Lebensrettender Eingriff bei Welser Paralympics-Teilnehmer
WELS. Fünf Mal nahm Egon Kramminger an den Paralympics teil. Der 76-jährige Tischtennisspieler kann seinem Sport wieder nachgehen. Vor wenigen Wochen überstand er einen hochkomplexen medizinischen Eingriff.
Mit einer hochgradigen Aortenklappenstenose und einer behandlungsbedürftigen Erweiterung der Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysma, BAA) suchte Kramminger das Klinikum Wels-Grieskirchen auf. Eine frühere Einschätzung in einem renommierten Krankenhaus hatte den Eingriff als inoperabel eingestuft. Da der Patient weiterhin Tischtennis spielen wollte und die Gefahr einer lebensbedrohlichen Ruptur der Bauchschlagader bestand, musste eine effektive Behandlungsmöglichkeit gefunden werden. „Obwohl unser Patient aufgrund seiner Unfallfolgen mit Querschnittslähmung und beidseitiger Beinamputation auf Beckenhöhe eine besondere anatomische Ausgangslage hatte, befand er sich insgesamt in sehr gutem Allgemeinzustand“, erklärt Hans Joachim Geißler, Welser Standortleiter der Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie am Klinikum.
Der klassische Zugang über die Leiste war nicht möglich, so entschied sich das Team den Weg über die linke Schlüsselbeinarterie. „Die eigens für diesen Zweck angefertigte Aortenprothese wurde sozusagen kopfüber montiert und präzise von oben implantiert“, ergänzt René Müller-Wille, Primar der Radiologie. Für den erfolgreichen Ausgang des Eingriffs war die interdisziplinäre Zusammenarbeit entscheidend. Zwei Wochen später konnte der Patient entlassen werden und das OP-Team besuchte den Patienten zu Hause, der schon wieder emsig Tischtennis trainiert.
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