Wetterkapriolen: Einfacher Unwetterschutz für Haus und Garten
OÖ. Die letzten Sommer haben es bereits gezeigt, dass Unwetter oft plötzlich auftreten und durchaus heftig ausfallen können. Im zweiten Teil der Tips-Serie „Wetterkapriolen“ liegt der Fokus auf dem Thema Schutzmaßnahmen.
Da man in der warmen Jahreszeit fast täglich mit Unwettern rechnen muss, sollte man rund ums Haus ein wachsames Auge auf lose Gegenstände wie Gartenmöbel, Müllsäcke usw. haben. Christian Kloibhofer, Geschäftsführer des Zivilschutzverbandes OÖ rät zu einem regelmäßigen Check-up: „Als Vorsorge vor einem Sturm prüfe ich jährlich Dach und Kamin auf lose Ziegel, Bleche und dergleichen. Auch Antennen oder ähnliches müssen sicher befestigt sein. Wir empfehlen Ersatz-Dachziegel oder Folien daheim zu haben, um im Schadensfall das Eindringen von Nässe zu verhindern.“
Augenmerk auf Bäume und Trampoline
Im Garten gilt das Augenmerk hohen, älteren und eventuell morschen Bäumen, die in der Nähe von Gebäuden stehen. Diese sollten rechtzeitig durch neue Bepflanzung ersetzt werden. Wurde ein Baum entwurzelt, sollte man zunächst prüfen, ob nicht eine Stromleitung beschädigt wurde oder diese sogar am Boden liegt - hier besteht Lebensgefahr. Große Trampoline können bei Sturm zu gefährlichen Geschossen werden. Im Handel sind Bodenanker bzw. Einschraubhaken verfügbar, daran kann das Trampolin mit Spanngurten niedergezurrt werden. Manche Trampoline haben U-förmige Beine, diese können mit Sandsäcken beschwert werden. Diese Maßnahmen sollten idealerweise sofort beim Aufstellen geschehen und nicht erst bei der Sturmwarnung.
Selbstschutz bei Gewitter
An Gebäuden ist es sinnvoll, ein Blitzschutzsystem anbringen zu lassen. Dieses fängt einen Blitz ab, bevor er das Haus trifft, wodurch Schaden reduziert werden kann. Wichtig ist zudem, das Blitzschutzsystem regelmäßig von Fachleuten warten zu lassen. Während eines Gewitters sollte man im Haus keine Gegenstände aus Metall berühren, wie zum Beispiel Wasserhähne. Mit baden und duschen sollte ebenfalls gewartet werden; das kann im Fall eines Blitzeinschlags lebensgefährlich sein. In der Akutsituation geht es primär um den Eigenschutz - Sachwerte sind meist versichert, Menschenleben hingegen unersetzlich.
Abläufe frei halten
Als Prävention vor Hagel sollte man bereits beim Hausbau auf besonders widerstandsfähige Materialien setzen. Auch Solar- und Photovoltaikanlagen sollten bei den Hagelschutzmaßnahmen mitbedacht werden. Nach einem Hagel wird empfohlen, Abläufe selber freizuräumen, um kleinräumige Überflutungen zu vermeiden. Hagel und Starkregen treten oftmals gemeinsam auf. Durch die großen Wassermengen oder etwaige Verklausungen kann aus dem kleinen Bächlein hinter dem Haus in kurzer Zeit ein reißender Fluss werden. Solche Ereignisse können kaum vorhergesagt werden; sie sind aber wegen ihrer Plötzlichkeit äußerst gefährlich.
Sandsäcke zu Hause haben
Christian Kloibhofer empfiehlt: „Einfache Maßnahmen sind der Einbau einer Rückstausicherung vor eindringendem Abwasser aus dem Kanalsystem und die regelmäßige Kontrolle des Abwasserkanals. Dachrinnen und Bodeneinläufe sollten von Laub befreit werden, damit Wasser besser abfließen kann. Sehr wirkungsvoll ist es, Sandsäcke im Haus zu haben. Sie dienen bei Überschwemmungen zur Schadenseingrenzung, Abdichtung, Stabilisierung und als Barriere. Damit lassen sich schnell und einfach Maßnahmen zum Schutz von Gebäuden und anderen Bereichen durchführen. Sandsäcke sind außerdem in der Anwendung sehr flexibel und lassen sich ungefüllt auch in größeren Mengen platzsparend lagern, zum Beispiel im Lichtschacht des Kellers.“
Der Zivilschutzverband rät generell, Präventivmaßnahmen zu treffen. Denn: Eigenvorsorge und vorbeugende Maßnahmen zur Reduzierung des Schadens bei Katastrophen sind wichtiger denn je.
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