Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

„Freunde von Yad Vashem“: Kandidatur wird zurückgezogen

Gerald Nowak, 23.02.2024 10:56

WELS/LINZ. Es gab heftige Kritik nachdem bekannt wurde, dass der Welser FP-Bürgermeister Andreas Rabl als stellvertretender Vorsitzender für den Shoah-Gedenkverein „Freunde von Yad Vashem“ kandidierte. In einer gemeinsamen Erklärung gab der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP), der als Vorsitzender kandidieren wollte, den Rückzug der Liste bekannt.

FP-Bürgermeister Andreas Rabl (Foto: Stadt Wels)
FP-Bürgermeister Andreas Rabl (Foto: Stadt Wels)

Der Druck von außen nahm stetig zu. Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) und die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) hatten das zuletzt heftig kritisiert. Die Kandidatur des FPÖ-Politikers sei eine „Zumutung“, Rabl habe mit seiner Kandidatur die Holocaust-Opfer verhöhnt. Bei jenen, die mit ihm kandidierten wurde „antifaschistische Sensibilität“ vermisst. Der Grüne Nationalratsabgeordnete Ralph Schallmeiner sprach von „reiner Chuzpe“. „Jene SPÖ-Politiker, die gemeinsam mit Rabl auf einem Wahlvorschlag stehen, haben sich entweder nicht informiert oder keine Sekunde nachgedacht“, kritisiert der Vorsitzende der Initiative „Welser gegen Faschismus“, Werner Retzl.

Erklärung

Die Liste rund um Luger sowie Rabl erklärte nun den Rückzug der Kandidatur. „“Unsere Absicht lag stets darin, den Fortbestand des Vereins, der noch Ende Jänner gefährdet war, durch eine Verknüpfung demokratisch legitimierter öffentlicher Funktionsträger mit Vorstandspositionen nachhaltig abzusichern,“ erklärt Luger in einer schriftlichen Stellungnahme. „Dies erscheint nun nicht mehr notwendig, weshalb wir unser Angebot zurücknehmen können“, so Luger. Dem Verein sowie dem vermutlich im März gewählten neuen Vorstand wünsche „das Team rund um die Bürgermeister Luger und Rabl“ alles Gute.

Die Liste, zu der auch der dritte Landtagsabgeordnete Peter Binder (SP) gehörte, begründete die Entscheidung für eine gemeinsame Liste, dass es vorher Bewerbungen für den Vorstand gab. Man wäre nicht angetreten, wenn es von Beginn an jemanden gegeben hätte, der die Arbeit fortführen wolle.

Der neue Vorstand wird voraussichtlich Mitte März gewählt.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden