Industrie und Betriebe fordern bessere Bedingungen in der Lehre
WELS. Die Zahl der Lehrlinge sinkt, dabei ist die duale Ausbildung ein wichtiger Standortvorteil. Die Zahl der Lehrlinge ist im letzten Jahr österreichweit um 1,7 Prozent auf rund 106.000 gefallen. Deswegen hat die Industriellenvereinigung (IV) gemeinsam mit dem Verein „Zukunft.Lehre.Österreich“ (z.l.ö) einen Forderungskatalog an die Politik präsentiert.
Der Verein ist ein Zusammenschluss von 260 großen und kleineren Unternehmen zur Förderung der Lehrlingsausbildung. Robert Machtlinger, CEO des Flugzeugteilezulieferers FACC und Vereins-Präsident, fordert vom Bund, dass die Basisförderung für Lehrlinge weder verringert noch überhaupt abgeschafft werden soll. „Ich habe Verständnis für den Spardruck aber gerade bei kleinen Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden, ist dieses Basisförderung enorm wichtig, da sie sonst aufhören“. Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen und für den Standort ein immenser Vorteil und es ist ein Fundament der Wirtschaft. „Eine Lehre bietet jungen Menschen nicht nur berufliche Chancen, sondern ermöglicht ihnen auch Selbstständigkeit, Verantwortung und persönliche Entwicklung. Das müssen wir noch mehr in die Köpfe bringen. Das Angebot von dualer Ausbildung bis hin zu Lehre mit Matura zeigt deutlich, dass Handwerk und Lehre keineswegs etwas für weniger Fleißige ist. Ganz im Gegenteil“, betont Machtlinger .
Eigene Stabstelle in einem Ministerium
Derzeit sind vier Ministerien für die Lehre zuständig. Das verlangsamt wichtige Entscheidungen. Das wäre ein Fall für den dringenden Bürokratieabbau, sagt IV-OÖ. Präsident Thomas Bründl ,der auch gleichzeitig CEO von starlim Spritzguss ist, die 120 Lehrlinge in 16 Sparten ausbilden: „Wir fordern eine Stabstelle in einem Ministerium, egal in welchem. Das würde die Effizienz steigern und auch das wäre Sparen“. Für Bründl hat die Lehre auch noch den Vorteil, dass die Jugendarbeitslosigkeit im Vergleich zu anderen Ländern sehr gering ist. Im Kontrast zu anderen Ausbildungen ist die Abbruchquote gering. Für Unternehmen mit Forschung und Entwicklung sei die Lehrlingsausbildung immens wichtig, da hier die Fachkräfte von morgen ausgebildet werden.
Valerie Weixlbaumer-Pekari, Projektleiterin „Miba Base 27“, sieht vor allem bei den AHS viele Möglichkeiten: „Wir wollen den Schulen den Kindern nicht wegnehmen. Aber hier herrscht Zurückhaltung, wenn wir den Kontakt herstellen“. Man sollte auch früher mit der Berufsorientierung beginnen. Hinter dem Projekt „Miba Base 27“ in Laakirchen werden zum Lehrjahresstart 2026 auf 1.700 Quadratmetern Werkstätten, Schulungsbereiche, Labore und mehr angeboten. Bründl legt noch nach: „Man kann auch nach der AHS-Matura eine Lehre machen. Die duale Akademie bietet die besten Voraussetzungen und mit dem Basiswissen der AHS und viel Interesse stehen alle beruflichen Türen offen“.
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