GUNSKIRCHEN. Ortsbäuerin Gisela Weiss ist ein riesiger Fan des heimischen Superfoods Walnuss. Rund um den Steffelhumer-Hof stehen vier prächtige Nussbäume und die Verarbeitung der gesunden Kerne ist Familiensache.
Herbst ist Nusszeit und im bevorstehenden Advent haben Mandeln, Haselnüsse und Co Hochsaison. Doch wer beim Einkaufen genau schaut, bemerkt, dass Walnüsse im Handel meist aus Chile oder den USA kommen. Denn obwohl bei jedem Bauernhaus, in privaten Gärten oder am Wegesrand Nussbäume stehen, ist die heimische Nussproduktion noch verhältnismäßig klein.
Nüsse aus dem Bezirk
Einige Landwirte im Bezirk Wels-Land sind bereits in die Nussproduktion eingestiegen und haben Walnussbäume oder Haselnusssträucher gepflanzt, doch voll ertragreich sind die Bäume ob ihres jungen Alters noch nicht.
„Mehr als wir brauchen“
Gut versorgt mit Walnüssen ist die Familie von Gunskirchens Ortsbäuerin Gisela Weiss. Vier schöne alte Nussbäume stehen rund um den Hof im Riethal und haben der Familie beim Steffelhumer (so der Hausname) in diesem guten Jahr heuer eine Ernte von rund 35 Kilogramm Walnüssen beschert. Grundsätzlich für den Hausgebrauch gedacht, aber „es ist ein bissl mehr als wir selber brauchen“, erklärt Weiss, und deshalb landen die Nüsse auch neben Eiern und Marmeladen im Verkaufskühlschrank.
„Mir ist das Nuss-Klauben lustig“, erzählt die 43-jährige Bäuerin. „Es zeigt auch, dass es im Jahr in den Endspurt geht“, so Weiss, die weiß, dass sich ihre Kinder ebenfalls über die Nussernte freuen, denn dann wird das Laub zu großen Haufen getürmt in die man wunderbar hineinspringen kann. Hat das Laub als Spielplatz ausgedient, wandert es in Weiss’ Garten, wo es zu richtig schönem Humus wird. Zu der Zeit trocknen die Nüsse schon längst, von Opa Franz aufgeschlagen, in Kartons. Denn sobald die Nüsse aufgesammelt sind, übernehmen die Schwiegereltern die nächsten Schritte.
Mühsames Verlesen
„Wir teilen uns die Arbeit am Hof und das Leben am Hof“, ist die Mutter von drei Mädchen dankbar für das gute Miteinander. So ist der 82-jährige Opa für das Knacken der Nüsse zuständig und Oma Maria für das mühsame Verlesen. „Dafür hat meine Schwiegermutter richtig gutes Licht und sie schaut so eine Charge drei Mal durch“, weiß Weiss um die viele Arbeit. Danach werden die an Omega 3 und Vitamin E reichen Nährstoffbomben von der Landwirtin verpackt oder gemahlen und für die eigene, spätere Verwendung eingefroren.
Natürlich stehen bei Familie Weiss immer ein paar Nüsse zum Naschen am Tisch. „Und die Mädchen greifen auch bei den Hausaufgaben immer wieder hin“, betont Weiss, dass Nüsse ja als wahre Gehirnnahrung gelten.
Strudel, Brot und Öl
Doch Nüsse sind beim Steffelhumer nicht nur eine gute Nascherei, sondern werden auch in köstliche Strudel, Kipferl, Schnecken und Nusszwieback verwandelt oder ins selbst gebackene Nussbrot gegeben. „Wir haben auch schon mal Nussöl für uns pressen lassen“, erzählt die Ortsbäuerin, die mit ihrem Mann Markus den Schweinzucht- und Mastbetrieb im Vollerwerb führt.
Filigrane Nusskripperl
Die Schalen wandern übrigens nicht nur als Brennmaterial in die Hackschnitzelheizung, sondern einige ganz besonders schöne große werden unter Weiss’ geschickten Händen und mit der Hilfe ihrer Töchter zu hübschen Nusskripperln, über die sich so manch einer im Advent als Geschenk freuen darf.
Wer Lust auf regionale Walnüsse hat, kann sich diese bei Familie Weiss, Oberriethal 1, rund um die Uhr im Verkaufskühlschrank holen.
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