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Zwettler Stiftsgärten: Silvia Brunner hat ein Auge auf 18.500 Quadratmeter blühende Natur

Katharina Vogl, 03.05.2017 14:29

STIFT ZWETTL. Silvia Brunner hat ein Auge auf ein kleines Paradies, auf die Gärten des Stiftes Zwettl. 18.500 Quadratmeter wollen gepflegt werden und zwar auf rein ökologische Art und Weise. Wie das funktioniert? Das hat die leidenschaftliche Gärtnerin Tips verraten.

Gärtnerin Silvia Brunner liebt ihr blühendes ökologisches Paradies.
  1 / 4   Gärtnerin Silvia Brunner liebt ihr blühendes ökologisches Paradies.

Einfach herrlich ist es hier, Frühlingsboten aller Art, tanzende Schmetterlinge und mitten drinnen eine strahlende Gärtnerin. Silvia Brunner hat die Leitung der Stiftsgärten inne, dazu zählen unter anderem die Terrassengärten mit den fünf Ebenen an der Südseite des Klosters, wo Heilkräuter und Gemüse gedeihen und viele Beerensträucher zum Naschen einladen.

Ein Stück weiter nördlich befinden sich die drei Ebenen des Prälatengartens, hier kann man die Seele baumeln lassen und den Duft von Lavendel, Minzen und Magnolien genießen, bei freiem Eintritt, rund um die Uhr. Auch die Pflege des darunterliegenden Herrenfriedhofes, so nennt man die Grabstätte der Padres, zählt zu ihren Aufgaben. Das wunderschöne Kreuzgärtlein im Innenhof kann nur im Rahmen einer Stiftsbesichtigung bewundert werden, es soll an die Schöpfung und das Paradies erinnern, weiß Silvia Brunner.

Oft bis zu 15.000 Schritte am Tag

Früher waren es einmal 17 Gärtner, heute hegt sie die Anlagen gemeinsam mit einer Kollegin. „Ich mache oft 15.000 Schritte am Tag, man muss sich schon genau überlegen, wo man welches Werkzeug braucht.“ Ist es Zeit für die Pflege im Küchengartl, so muss der Rasenmäher über die Stiege in die Küche, durch den Speisesaal hindurch und von dort in den angesprochene Garten geschleppt werden.“

Mit 1. März startete Silvia Brunner heuer in ihre achte Gartensaison im Stift, am großzügigen Areal gibt es bis Ende November alle Hände voll zu tun. Die Naturverbundenheit wurde ihr bereits in die Wiege gelegt, wie sie selbst sagt, denn bereits im Alter von acht Jahren bestand sie auf ein eigenes Blumenbeet.

Von Läusen und Schnecken

„Viele die die Gärten samt dem großen Areal sehen, fragen mich, wie das ohne chemischen Einsatz funktionieren kann, eigentlich ist es ganz einfach.“ Soll eine Rose doch ein paar Läuse haben, meint die sympathische Gärtnerin. In einigen Tagen werden die ohnehin durch den Marienkäfer vertilgt. Kommen nun chemische Substanzen zum Einsatz, sind zwar die Läuse nebst natürlichem Schädlingsbekämpfer tot, aber die Eier überleben und die Vermehrung nimmt wieder ihren Lauf. Auch das vielfach bekannte Schneckenproblem ist ihr von früher vertraut, denn zu Beginn ihrer Tätigkeit im Stift hatten sie damit zu kämpfen, jetzt nicht mehr. „Zum einen sammeln wir viele ein, zum anderen setze ich vermehrt auf Pflanzen, die Schnecken eher meiden. Für ganz heikle Gewächse gibt es ein biologisches Schneckenkorn, aber so haben wir das in den Griff bekommen.“

Alles Dinge, die ihr aus ihrem eigenen Garten vertraut sind, wo sie Igel, Kröten, Eidechsen beherbergt, die Schneckeneier regelrecht lieben, der Tigerschnegel darf gerne bleiben, denn der Aasfresser bevorzugt die Eier ebenso. „Die Natur weiß sich zu helfen“, ist Brunner überzeugt.

Sie ist stolz auf das blühende Naturparadies, das schon fünf Mal in Folge mit dem „Goldenen Igel“ ausgezeichnet wurde.

Gartenführung für Hobbygärtner

Wer mehr praktische Gartentipps erfahren möchte, am 8. Mai um 18.30 Uhr wandert Silvia Brunner mit Interessierten durch die Stiftsgärten (Eintritt frei, Treffpunkt bei der großen Infotafel im Hof).


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