Restaurierung Seitenaltäre im Langhaus und Seitenaltäre im Querschiff
SONNTAGBERG. Die ersten Etappen des großen Restaurierungsprojektes um die Basilika Sonntagberg sind geschafft. Das Projekt wird von einem Kuratorium unter der Leitung von ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Diözesanbischof Alois Schwarz begleitet. In der diesjährigen Kuratoriumssitzung wurden die nächsten großen Etappen für die Jahre 2023 und 2024 beschlossen.
Der Sonntagberg gilt als einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Mitteleuropas und beeindruckt mit seiner einzigartigen Lage und dem architektonischen und künstlerischen Werk von Jakob Prandtauer und Daniel Gran. Alljährlich mit dem Erstarken der Frühlingssonne, steigt die Anzahl der Pilger und Besucher am Sonntagberg. Der Sonntagberg zählte in den vergangenen Jahrhunderten zu den meist- besuchten Wallfahrtsorten Mitteleuropas. Die zahlreichen Votivgaben in der Schatzkammer Sonntagberg geben ein großes Zeugnis dieser Zeit. Am 5. April 2023 fand am Sonntagberg die achte Sitzung des Kuratoriums statt.
Hauptfinanzierung über das Stift Seitenstetten
Das Benediktinerstift Seitenstetten übernimmt den größten Anteil der Finanzierung des Revitalisierungsprojektes. Abt Petrus Pilsinger zieht eine positive Zwischenbilanz: „Der Sonntagberg ist ein besonderer Ort: Wallfahrtsort, Ausflugsziel, ein Treffpunkt für Kunst-Interessierte, vor allem aber ist er Identitätsstifter. Wer hier seinen Blick schweifen lässt, kann erkennen, welche große Bedeutung dieser Ort hat!“ Unterstützung erfährt der Sonntagberg durch den Verein „Basilika Sonntagberg“. Zahlreiche Menschen, Unternehmen und Organisationen haben sich der Initiative des Obmanns des Vereins, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, angeschlossen. Selbst ein Mostviertler, baut er auf die Bereitschaft der Menschen, diesen Ort zu retten.
Neue Landeskonservator des Bundesdenkmalamtes
Patrick Schicht, der erstmals in seiner Funktion als neuer Landeskonservator am Kuratorium teilnahm, hielt in seiner Stellungnahme fest: „Das Bundesdenkmalamt konnte im Rahmen des Kuratoriums Einblick in die akribische Vereinsarbeit zur Sammlung und Verwaltung der dringend erforderlichen und bemerkenswert reich und kontinuierlich fließenden Spendengelder nehmen und im Rahmen des anschließenden Rundgangs den sichtlichen Arbeitsfortschritt und die jüngsten Restaurierungen begutachten. Das in allen Belangen herausragende Projekt entspricht den höchsten Maßstäben der Denkmalpflege und allen Beteiligten darf ausdrücklich für ihr großes persönliches Engagement zum Erhalt des bedeutenden Kulturdenkmals gedankt werden.“
Gesamtkosten von 4,5 Millionen Euro
Das Gesamtausmaß der durch das Kuratorium bis 2026 begleiteten Restaurierungen wird mit rund 4,5 Millionen Euro bewertet. Mit Ende der siebten Etappe im Jahr 2022 wurden bereits über 3,1 Millionen Euro plangemäß verwendet, für die laufende achte Etappe 2023 wurde im Rahmen der Sitzung ein Budget von rund 500.000 Euro für die denkmalpflegerischen Maßnahmen beschlossen. Zusätzlich sind noch circa 40.000 Euro für die technische Ausstattung rein aus dem Stifts- beziehungsweise Pfarrbudget angesetzt.
Kernpunkt Seitenaltäre
Kernpunkt der diesjährigen Restaurierungsetappe sind die Seitenaltäre des Langhauses, die einerseits umfassend restauriert und konserviert werden und andererseits mit einer energiesparenden Beleuchtung ausgestattet werden. Für die Projektetappe 2024, die im Wesentlichen die Seitenaltäre des Querschiffes mit ihren Kunstschätzen umfasst, wurde ein Budget von circa 460.000 Euro beschlossen. Über einen nun auf elf Jahre verlängerten Zeitraum beginnend mit dem Jahr 2015 wird die Wallfahrtskirche sowohl innen als auch außen umfassend saniert werden, die Kunstschätze der Kirche und der Schatzkammer wurden und werden ebenso wie der sogenannte Türkenbrunnen restauriert.
Pfarre und Gemeinde zufrieden
Pfarre und Gemeinde sind zufrieden mit der Entwicklung des Sonntagberg Die Restaurierungen und Revitalisierungen ziehen wieder zahlreiche Besucher auf den Sonntagberg. Auch die zunehmende Popularität des Pilgerns ist am Sonntagberg deutlich spürbar. Pater Superior Franz Hörmann über die Steigerung der Besucherzahlen: „Wir leben in einer Zeit wo Spiritualität wieder gesucht wird. Ein besonderer Ort, wie der Sonntagberg, lässt diese Momente aber besonders groß werden. Der Sonntagberg verzeichnet einen merkbaren Anstieg an Besucher. Die Zahl der Wallfahrten ist wieder im Steigen und besonders spürbar sind die vielen individuellen Pilger!“ Für ÖVP-Bürgermeister Thomas Raidl von der Gemeinde Sonntagberg ist der Wallfahrtsort in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung: „Der Sonntagberg ist das Zentrum der Gemeinde und ein wichtiges Ausflugsziel. Sowohl für Kulturtouristen aber auch für Radfahrer und Wanderer ist er ein besonders attraktives Ziel. Wir freuen uns über die gelungenen Maßnahmen des Kuratoriums und mit dem bereits 2016 eröffneten Museum Schatzkammer über ein attraktives touristisches Highlight in Niederösterreich.“
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