Pensionierungsfeier für „Querdenkerin“ Friederike Wieseneder
ZWETTL. Seit 1992 leitete Hofrätin Friederike Wieseneder die Geschicke der HLW-FW Zwettl. Nun verabschiedeten sie Kollegen, Freunde und Familie im Rahmen einer würdigen Feier offiziell „in die Dauerferien“.
„Danke, dass du immer Feuer und Flamme für neue Ideen und Vorschläge warst“, wandte sich Schulleiter Gerhard Schenk mit persönlichen Worten an Friederike Wieseneder, bevor er einen Ausflug in ihre Vergangenheit machte. Es gäbe Gerüchte, dass die Direktorin in ihrer ersten Zeit ein „schlimmer Finger“ gewesen sei: Es hätte ein Grüppchen in Niederösterreich gegeben, die sich den Namen die „Jungen Wilden“ verpassten, mit dem Bestreben, Dinge aufzuweichen oder zu verbessern. Aus dieser Gruppierung sei letztlich der „Verein der Direktoren der Humanberuflichen Schulen in NÖ“ erwachsen, welcher ebenfalls liebe Grüße im Rahmen der Pensionierungsfeier entsendete.
„Ganz besonders herzlich möchte ich mich für das letzte Jahr bedanken, ich habe Blut und Wasser geschwitzt, aber du hast mir über die größten Sorgen mit Rat und Tat hinweggeholfen“, meinte Direktor Gerhard Schenk zu Wieseneder in Hinblick auf seine neue Funktion als Direktor.
Berufliche Meilensteine
Auch Generaloberin Sr. M. Franziska Bruckner ließ es sich nicht nehmen, ein paar Worte zu sagen. „Oft muss das Bekannte, Vertraute und Liebgewonnene losgelassen werden, damit Neues Platz hat“, so Bruckner, die wichtige berufliche Meilensteine von Wieseneder skizzierte. 1982 in die neu zu gründende HLW gekommen, übernahm Wieseneder zehn Jahre später die Leitung der Schule, etablierte verschiedene Zusatzausbildungen und brachte zwei neue Schultypen – das Kolleg für Elementarpädagogik und die Bildungsanstalt für Sozialpädagogik – hervor.
“Möge die Zeit nach 36 Jahren an der Schule eine gesegnete sein, freue dich deines Lebens“, schloss die Generaloberin mit den besten Wünschen.
Beharrliche Querdenkerin
„Du kannst stolz auf dein berufliches Lebenswerk sein, dass du hier in Zwettl geschaffen hast“, würdigte ebenso Landesschulinspektorin Susanne Ripper Wieseneders Verdienste. Sie bezeichnete die frischgebackene Pensionistin als „Querdenkerin“, die oft wichtige „schräge Fragen“ stellte und neben einer Portion Beharrlichkeit stets viel Vertrauen an den Tag legte.
VP-Landtagsabgeordneter Franz Mold und Bürgermeister in spe betonte, dass die Schulstadt Zwettl nicht die Schulstadt Zwettl wäre, gäbe es nicht das Zentrum der Franziskanerinnen.
Wieseneder habe die Marke HLW etabliert
Renate Löffler, ehemalige Fachvorständin an der HLW-FW Zwettl, sprach davon, dass Wieseneder „die Marke HLW etabliert und stark gemacht hat“ und wünschte ihr alles Gute für die „Dauerferien“.
Abschließend ergriff Friederike Wieseneder selbst das Wort. Sie zeichnete ein Bild von ihrem „Lebenslabyrinth“ - stetig versucht, in die Mitte desselben zu kommen. Dabei wurde sie zwar dann und wann auch durch Wildnis und viele Schluchten geführt, erlebte aber ebenso viele schöne Lichtstunden.
Beim abschließenden Sektempfang ließen die Gäste die ehemalige Direktorin nochmals hochleben – gemeinsam schwelgte man noch in vielen schönen Erinnerungen und Erlebnissen.
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