die mit einem weinenden und lachenden Auge Abschied nahm, aber schon an eine Rückkehr im nächsten Jahr denkt.

 

 

 


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