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Maureder: „Ich will Weine machen, die typisch für unsere Region sind“

Andreas Hamedinger, 23.05.2023 10:07

KIRCHSCHLAG. Der Spitzergraben in der Wachau, die Wehlener Sonnenuhr an der Mosel oder die Lage Grenouilles im französischen Chablis. Bei diesen Namen beginnen die Augen von Weinfreunden zu leuchten. Vielleicht ist das in einigen Jahren auch der Fall, wenn vom Haselgraben die Rede ist.

Winzer Josef Högl und Manfred Maureder bei der Qualtiätskontrolle im Weingarten. (Foto: Robert Josipovic und Der Manfred & die Seinen - Weingarten Haselgraben)
Winzer Josef Högl und Manfred Maureder bei der Qualtiätskontrolle im Weingarten. (Foto: Robert Josipovic und Der Manfred & die Seinen - Weingarten Haselgraben)

Noch sind die Weinreben nicht ganz von ihrem Winterschlaf erwacht. Zwar sind schon einige Blätter zu sehen, doch die Vegetation ist dieses Jahr einige Tage später dran, als diese die letzten Saisonen der Fall war. „Das schadet gar nicht, denn so waren die Pflanzen vor Spätfrost geschützt“, erklärt Winzer Manfred Maureder. Zwar wachsen schon seit über 20 Jahren Reben im Haselgraben, doch Maureder ist noch nicht so lange als Weinbauer tätig, wie er berichtet: „Der Vorbesitzer hat die Weine in seinem Heurigen ausgeschenkt, seit 2019 versuche ich andere Qualitätskriterien bei der Weinproduktion umzusetzen.“

Ein spezielles Terroir bietet beste Voraussetzungen

Und so werden auf einem Hektar rund 3.600 Rebstöcke das ganze Jahr gehegt und gepflegt, denn wer glaubt, dass es genügt Weintrauben zu ernten, der irrt. „Man muss die Reben zurückschneiden, aufbinden, auftretende Krankheiten – etwa Mehltau – behandeln und zahlreiche andere Arbeiten erledigen, um erfolgreich Wein zu erzeugen“, sagt Maureder, der erklärt: „Gibt es Probleme, greife ich auch gerne auf das Wissen erfahrener Winzer zurück, etwa auf das von Josef Högl aus Spitz, der zu den besten Weinbauern der Wachau zählt.“ Viele Genießer fragen sich aber, ob der Bezirk Urfahr-Umgebung überhaupt für den Weinanbau geeignet ist. Maureder dazu: „Durchaus. Der Haselgraben ist interessanterweise in den meisten Fällen vor Hagel geschützt. Und das Terroir – also die verschieden Faktoren, die für den Geschmack der Weine verantwortlich sind, – bietet beste Voraussetzungen. So wurzeln die Reben in Urgesteinsboden, es gibt ausreichend Wasser und die kühlen Nächte sorgen für genug Säure.“

Weißwein und Rosé aus dem Haselgraben

Dass der Haselgraben jedoch nicht mit zu viel Sonne verwöhnt ist, hat naturgemäß auch Folgen für das Sortiment, das Maureder produziert: „Grüner Veltliner, Muskateller, Weißburgunder, Rivaner und Bouvier werden reinsortig zu Weißwein oder zu Cuvées verarbeitet. Die Rotweinsorten St. Laurent, Portugieser oder Zweigelt werden fast immer zu Rosé verarbeitet. Rotweinreben fühlen sich hier nicht ganz so wohl, daher gibt es Rotwein nur in Ausnahmejahren. Maureder plant aber, sein Angebot zu erweitern. So wurden am nicht weit entfernten Schatzweg etwa Pinot-noir-Reben angepflanzt, die in Zukunft auch anspruchsvollere Rotweine hervorbringen sollen.

Auf die Natur Rücksicht nehmen

Für Manfred Maureder ist die Weinerzeugung aber auch ein Stück Philosophie, die es zu leben gilt: „Mir ist bei der Arbeit im Weingarten wichtig auf die Natur Rücksicht zu nehmen und nach biologischen Kriterien zu arbeiten. Und eines ist noch ganz entscheidend: Ich will Weine machen, die typisch für unsere Region sind.“


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