"Naturgemäße Zucht, tiergerechte Haltung und artgemäße Fütterung ist unsere Menschenpflicht"
EDELHOF. Mit dem Thema „Gesundes Tier“ wurde am 18. Jänner 2016 die zweite Runde der Waldviertler Biogespräche eingeläutet.
Der ehemalige Universitätsprofessor Alfred Haiger, langjähriger Vorstand des Institutes für Nutztierhaltung an der Universität für Bodenkultur in Wien, beleuchtete die Jahrtausende lange Verbundenheit und Abhängigkeit des Menschen zum landwirtschaftlichen Nutztier. Es stellte besonders die Rolle der Wiederkäuer zur Verwertung des Graslandes in den Vordergrund.Die Zucht der Rinder auf lange Lebensleistung bekommt mit Einbeziehung der Gesichtspunkte Wasserspeicherfähigkeit, Humusqualität der Böden, Stickstoffaustrag der unterschiedlichen Kulturen und der Energieeffizienz der Futtermittel eine neue Sichtweise auf Ökonomie. Das Zitat „Langfristig ist nur ökonomisch, was ökologisch ist.“ wird mit klaren Fakten bestätigt. „Naturgemäße Zucht, tiergerechte Haltung, artgemäße Fütterung und schmerz- angst- und leidensfreier Transport sowie Schlachtung ist unsere Menschenpflicht“, so Haiger.
Tierbeobachtung ist essentiell
Tierärztin Elisabeth Stöger erklärte im anschließenden Vortrag ausführlich die sensiblen Indikatoren für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kuh, um deren Fruchtbarkeit zu gewährleisten. Von den an sich ja bekannten Einflüssen auf die Fruchtbarkeit (Management, Tierbeobachtung, Fütterung, Vererbung, Hygiene und Haltung) stellte sie einige heraus, die in der Praxis oft unterbewertet oder sogar übersehen werden. Die Brunst und das Brunstgeschehen wurden ebenso beleuchtet wie die verschiedenen Faktoren, die zu Fruchtbarkeitsstörungen und Sterilität führen können. Die Tierbeobachtung ist ein sehr wichtigster Bestandteil im Management - sie sollte im Vordergrund stehen und vom guten Praktiker ausgeführt werden.
Terminvorschau
3. Runde der Waldviertler Biogespräche „Reden wir über“s Leben“ zum Thema „Gesunder Boden“, am 25. April 2016, von 9 bis 17 Uhr, Aula der FS Edelhof, Referenten: Andre Gilhofer und Andreas Höritzauer
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