Waldland: Ein Pressegespräch im Mohnfeld mit Sommerfest
KLEINSCHÖNAU/OBERWALTENREITH. Waldland rief zum zweiten Sommerfest, dem Fest ging eine Pressekonferenz mit Agrarlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) und Europa-Abgeordnete Elisabeth Köstinger voraus, wo über die Produktionsvielfalt in der heimischen Landwirtschaft informiert wurde, im Mittelpunkt stand „das Mohnland Waldviertel“.
„Waldland ist ein naturnaher, professioneller und sehr innovativer Pionierbetrieb, der mit seinem beeindruckenden Sonderkultur- und Veredelungsprogramm vom Land Niederösterreich sowohl ideell als auch finanziell unterstützt wird“, so VP- Landesrat Stephan Pernkopf im Zuge einer Pressekonferenz, die mitten in einem malerischen Mohnfeld bei Kleinschönau im Waldviertel stattfand. „Mit seinen 830 Mitglieder- und weiteren 110 Betrieben auf Probe sowie 150 Angestellten ist Waldland zudem ein sehr gutes Beispiel für den Arbeitgeber Landwirtschaft“, führte Pernkopf weiter aus.
Köstinger: „Brauchen Initiativen, die sich von der Masse abheben“
Elisabeth Köstinger, VP-Abgeordnete zum Europäischen Parlament, tönte in Bezug auf das Waldviertler Unternehmen in dasselbe Horn: „Hier bei Waldland steckt unglaublich viel Kreativität und Engagement dahinter, das tagtägliche Arbeiten und Anpacken ist das, was euch so erfolgreich macht.“ Gerade in Zeiten wie diesen sei es unglaublich wichtig, sich wieder unabhängiger zu machen, auch wenn es einen harten Kampf bedeutet - nicht aufgeben, denn viele Initiativen hier sind bereits auf fruchtbaren Boden gefallen, so wie das „Vorzeigeprojekt Waldland“. „Die Vielfalt hier bringt soviel an Wertschöpfung - zurück zur Kreativität und aus kleinen und regionalen Kreisläufen wieder etwas entstehen zu lassen“, ruft Köstinger auf.
Erfolgsgeschichte Waldland-Mohn
Genau aus solch einem kleinen regionalen Kreislauf ist heute eine Erfolgsgeschichte geworden, die Rede ist vom Waldviertler Gold, dem Mohn. Mitte der 80er Jahre begann Waldland mit fünf Landwirten, den Mohn hier wieder zu kultivieren, wiederzubeleben, war er doch sonst nur mehr auf kleinen Selbstversorgerflächen zu finden. 1994 erfolgte die Beantragung des Waldviertler Graumohns als geschützte Ursprungsbezeichnung. Heute entfallen von den rund 1700 Hektar Mohn, die in Österreich angebaut werden, 1059 Hektar auf den Waldland-Vertragsanbau im Waldviertel. Am Waldlandhof in Oberwaltenreith finden alle Verarbeitungsprozesse bis hin zur Veredelung statt. So werden in der hofeigenen Backstube wöchentlich durchschnittlich 10.000 bis 15.000 Mohnzelten sowie 5000 bis 7000 Mohnstrudeln in Handarbeit hergestellt. Nicht zuletzt spielt der Mohn auch für den Tourismussektor eine immer bedeutendere Rolle.
Zweites Waldland Sommerfest
Im Mittelpunkt des anschließenden zweiten Waldland Sommerfestes, das die Obfrau des Waldviertler Sonderkulturenvereins Agnes Schierhuber als „ein Netzwerktreffen der verschiedensten Organisationen und Sparten bezeichnete“, stand die Verleihung der „Vielfalter Trophäen“, welche heuer an LR Stephan Pernkopf, Elisabeth Köstinger und an Bauke van de Veen gingen. Letzterer ist Präsident von „Europam“ (European Herb Growers Association), dem Verband der europäischen Heil- und Gewürzkräuterproduzenten, wo auch Waldland seit Anbeginn Mitglied ist und mit Franz Tiefenbacher den Vizepräsidenten stellt.
Unter den zahlreichen Gästen am Sommerfest befanden sich auch rund 60 Teilnehmer der Europam, denn Waldland war an diesem Wochenende auch Gastgeber der dreitägigen Generalversammlung 2016, bei der Repräsentanten aus 13 Nationen, vom französischen Lavendel-Bauern bis zum Baldriananbauer in Holland zusammentrafen, um in gemütlicher Runde zu fachsimpeln und zu plaudern.
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