Mein Yoga-Tagebuch: Arbeit mit Körper, Geist und Seele
ZWETTL. „Ich und Yoga? Das kriegste nie hin!“ So lautete der erste Gedanke von Tips-Kollege Gerhard Kunz. Kurz darauf entschließt er sich, die Weiterbildung zum Yoga-Lehrer zu machen. Was ihn an der indischen Lehre so fasziniert und warum ihn diese nicht mehr loslässt – Gerhard lässt die Tips-Leser an seinen Erfahrungen teilhaben.
„Ich erinnerte mich an meine ersten Yoga-Gehversuche, die ich damals mit Freunden machte – und sie waren nicht unbedingt von Erfolg gekrönt“, lacht der Schwarzenauer. Koordinationsübungen wie auch bestimmte Gruppenchoreografien, das wäre einfach nicht seins, dachte er zumindest. Es ist einem Zufall zu verdanken, dass ihn letztes Jahr dann doch das Yoga-Fieber gepackt hat, mittlerweile kann er Übungen, Beugungen und Dehnungen vornehmen, von denen er vorher nur geträumt hatte. Und obwohl er bei manchen Einheiten den Gang zum Orthopäden vor seinem geistigen Auge hatte, blieb dieser glücklicherweise aus, wie er mit einem Schmunzeln verriet. So ist der finale Schritt zum ausgebildeten Yogalehrer bereits in greifbarer Nähe, drei von vier erforderlichen Wochenblöcken hat Gerhard bereits absolviert – eine Erfahrung, die ihn nachhaltig prägte.
Ausbildung von Kopf bis Fuß
Im Zuge der ersten Ausbildungswoche werden die fünf Yoga-Schlüssel-Positionen vermittelt, Tag für Tag ein Chakra, von der Basis beginnend, bis hin zum Herz- und Halschakra. Darauf aufgebaut wird die tägliche Körperarbeit – Übungen für starke Wurzeln und Standfestigkeit bedienen beispielsweise das erste Chakra. Begleitend dazu wird ayurvedische Kochkunst gelehrt, welche die jeweiligen Chakren nähren, so wird am ersten Tag „rot“ gegessen, um das Basischakra zu stärken, am zweiten Tag orange, dann gelb. Im Zuge des nächsten großen Blockes lernte Gerhard schließlich die Pyhsiologie und die inneren Organe mit ihren Funktionszusammenhängen besser kennen, wie kooperieren Niere und Blase (Element Wasser – Fließfähigkeit), wie kann ich gezielt Leber und Galle stärken, also die Entgiftung anregen? Bei der jüngsten Einheit stand Yogatherapie am Programm, welche ihn mit den wichtigsten Zivilisationskrankheiten vertraut machte. Ein Modul wartet noch auf Gerhard, die potentiellen Yoga-Zielgruppen – vom Kind, über die Schwangere und den Partner bis hin zum Senior – alle wollen auf ihre Weise angesprochen werden.
Einige Unterrichtsstunden hat der angehende Yoga-Lehrer bereits hinter sich: „Ich glaube, ich kann Anfänger ganz gut anleiten, denn es ist womöglich hilfreich, wenn jemand vor dir steht, den man auf den ersten Blick nicht sofort zutraut, dass er sich die Beine unter die Arme schieben kann“, grinst Gerhard, der die indische Lehre als wunderbaren Ausgleich zum beruflichen Alltag sieht. Und auch seine Coaches Uma Buitmann und Klaus Ewert (Lotuswege Zwettl), die Yoga als ganzheitliche Lebensphilosophie betrachten, sind stolz ob seiner gewonnenen körperlichen Flexibilität und dem erschlankten Äußeren.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden