Kürzung der Förderungen: Aus für den mobilen Sozialmarkt im Waldviertel
BEZIRK ZWETTL/NÖ. Über 30 mobile Sozialmarkt-Haltestellen im Wald- und Mostviertel werden ab Mitte Dezember 2018 nicht mehr angefahren, darunter auch jene fünf im Bezirk Zwettl: Groß Gerungs, Allentsteig, Zwettl, Pölla und Schweigers. Noch ist nicht sicher, ob nicht auch weitere SAM NÖ Sozialmarkt-Standorte - der nächste ist in Heidenreichstein - dem Sparstift zum Opfer fallen, das hängt maßgeblich davon ab, ob sich Unterstützer finden werden, so die Geschäftsführung.
Der Grund, dass diese Einsparungsmaßnahmen von der Geschäftsführung ergriffen werden müssen, liegt darin, dass die Förderung, welche SAM NÖ (=Träger der soogut-Sozialmärkte) vom AMS bislang erhielt, ab 2019 nicht mehr ausbezahlt wird.
Ende des Beschäftigungsprojekts
Weiters werden die soogut-Sozialmärkte zukünftig auch nicht mehr als Beschäftigungsprojekt geführt werden. Bislang hatten dadurch pro Jahr knapp 100 Personen, die schon lange Zeit ohne Beschäftigungsverhältnis waren, die Chance über eine Anstellung bei SAM NÖ wieder ins Arbeitsleben einzusteigen. Während des befristeten Dienstverhältnisses wurden diese Mitarbeiter betreut, geschult und es wurde versucht am Arbeitsmarkt eine fixe Anstellung für sie zu finden.
Finanzielle Lücke zu groß
Der zweite langjährige Fördergeber, das Land NÖ, wird das Projekt weiterhin unterstützen. Der Fehlbetrag des AMS macht die Schließungsmaßnahmen jedoch erforderlich.
„Da interne Umstrukturierungsmaßnahmen und Personalkürzungen nicht ausreichen um die finanzielle Lücke zu schließen, müssen wir leider unser Versorgungsangebot einschränken. Die mobilen Sozialmärkte sind deshalb besonders von den Kürzungen betroffen, da sie stark defizitär sind. Unser Ziel ist es, nun alles daran zu setzen, die verbleibenden Märkte zu erhalten um die knapp 20.000 Menschen (40 Prozent davon sind Kinder), die sich in finanziellen Notlagen befinden, auch in Zukunft versorgen zu können“, erklärt SAM NÖ-Geschäftsführer Wolfgang Brillmann die Situation.
1.700.000 Kilogramm Lebensmittel vor Müll bewahrt
Eine niederösterreichische Soziallandschaft ohne Sozialmärkte bedeutet für ihn neben einer enormen Vergrößerung der sozialen Kluft auch ein umweltpolitisches Fiasko. Denn jährlich werden von den SAM NÖ-Sozialmärkten 1.700.000 Kilogramm Lebensmittel, die von den Handelsketten und Produzenten entsorgt würden, in den Sozialmärkten einer sinnvollen Verwertung zugeführt.
Organisation von Shuttle-Fahrten
Um die Situation der Most- und Waldviertler Kunden abzuschwächen, versucht soogut die betroffenen Gemeinden dazu zu gewinnen, Shuttle Dienste für ihre Bürger in die nahe gelegenen fixen Sozialmarkt-Standorte zu organisieren und zu finanzieren.
Spendenmöglichkeit
Es gibt die Möglichkeit, SAM NÖ-Sozialmärkte durch eine Spende unterstützen und so den Betrieb der verbleibenden Standorte (Amstetten, Heidenreichstein, Klosterneuburg, Mödling, St. Pölten, St. Valentin, Stockerau, Waidhofen/Ybbs, Ternitz und Tulln) womöglich sicherzustellen:
Konto (bitte mit dem Vermerk „Weiterbestand SAM NÖ Sozialmärkte“):
SPK NÖ Mitte West IBAN: AT472025600000923003, BIC: SPSPAT21XXX oder online auf deren Website: https://www.soogut.at/spende-moeglichkeiten
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