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Gelungene EM-Generalprobe für Para-Schwimmer Andi Onea

Katharina Vogl, 11.06.2018 11:52

BERLIN/ZWETTL. Über eine gelungene EM-Generalprobe freut sich nun Para-Schwimmer Andreas Onea. Der gebürtige Zwettler übernahm beim Weltcup in Berlin über 200m Lagen mit einer starken Leistung die Europaranglistenführung. Die EM im August in Dublin kann kommen.

Andreas Onea beim Weltcup in Berlin;
Andreas Onea beim Weltcup in Berlin;

Der Weltcup, der von 7. bis 10. Juni in Berlin über die Bühne ging, begann für Onea nicht gleich nach Wunsch. Gleich im ersten Bewerb über 100m Delfin kam es zu einer Disqualifikation, nachdem eine Regel fürs Delfinschwimmen geändert wurde und die neue Umsetzung noch nicht ganz klappte. Was anfangs für Frustration sorgte, baute sich im Laufe der Wettkämpfe zu neuer Motivation auf.

Über 100m Freistil kam der Para-Schwimmer fast an seine Bestleistung aus dem Vorjahr heran. Zudem holte er über 200m Schmetterling, diesmal mit gut umgesetzter neuer Technik, den 5. Endrang in der Weltcupwertung heraus. Auch hier, klassenübergreifend gegen alle Konkurrenten, durch eine Punktwertung zusammengefasst. Gleichzeitig bedeutet diese Leistung die Führung in der Europarangliste.

Insgesamt kamen noch drei Medaillen aus den Klassenwertungen der Bewerbe als Ausbeute hinzu: Gold über 200m Lagen, Silber über 50m Brust und Bronze über 100m Brust.

„Hat mich selbst überrascht“

„Das mit der Regeländerung und deren Umsetzung im Wettkampf hat mich anfangs etwas aus der Ruhe gebracht. Vor allem eine Disqualifikation bei einem so großen Wettkampf ist ärgerlich. Aber ich habe das relativ schnell abhaken können und mich gut auf die nächsten Bewerbe konzentriert. Dass mir am letzten Tag über 200m Lagen so eine Zeit gelungen ist, hat mich selbst überrascht. Für solche Rennen trainiert man die vielen Monate so hart. Da merkt man während dem Schwimmen schon, dass das was wird! Und mit einer Ranglistenführung motiviert man sich gleich um eine Spur einfacher für die anstehenden Trainingswochen!“, freute sich der Heeressportler über die erbrachten Leistungen.

Über Andreas Onea

Seit einem Autounfall im Alter von sechs Jahren fehlt Andreas Onea der linke Arm. Kurz darauf beginnt er mit dem Schwimmen als Therapiesport. Sein Hauptantrieb sind seine starken Beine, dadurch kompensiert er seinen fehlenden Arm. Der Trainingsumfang ist allerdings nach eigenen Angaben enorm.

Neben sieben Silber- und Bronzemedaillen bei Welt- und Europameisterschaften erfüllte er sich mit seiner dritten Paralympics-Teilnahme in Rio 2016 mit dem Gewinn von Bronze über 100m Brust den großen Traum einer Paralympics-Medaille.

Neben dem Sport widmet sich Onea einem MBA-Studium und moderiert die ORF-Sendungen „Licht ins Dunkel“ und das ORF Sportmagazin „Ohne Grenzen“ – letztere kenne er ohnehin nicht. „Ich habe noch nie welche gesehen, nur gehört, dass sie in den Köpfen mancher Menschen existieren“, so ein Zitat Oneas.


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