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Polizei gibt nützliche Tipps, um Betrügern nicht in die Falle zu gehen

Tips Jugendredaktion, Anna Bammer, 02.10.2019 07:41

BEZIRK KIRCHDORF. Die Polizei warnt derzeit vor englischsprachigen Wanderhändlern, die in zwei bekannten Fällen im Bezirk Kirchdorf schadhafte und kaputte Notstromaggregate verkauften. Tips sprach mit dem Betrugsbeauftragten des Bezirkspolizeikommandos Kirchdorf, wie man sich von diesen Betrügern nicht täuschen lässt. 

Die Betrüger versuchen durch ihre Tricks an Geld zu kommen. Foto: Wodicka
  1 / 2   Die Betrüger versuchen durch ihre Tricks an Geld zu kommen. Foto: Wodicka

Eine Gruppe von unbekannten Händlern ist zurzeit vor Wohnhäusern, Bauernhöfen und bei Gewerbetreibenden im Bezirk Kirchdorf unterwegs und versucht zu stolzen Preisen, mangelhafte Notstromaggregate zu verkaufen. Der Zustand dieser Geräte entspricht keinen Sicherheitsstandards und sie sind nicht TÜV-geprüft. Die Sicherung des untersuchten Notstromaggregats ist außerdem gefälscht. Bei einem Kurzschluss käme es also zu keiner sofortigen Abschaltung des Stromkreises und in der Folge besteht höchste Brandgefahr. Auf keinen Fall sollte das Notstromaggregat in Betrieb genommen werden und auch nicht über verschiedene Internetportale an Dritte weiterverkauft werden.  

Zwei Opfer bekannt

Laut dem Polizeibeamten Wilfried Aigner aus Windischgarsten sind im Bezirk Kirchdorf zwei Opfer dieser Betrüger bekannt – eines in Wartberg und eines in Roßleithen. Außerdem fanden die Ermittler Verkaufsanzeigen der Notstromaggregate auf den Internetseiten „Shpock“ und „Willhaben“. Bis zum jetzigen Zeitpunkt gab es weitere Meldungen aus Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark.

Die Betrüger wenden oft schlaue Tricks an

Jeder kann von den Tricks solcher Betrüger getäuscht werden. „Sehr oft werden die Opfer von den Betrügern am falschen Fuß erwischt. Das heißt, dass die Händler sie zu Hause überraschen und auch gezielt in Situationen, in denen sie es eilig haben. Zusätzlich werden ihnen dann noch Schnäppchen als Anreiz angeboten“, erklärt Wilfried Aigner. Der Polizeibeamte wird künftig für das Bezirkspolizeikommando den Ermittlungsbereich Betrug – in Zusammenarbeit mit den fünf Polizeiinspektionen – bezirksweit wahrnehmen und koordinieren.

Betrugsfälle im Internet

Die Kriminalstatistik des Bezirkes bewegt sich im Deliktsbereich „Betrug und Internetbetrug“ seit dem Jahr 2015 ständig nach oben und liegt derzeit erheblich über dem Durchschnittswert. Aus diesem Grund forciert das Bezirkspolizeikommando aktuell Sonderausbildungen beim Landeskriminalamt für die Kriminalitätsbereiche „Betrug“ und auch „Internet-Technologie in Verbindung mit Cybercrime“. Die Differenziertheit und Komplexität der Betrugsfälle – vielfach bereits in Verbindung mit Digitalisierung beziehungsweise Internet – verlangt von Ermittlern künftig verstärktes Spezialwissen.

Fälle von Microsoft-Betrügern

„In Windischgarsten wurden Fälle von Microsoft-Betrügern bekannt. Dabei handelt es sich um Anrufer, die sich als Microsoft-Mitarbeiter ausgeben und behaupten, die Computer der Opfer seien in Gefahr. Wenn sich die Person darauf einlässt, übernehmen die Täter die Herrschaft über den PC oder Laptop und tätigen meist gleich mehrere Überweisungen. Eine Rückholung des Geldes ist unmöglich“, so Wilfried Aigner.

Tipps, um kein Opfer von Internetbetrug zu werden

Um kein Opfer eines Internetbetruges zu werden, verrät der zukünftige Bezirksbetrugsermittler einige Tipps: „Die Betroffenen sollten sich auf keine Kommunikation außerhalb des Portales begeben. Der Versand sollte erst nach dem Geldeingang erfolgen. Außerdem fordert eine Bank niemals auf, über einen Link im Mail, die Zugangsdaten einzugeben. Und zuletzt ist es wichtig, vor einer Überweisung die Kontonummer anhand des Länderkürzels zu überprüfen.“

Weitere Fälle aus dem Bezirk

Laut Aigner, ermittelte die Polizei im Sommer in einem Fall eines Transportkostenbetruges im Bezirk Kirchdorf: „Dabei melden sich die Täter bei Inseraten auf Gebrauchtwarenbörsen, verlangen sofort eine Verlegung der Mailkommunikation außerhalb des Internetportales und weisen sich mit gestohlenen Identitäten aus. Sie geben an, dass sie Interesse an einer Ware hätten und den Betrag plus Transportkosten überweisen würden.“ Der Polizeibeamte erzählt: „Das wird auch mit gefälschten Überweisungsbestätigungen untermauert. Das Opfer überweist in der Folge die Transportkosten, zu einem Kauf kommt es jedoch nicht. In diesem Fall konnte der Täter in einem Vorort von Paris ausgeforscht werden. Er verleitete zwei Österreicher und sechs Deutsche zu Überweisungen.“

Nach gewerblicher Lizenz und dem Ausweis fragen

Laut Aigner ist es möglich, Betrüger zu entlarven. Prinzipiell solle man gar nicht bei fahrenden Händlern kaufen. Meist sind es Asphaltierer, Fassadenreiniger, Dachrinnenreparierer, Werkzeughändler und Messerschleifer, die ihre Waren und Dienstleistungen zu überhöhten Preisen anbieten. Auch haben diese meist keine Gewerbeberechtigung. Generell solle man sich eher an den Fachhandel und an renommierte Internetseiten wenden. Außerdem sei es wichtig, die Ware selbst genau zu betrachten.

Polizei rufen und Details merken

Wenn sich der Verdacht eines Betrugs bestätigt, sollten die Opfer direkt die Polizei rufen und sich so viele Details wie möglich merken oder fotografieren. Laut Aigner ist dabei jedoch Vorsicht geboten: „Die Täter könnten auch aggressiv werden.“ Die derzeit häufigen Betrugsfälle im Bezirk veranlassen Wilfried Aigner dazu, sich diesem Thema verstärkt zu widmen und den Betrugsfällen weiterhin nachzugehen.


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