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Freiwilligendienst in Russland - für Raphael Scheibl eine Lebenserfahrung

Sabrina Lang, 06.09.2016 10:39

ZIPF. Mit 22 Jahren wagte Raphael Scheibl aus Zipf ein besonderes Abenteuer. Er meldete sich für den Europäischen Freiwilligendienst (EFD) und verbrachte sechs Monate in Russland, und machte damit Erfahrungen, die ihn bis heute prägen sowie positiv in Erinnerung blieben. Der EFD feiert heuer sein 20-jähriges Bestehen. Im Jahr 1996 als Pilotprojekt von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen, haben seither mehr als 100.000 junge Freiwillige daran teilgenommen.

  1 / 3   Raphael Scheibl verbrachte im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes sechs Monate in Russland.

Einer dieser Freiwilligen war Raphael Scheibl aus Zipf. Im Jahr 2006 ging er für sechs Monate ins Ausland, um in Russland in einem Reitcamp bei der Kinderbetreuung mitzuhelfen. Nach der Absolvierung des Zivildienstes war für ihn der Wunsch, eine längere Zeit im Ausland zu verbringen, um neue Erfahrungen zu sammeln, sehr groß und so entschied er sich für den Europäischen Freiwilligendienst. „Natürlich hat mir das Projekt, bei dem es sich um ein Reitcamp mit Kinderbetreuung handelte, sehr zugesagt. Ein Grund war sicher auch, dass sich Russland nach ein wenig Abenteuer anhört“, erzählt Scheibl, der anfänglich zwei Monate in St. Petersburg und danach in Pavlovsk im Reitcamp verbrachte. Zu den Hauptaufgaben gehörte mit den Kindern die Pferde zu versorgen, auszumisten und bei den Ausritten dabei zu sein. Kochen und Waschen stand auch am Programm und wurde mit den Kindern erledigt. Am Abend gab es immer ein Lagerfeuer, wofür jeden Tag Holz gesammelt wurde. Auch kleinere Reparaturen wurden von Scheibl im Camp erledigt. „Einer der tiefsitzenden Eindrücke war sicher das gemeinsame Leben im Camp und die tolle Gemeinschaft, die sich dort entwickelt hat. Durch den EFD war ich auch gut mit anderen Freiwilligen aus dem In- und Ausland außerhalb meines Projektes vernetzt. Und konnte mit ihnen einige sehr schöne und lustige Abende in St. Petersburg verbringen. Auch zwischen den verschieden Organisationen gab es einen guten Austausch“, erzählt der heute 32-Jährige. Nach Projektende reiste Scheibl mit dem Zug noch quer durch das ganze Land. „Auf dieser Reise habe ich viele offene und warmherzige Menschen getroffen, die mir immer wieder Unterkunft und auch Verpflegung anboten. Leider ist Naturschutz nicht sehr tief in den Gedanken der Russen verankert. Darum muss man immer wieder Teile von Wäldern und Tümpeln sehen, die als Müllhalde benutzt werden. An diesen Anblick konnte ich mich nur schwer bis gar nicht gewöhnen“, erzählt der Zipfer, der aus dem Projekt laut eigenen Angaben neben neuen Freundschaften auch eine große Portion an Lebenserfahrung mitnehmen konnte. Durch das Auslandsprojekt habe er „eine andere Sichtweise auf die Welt erhalten. Und durch diese Sichtweise hat sich mein Leben dann auch dementsprechend entwickelt“.

Freiwillige im Auslandseinsatz - seit 1996

Seit 20 Jahren können sich Jugendliche zwischen 17 und 30 Jahren - egal welche Ausbildung sie mitbringen - mit dem Europäischen Freiwilligendienst in Europa in gemeinnützigen Organisationen engagieren. Die Jugendlichen erhalten für ihren zwei- bis zwölfmonatigen Einsatz freie Unterkunft, Verpflegung, Taschengeld, Familienbeihilfe, Sprachkurs, Versicherung, Seminare und einen Reisekostenbeitrag. Ein EFD ab zehn Monaten wird als Zivildienst anerkannt. „Jugendliche lernen sich und eine andere Kultur durch den Europäischen Freiwilligendienst auf eine neue Art kennen und leisten zusätzlich wichtige Arbeit für die Gemeinschaft“, weiß Landeshauptmann-Stellvertreter und Jugendlandesrat Stelzer.


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