Biohof Martin-Mayr aus Sattledt bringt die Ernte vom Feld direkt auf die Teller
SATTLEDT. Regional, saisonal und mit Herz: Das Projekt „Gemüsefreude“ vom Biohof Martin-Mayr in Sattledt bringt wöchentlich frisches Biogemüse direkt vom Feld auf die Teller – und fördert dabei eine neue Form des Miteinanders zwischen Landwirtschaft und Konsumenten.
Am Biohof Martin-Mayr in Sattledt wird nicht nur Gemüse angebaut, sondern auch ein wertvoller Beitrag zu einer nachhaltigen, bewussten Lebensweise geleistet. Hinter dem Projekt „Gemüsefreude“ stehen Magdalena und Jonathan Martin-Mayr – ein junges Paar, das mit viel Engagement zeigt, wie Landwirtschaft heute aussehen kann: regional, ökologisch und gemeinschaftlich getragen.
Solidarische Landwirtschaft
Kernstück des Projekts ist die solidarische Landwirtschaft, bei der Konsumenten nicht nur Kunden, sondern Teil einer Gemeinschaft sind. Sie leisten einen fixen Beitrag für eine Saison – und erhalten dafür wöchentlich ein saisonales Gemüsekisterl, gefüllt mit frisch geerntetem Biogemüse direkt vom Feld. Diese Form der Zusammenarbeit bringt Vorteile für beide Seiten: Der Betrieb kann langfristig planen, Ernten werden fair verteilt, und auch weniger „perfektes“ Gemüse findet Abnehmer. Das stärkt die regionale Versorgung und schont Ressourcen. Die Gemüsekisterl werden von April bis Jänner von den meisten Kunden direkt am Hof abgeholt, aber es gibt auch Abholstellen in Wels, Kremsmünster und Wartberg an der Krems.
Vielfalt aus dem Boden
Auf den Feldern und in den Gewächshäusern des Hofs wachsen über 40 verschiedene Gemüsearten und über 200 Gemüsesorten – vom Klassiker wie Karotten und Salat bis hin zu alten Sorten, Kräutern und besonderen Raritäten. Die Bewirtschaftung erfolgt biologisch, mit viel Handarbeit und im Einklang mit der Natur. Ein großer Streuobstgarten, einige Getreideacker, Beerensträucher sowie Schafe und Hühner ergänzen das ökologische Hofkonzept. Auch das Miteinander mit der Natur wird großgeschrieben: Blühstreifen, Wildobsthecken, Nützlingsunterkünfte und Fruchtfolge sorgen für Biodiversität und gesunden Boden.
Gutes aus dem Hofladen
Neben dem Kisterl-Betrieb betreiben die Martin-Mayrs auch einen charmanten Selbstbedienungs-Hofladen. Dort finden sich nicht nur frisches Gemüse, sondern auch hofeigene Produkte wie Eier, Nudeln, Mehl, Essig und saisonale Spezialitäten – etwa hausgemachtes Bärlauch-Pesto oder Einkorn-Kekse. Magdalena und Jonathan haben Landwirtschaft studiert und 2010 den Hof der Großeltern übernommen. Schnell wurde klar, dass die Landwirtschaft wiederbelebt werden soll. „An unserem Konzept gefällt mir am meisten die Vielfalt der Dinge, die wir anbauen. Außerdem schätze ich den direkten Kundenkontakt sehr. Ich bin jeden Donnerstagnachmittag, wenn die Kisterl abgeholt werden, anwesend. Da bekomme ich dann Rückmeldung, wie es geschmeckt hat“, freut sich die Mama von vier Kindern.
Hautnah erleben
Darüber hinaus ist der Hof ein Ort des Lernens: Interessierte können im Rahmen von Praktika, Wwoof-Aufenthalten, Exkursionen oder Seminarveranstaltungen einen Blick hinter die Kulissen werfen. Ein gemütlicher Seminarraum steht dafür ebenso zur Verfügung wie das offene Ohr der Gastgeber. Auch Schulklassen haben die Möglichkeit, den Hof zu besuchen und Landwirtschaft hautnah zu erleben.
Neues Kochbuch
Passend zur Saison hat Magdalena Martin-Mayr ein neues Frühlings-Kochbuch veröffentlicht. Es enthält über 150 Rezepte mit saisonalem Gemüse wie Blattspinat, Blattsalaten, Karfiol und Mangold. Das Buch ist im Hofladen erhältlich (Öffnungszeiten von Montag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr, im Mai auch sonntags) oder kann per E-Mail (gemuesefreude@gmx.at) bestellt werden. Bis Anfang Juni kann man bei den Martin-Mayrs auch Bio-Jungpflanzen fürs eigene Gartenglück erwerben. Mehr Infos auf http://www.gemuesefreude.at/
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