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Filmklub Von einem Rettungsdrama über Josef Stalin hin zu Siegmund Freud

Ariane Zeilinger, 28.03.2019 08:00

WIESELBURG. Ernste und aktuelle Themen stehen im Zentrum der Filmvorführungen des Filmklubs Wieselburg – dabei ergänzt eine satirische Interpretation über die absurden Intrigen rund um Josef Stalins reiches Erbe das Programm im April.

Rikes Urlaub endet mit einer Rettungsaktion, bevor dieser eigentlich erst beginnt.Foto: Filmladen
Rikes Urlaub endet mit einer Rettungsaktion, bevor dieser eigentlich erst beginnt.Foto: Filmladen

Täglich sterben friedensuchende Menschen an den europäischen Außengrenzen bei dem Versuch, sich über den Seeweg auf unseren Kontinent zu retten. Um genau dieses Thema dreht sich auch der Inhalt des Filmes Styx. Die 40-jährige Rike (Susanne Wolff) ist eine Ärztin aus Europa und verkörpert eine westliche Vorstellung von Glück und Erfolg. Sie ist gebildet, selbstbewusst, zielstrebig und engagiert. Rike bestreitet in Köln als Notärztin ihren Alltag, bevor sie ihren Urlaub in Gibraltar antritt. Dort sticht sie alleine mit ihrem Segelboot in See. Ziel ihrer Reise ist die Atlantikinsel Ascension Island. Ihr Urlaub findet ein abruptes Ende, als sie sich nach einem Sturm auf hoher See in unmittelbarer Nachbarschaft eines überladenen, havarierten Fischerbootes wiederfindet. Mehrere Dutzend Menschen drohen zu ertrinken. Rike folgt zunächst der gängigen Rettungskette und fordert per Funk Unterstützung an. Als ihre Hilfsgesuche unbeantwortet bleiben, die Zeit drängt und sich eine Rettung durch Dritte als unwahrscheinlich herausstellt, wird Rike gezwungen zu handeln. Bildgewaltig erzählt Regisseur Wolfgang Fischer in Styx von einer starken Frau, die auf einem Segeltörn unvermittelt aus ihrer heilen Welt gerissen wird.

The Death of Stalin

Moskau am 2. März 1953: Ein Mann liegt nach einem Schlaganfall im Sterben. Bald wird er dasZeitliche segnen – und wer es jetzt richtig anstellt, kann seinen Platz einnehmen. Der sterbende Mann, gespielt von Adrian McLoughlin, heißt Josef Stalin: Generalsekretär der UdSSR, Diktator, Tyrann und Massenmörder. The Death of Stalin ist eine Satire über die Tage zwischen seinem unrühmlichen Ableben und seiner pompösen Beerdigung. Tage, in denen die Mitglieder des Politbüros mit allen Mitteln darum kämpfen, die Macht zu übernehmen. Tage, in denen sich der ganze Wahnsinn, die Verkommenheit und die alltägliche Unmenschlichkeit des Totalitarismus in allen Facetten offenbaren. Regisseur Armando Iannucci inszeniert eine großartige Komödie über die absurden Intrigen um Josef Stalins reiches Erbe, bei denen einem das Lachen im Halse stecken bleibt.

Der Trafikant

Der Trafikant ist die mit Spannung erwartete Verfilmung von Robert Seethalers gleichnamigem Bestseller. Mit viel Gespür für den bittersüßen, poetisch-leichtfüßigen Tonfall des Romans erzählt Regisseur Nikolaus Leytner die anrührende und aufwühlende Coming-of-Age-Geschichte des arglosen und vorurteilsfreien Provinzburschen Franz Huchel (Simon Morzé), der sich nicht nur mit den Verwirrungen der Liebe herumschlagen, sondern angesichts der dramatischen Ereignisse in Wien nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich auch viel zu schnell erwachsen werden und Zivilcourage beweisen muss. Österreich im Jahr 1937: Der 17-jährige Franz Huchel verlässt sein Heimatdorf am Attersee, um beim Wiener Trafikanten Otto Trsnjek (Johannes Krisch) in die Lehre zu gehen. Zu den Stammkunden des kleinen Tabakladens zählt auch der bereits von fortschreitendem Alter und Krankheit gezeichnete Sigmund Freud (Bruno Ganz), von dem Franz auf Anhieb fasziniert ist. Als der Junge sich unglücklich in die schöne Varietétänzerin Anezka (Emma Drogunova) verliebt, sucht er Rat bei Freud, muss aber feststellen, dass dem weltbekannten Psychoanalytiker das weibliche Geschlecht ein mindestens ebenso großes Rätsel ist. Franz ist dennoch fest entschlossen, um seine Liebe zu kämpfen, wird aber in den Strudel der politischen Ereignisse gezogen, als Hitlers Truppen das Kommando übernehmen.

Styx

Mittwoch, 10. April, 19.30 Uhr

Kino mal vier in Wieselburg

The Death of Stalin

Mittwoch, 17. April, 19.30 Uhr

Kino mal vier in Wieselburg

Der Trafikant

Mittwoch, 24. April, 19.30 Uhr

Kino mal vier in Wieselburg


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