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Geplantes Wohnbauprojekt im Herzen Weyreggs lässt die Wogen hochgehen

Wolfgang Macherhammer, 09.07.2019 09:40

WEYREGG. Ein Wohnbauprojekt sorgt in der Gemeinde für Aufregung. Das Mondseer Unternehmen Bauzone will im sogenannten Kirchendorf, im Herzen Weyreggs, drei Appartementhäuser mit insgesamt 18 Wohnungen und einer Tiefgarage errichten. Zwei Häuser sollen dem Projekt weichen. Die Initiative „Rettet das Kirchendorf“ macht dagegen mobil. 

Im Kirchendorf in Weyregg sind drei Appartementhäuser geplant. Foto: privat
Im Kirchendorf in Weyregg sind drei Appartementhäuser geplant. Foto: privat

Es gebe kein Verkehrskonzept. Erforderliche Risikoanalysen beziehungsweise Gutachten für Bodenbeschaffenheit, Grundwasser- und Baustellenbelastung würden fehlen. Zwei Gebäude sollen für den nach den Worten der Initiative „überdimensionierten und ästhetisch unpassenden“ Neubau abgerissen werden. Der historische Ortskern rund um die denkmalgeschützte Kirche werde auf immer zerstört.

Nach der Projektpräsentation im voll besetzten Pfarrsaal gab es geballten Widerstand seitens der Bürger. Große Besorgnis löst vor allem die geplante Tiefgarage aus. „Die erforderlichen Maßnahmen zur Baugrubensicherung machen das Abbrechen von Teilen der Gasse wahrscheinlich“, bescheinigt ein von der Initiative „Rettet das Kirchendorf“ in Auftrag gegebenes geotechnisches Gutachten.

Vom Bauausschuss der Gemeinde Weyregg wurde der Bebauungsplanentwurf zur Realisierung des umstrittenen Wohnbauprojekts im Ortszentrum Kirchendorf jedenfalls befürwortet. Das Projekt gelangt nun im nächsten Schritt am Donnerstag, 11. Juli, zur Abstimmung in den Gemeinderat.

Bürgermeister Klaus Gerzer: „Jede Bautätigkeit und alles Neue erzeugt Angst. Wir haben verhindert, dass hier irgendwas gebaut wird und wir wollen klar sagen, was wir dort haben wollen. In eineinhalb Jahren Planungszeit haben wir alle Bedenken einfließen lassen. Es wurde fünfmal umgeplant und neu situiert, sodass das Projekt verträglich ist.“ Der Gesellschafter des Investors Bauzone, Karl Leitner: „Es ist alles komplett transparent abgelaufen. Wir haben den Bebauungsplanentwurf der Gemeinde bekommen und der Gestaltungsbeirat mit hochkarätigen Architekten wurde hinzugezogen. Das Projekt wurde von uns geändert und weiterentwickelt. Die Sanierung der beiden dort befindlichen Häuser und der Bau eines dritten wäre erstens wirtschaftlich nicht vertretbar und auch eine Tiefgarage würde fehlen. Diese ist bautechnisch überhaupt kein Problem. Die von uns geplanten Häuser sind nicht größer als die bestehenden. Zudem soll die Raumordnung ja Ortskerne verdichten und nicht die grüne Wiese antasten. Es wird hier nur Hauptwohnsitze geben. Ich möchte nicht Öl ins Feuer gießen und verstehe die Sorgen der Anrainer in der Bauphase, aber Bauen muss zulässig sein.“

Grüne appellieren an Gemeinderat den Beschluss auszusetzen 

Die Grünen stehen beim umstrittenen Wohnbauprojekt im „Kirchendorf“ in Weyregg klar auf der Seite der Bürgerinitiative „Rettet das Kirchendorf“ und fordern die Gemeindepolitik auf, die Bedenken der Anrainer ernst zu nehmen. Gottfried Hirz, grüner Klubobmann und Abgeordneter aus dem Bezirk Vöcklabruck, unterstützt die Forderung der Bürgerinitiative, dass die kritischen Fragen, wie Auswirkungen auf Verkehr, Grundwasser sowie Baurisiken für umliegende Gebäude für alle nachvollziehbar geprüft werden müssen.


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