Ford Tourneo Connect: Probier´s mal mit Gemütlichkeit
Keine Gedanken zu verschwenden an Reichweite, Platzbedarf und Untergrund ist purer Luxus. Willkommen im Luxusauto Ford Tourneo Connect Active. Ja, die lieben Kastenwägen. Keine Augenöffner, keine Verkaufsschlager, und doch so voller nicht widerlegbarer Kaufargumente. Ginge es rein darum, aus seinem Fahrzeug den größtmöglichen Nutzen zu ziehen, würden quasi eh alle ein Modell aus diesem Segment bewegen. Und weil man sich abseits aller Rationalität auch etwas gönnen mag, den neuesten Vertreter dieser ehrenwerten Zunft. Den Ford Tourneo Connect.
Freilich wissen wir, dass es für den Tourneo eine ganz bestimmte Zielgruppe gibt. Wer die Kinder außer Haus hat, die Verwandtschaft nur telefonisch erträgt und weder Biken noch Stand-up-Paddling zu seinen Hobbys zählt, gehört sicher nicht dazu. Ebenso jene welche auf sportliches Fahren in sportlich designten Autos stehen. Der Name „Kastenwagen“ ist in dem Fall Programm, wobei man streiten könnte ob damit gemeint ist, dass der Ford wie ein Kasten aussieht. Oder ein Kasten in ihm Platz hat.
Wir präferieren Zweiteres, weil das objektiv belegbar ist. Bis zu 2.600 Liter fasst der Kofferraum maximal, und nachdem der Ford so schön quadratisch ist, ist davon auch tatsächlich jeder Liter nutzbar. Anderseits ist der Kölner auch ein Vorbild an Variabilität. Die Einzelsitze der zweiten und dritten Reihe lassen sich umklappen oder überhaupt gleich ausbauen, für lange Gegenstände klappt sich die Lehne des Beifahrersitzes bereitwillig nach vorne. Und für das angenehme Beladen an sich sorgen die weit öffnende Heckklappe, die niedrige Ladekante und die Schiebetüren.
Wem das in der Form bekannt vorkommen mag – ja, richtig, der VW Caddy kann das auch alles. Der neue Ford Tourneo teilt sich die Technik mit dem einstigen Rivalen aus Wolfsburg. Das wird einem spätestens beim Blick auf das Interieur bewusst. Fesch angerichtet, gute Verarbeitung und bis auf die unbeleuchteten Slider für Klima und Lautstärke auch easy zu bedienen. Für Ford-Momente sorgen das große Ford-Logo am Lenkrad und die im „Active“ eigens designten Sitzbezüge.
Bei den Antrieben bleibt der Ford bodenständig, wobei das für unseren Testwagen wörtlich zu nehmen ist.
Als „Active“ hat der Tourneo Allradantrieb, gekoppelt an einen 2.0 EcoBlue Turbodiesel und eine 6-Gang-Handschaltung. Ja, das liest sich etwas retro, und das stets vernehmbare Knuspern des Motors unterstreicht das noch. Das ist per se aber nichts Schlechtes, 320 Newtonmeter bei 1.600 Umdrehungen und ein asketischer Umgang mit dem fossilen Brennstoff sind dicke Pluspunkte. Sportliches wird man dem Antrieb freilich genauso wenig entlocken wie dem Fahrwerk, fragt aber eh keiner danach.
Eher stellt sich die Frage was denn so ein „Ich packe meinen Koffer und nehme alles mit“-Auto kostet. Vielleicht zuerst ein Blick auf die Ausstattung: Als „Active“ hat der Ford Tourneo Connect bereits Klima, 17“ Felgen, getönte Scheiben, Lederlenkrad, einige Assistenzsysteme und den äußerst schicken Cross-Over Body Kit an Bord. Letzterer bereichert den Ford mit einem Kühlergrill in Wabenoptik und schwarzen Anbauteilen. Auch Kastenwägen dürfen schick und mit 40.512,25 EUR für den Top-Diesel samt Allrad auch selbstbewusst beim Preis sein.
Echt lässig: Boundless Blue Metallic.
Echt stressig: Siehe Headline.
Echt fett: Muss die Ladeaufgabe sein, um den Tourneo mit langem Radstand zu brauchen.
Echt jetzt: Wie lange es wohl noch dauern wird, bis ein E-Auto ähnliches zu leisten vermag.
Daten Ford Tourneo Connect 2.0 EcoBlue Active
Motor: 4-Zylinder Turbodiesel
Leistung: 122 PS
Max. Drehmoment: 320 Nm / 1600 U.
Testverbrauch: 5,9 Liter
Vmax: 175 km/h
0 auf 100 km/h: 12,1 Sek
Preis ab EUR 40.512,25
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