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Regionale Linsen und Bohnen aus dem Sipbachtal

Mag. Ingrid Oberndorfer, 20.11.2023 07:11

SATTLEDT. Auf den Äckern von Regina und Christoph Gundendorfer wachsen seit drei Jahren nicht nur Weizen, Gerste und Mais, sondern auch Hülsenfrüchte. Die Linsen und Bohnen sind nicht nur bei Veganern beliebt, sondern kommen gerade in der kalten Jahreszeit auch bei vielen anderen wieder vermehrt auf den Tisch. Dank dem „4Kanthof“ ist man dafür nicht auf Produkte aus dem Ausland angewiesen.

  1 / 2   Regina und Christoph Gundendorfer bieten Sirupe und Hülsenfrüchte, produziert in Sattledt, an. (Foto: privat)

Regina und Christoph Gundendorfer haben den Betrieb im Sipbachtal vor drei Jahren übernommen und wollten neben der Schweinemast ein zusätzliches Standbein. „Ich hab dann einen Bericht über vegane Ernährung gesehen und dass viele der Grundprodukte aus Südostasien kommen. Da hab ich mir gedacht, die Produkte dafür sollten vielleicht doch von hier sein“, so die 35-jährige Landwirtin.

„Bohnen sind einfach“

Ein Partnerbetrieb im Innviertel gab dem aufgeschlossenen Paar erste Tipps für die Kultivierung von Hülsenfrüchten. „Linsen sind nicht so easy cheesy, aber schwarze Bohnen sind total einfach“, fasst Regina, die den Hof mit ihrem Mann im Nebenerwerb führt, zusammen. „Die Linse ist eine Zicke“, kann sie nach drei Jahren Erfahrung und Versuchen mit mehreren Sorten jetzt auch selbst schon bestätigen. Mal ist es zu nass, dann wieder zu trocken. Aber grundsätzlich brauchen Linsen ein trockenes Klima und mögen keine Staunässe. „Bohnen kommen aus Südamerika, die sind schon mehr gewohnt. Allerdings vertragen sie keinen Frost. Linsen wiederum schon“, weiß Gundendorfer, die selbst von einem Rinderbetrieb aus Offenhausen stammt und Sport- und Eventmanagement studiert hat. Begonnen hat man beim Sipböck, so der Hausname, auf einer Fläche von einem halben Hektar mit Tellerlinsen, schwarzen Bohnen und im ersten Jahr noch mit Käferbohnen. Spezielle Arbeitsgeräte braucht es dazu nicht, die Linsen und Bohnen können praktischerweise mit einer herkömmlichen Sä- beziehungsweise Einkornsämaschine angebaut werden, die Ernte erfolgt mit einem normalen Mähdrescher. Die Linsen bekommen Hafer als Stützfrucht dazu, damit sich die 30 bis 40 Zentimeter hohen Pflanzen anlehnen können.

Gut für Boden und Mensch

Auch wenn der Sipböck kein Bio-Betrieb ist: Gedüngt werden die Hülsenfrüchte nicht. Ganz im Gegenteil: Leguminosen, wie Hülsenfrüchte auch genannt werden, sind wahre Bodenverbesserer, weil sie Stickstoffsammler und deshalb auch eine optimale Vorfrucht sind.

Hülsenfrüchte sind aber nicht nur für den Boden, sondern auch für den Menschen gut. Linsen und Bohnen sind ein vitamin-, ballaststoff- und eiweißreiches Grundnahrungsmittel, das glutenfrei und cholesterinarm ist und im Fall der Produkte vom 4Kanthof auch noch total regional. Abgesehen von all den positiven Eigenschaften schmecken Bohnen und Linsen natürlich auch noch! „Die meisten denken gleich an Eintopf und Salat, aber es sind total vielseitig einsetzbare Lebensmittel“, ist die dreifache Mutter begeistert und gesteht: „Ich hab vorher auch nicht oft Hülsenfrüchte gegessen, aber die Linsenbolognese von Mike Süßer hat mich überzeugt. Auch Minestrone oder Baked Feta Pasta sind mit Linsen voll gut und mittlerweile sind bei uns auch in jedem Gemüsestrudel, in der Quiche oder auch mal beim Salat Linsen dabei.“

Suppe im Glas

Vor ein paar Wochen wurde die heurige Ernte an schwarzen Bohnen, Tellerlinsen und Belugalinsen von einem Hektar eingefahren. „Die Linsen werden danach sofort getrocknet und sind bei einer Feuchtigkeit von unter 14 Prozent dann praktisch unbegrenzt haltbar“, erklärt Gundendorfer. Die getrockneten Früchte kommen im Anschluss in die Putzerei, wo jegliches Beiwerk ausgefiltert wird. Danach füllen Regina und Christoph Gundendorfer die Linsen und Bohnen ab beziehungsweise verkochen sie zu Bohnen- und Linsensuppe, die sie haltbar machen und in Gläser ebenfalls zum Verkauf abfüllen.

Erhältlich sind ihre Hülsenfrüchte ebenso wie die selbst gemachten Kräutersirupe – von Pfefferminz über Zitronenmelisse-Erdbeer bis hin zum saisonalen Bratapfel – unter anderem beim Toblerhof in Lambach, in diversen Dorfladenboxen und ab nächstem Jahr auch in einer Selbstbedienungshütte beim Hof.


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