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Echte, authentische Musik ist das Steckenpferd der Ned-hoiwad-Musi

Alexandra Dick, 03.10.2017 12:47

ZELL/PRAM. „Geh, sei doch ned so hoiwad!“ Diesen im Innviertel gebräuchlichen Spruch haben sich die Musiker der Ned-­hoiwad-Musi zu Herzen genommen und prompt in ihrem Namen verewigt. Mit ihrer echten, authentischen Musik, auf alten Instrumenten gespielt, gewinnen sie die Herzen der Liebhaber traditioneller Volksmusik, zählen aber auch viele junge Zuhörer zu ihren Fans.

Im Sommer verlegt die Ned-hoiwad-Musi die Proben schon mal nach draußen.
  1 / 3   Im Sommer verlegt die Ned-hoiwad-Musi die Proben schon mal nach draußen.

„Wir sind keine hoiwade Musi, sondern eine ganze“, erklärt der Zeller Josef Sinzinger, der die Ned-hoiwad-Musi 1992 gemeinsam mit Otto Voglmayer, ehemaliger Kapellmeister des Musikvereins Enzenkirchen, gegründet hat. Ursprünglich haben die Musiker der Ned-hoiwad-Musi als Enzenkirchner Weisenbläser begonnen. „Echte authentische Musik ist unser Steckenpferd. Damit wollen wir der schnelllebigen Zeit entgegenwirken.“ Ihre Musik kommt ohne Verstärker, ohne CD-Unterstützung und ohne Boxen aus.

Alte Stücke mit alten Instrumenten

Die acht Musiker aus den Bezirken Schärding und Ried sowie aus dem benachbarten Bayern graben auf den Dachböden ihrer Heimat alte Stücke – oft noch handgeschrieben – aus, die es nicht geschafft haben, Weltruhm zu erlangen. Ihr Anliegen: die alte Musik mit alten Instrumenten von früher zu spielen. So ersetzen die Musiker zum Beispiel die Es-Trompete durch das Es-Althorn, das heute nur noch in Brassbands verwendet wird. „Wir wollen es wieder in den Kapellen installieren“, sagt Sinzinger, der seine Gruppe als Vorreiter im Bezirk sieht. Der Es-Althornspieler aus Zell erhofft sich, dass auch andere Musikgruppen die Schönheit dieses Instrumentes erkennen. „Durch unsere Musik hört man, dass es super klingt.“

Neue, freche Volksmusik

Seit 2011 bereichert ein neues Mitglied die Gruppe. Mit Neuzugang Christian Neumayer aus St. Martin erweiterte die Gruppe auch das Repertoire. „Wir spannen den Bogen von alter, alpenländischer Tradition zu neuer, frecher Volksmusik“, erzählt Sinzinger. Und so hat sie Kompositionen von Herbert Pixner. Arrangements von Leonard Paul (Mnozilbras) in ihr Programm aufgenommen, um auch die junge Generation für die Volksmusik zu begeistern.

Auftritt am Woodstock

Nicht nur im Bezirk sind die Musiker viel unterwegs, auf Geburtstagen, Hochzeiten, Festen, sondern auch außerhalb der Bezirksgrenzen haben sie sich einen Namen gemacht. Besonders stolz sind sie, dass sie heuer aufs Woodstock der Blasmusik eingeladen worden sind, auf dem rund 200 Musiker mehr als 50.000 Besucher begeistern konnten. „Es war uns eine Ehre. Viele, die sehr gut sind, wollen am Woodstock spielen, nur wenige dürfen“, sagt Sinzinger. Zu den Highlights der letzten Jahre zählen der Radio-Frühschoppen in Zell und der Auftritt beim Fest der Kulturen. Gern gesehener Gast ist die Ned-hoiwad-Musi beim Weisenblasen in Dornbirn. Eingeladen waren die Musiker auch zum Weisenbläsertreffen in Liechtenstein 2011 und beim Weisenblasen am Almsee 1995 und 1996.

Volksmusik im Schloss Zell

Das nächste Mal zu hören ist die Ned-hoiwad-Musi bei „Volksmusik im Schloss Zell“ am 7. Oktober. Gemeinsam haben Gabi Demmelbauer, die organisatorische Leiterin des Landesbildungszentrums, und Josef Sinzinger das große Event im Schloss Zell ins Leben gerufen. „Mit dieser Veranstaltung wollen wir dafür sorgen, dass unsere Musik nicht vergessen wird“, sagt Sinzinger und bedankt sich beim Schloss Zell für die gute, langjährige Zusammenarbeit. Seit 2014 laden die Musiker jedes Jahr zu diesem Fest eine andere Gruppe ein. Heuer bekommen sie Unterstützung von den Sonntagsschrammeln, die mit zwei Geigen, einer G-Klarinette aus dem 19. Jahrhundert und einer Kontragitarre aufspielen.

Besetzung

Günter Scheuringer aus St.Willibald: Trompete, Flügelhorn

Gerhard Reiter aus Neuhaus: Trompete, Flügelhorn

Karl Haas aus Münzkirchen: Tenorhorn, Basstrompete

Stefan Daller aus Riedau (Kapellmeister des Musikvereins Riedau): Es-Althorn

Christian Neumayer aus St.Martin: Schlagzeug

Reinhard Simetsberger aus St.Martin: Tenorhorn, Basstrompete

Otto Voglmayer aus Enzenkirchen: Bass

Josef Sinziniger aus Zell/Pram: Trompete, Flügelhorn, Es-Althorn

Vorschau

Volksmusik im Schloss Zell

Samstag, 7. Oktober 2017, 19.30 Uhr, Schloss Zell/Pram

Tickets gibt´s um elf Euro im Vorverkauf im Schloss Zell/Pram oder an der Abendkasse um 14 Euro. Reservierung unter: 07764/6498 oder schloss-zell.post@ooe.gv.at

Musikalische Gmiadlichkeit

Samstag, 4. November 2017, 20 Uhr, Gasthaus Wösner Münzkirchen


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