Donnerstag 28. März 2024
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EGGENTAL. Südtirol ist sowieso immer einen Kurzurlaub wert. Wer aber das Besondere sucht, sollte sich auf den Weg ins Eggental machen. Hier schafft man nämlich gerade eine nachhaltige Urlaubsdestination mit entsprechenden touristischen Angeboten, um die Region sanft, achtsam und umweltbewusst zu entdecken.

Im Vitalpina Naturhotel Pfösl in Deutschnofen im Eggental ist ein achtsamer Aufenthalt garantiert. Foto: RCM-Solution
photo_library Im Vitalpina Naturhotel Pfösl in Deutschnofen im Eggental ist ein achtsamer Aufenthalt garantiert. Foto: RCM-Solution

20 Minuten von Bozen entfernt, erstreckt sich das Eggental mit seinen sieben Bilderbuchdörfern über 200 km2. 70 Prozent davon sind von Wald bedeckt. Wer hier die Wanderschuhe schnürt, kann das Dolomiten Unesco Welterbe mit Rosengarten, Latemar und Schlernmassiv bei entspannten Almwanderungen als beeindruckende Kulisse am Horizont, aber auch auf anspruchsvollen Bergtouren hautnah erleben. 530 Kilometer markierte Wanderwege aller Schwierigkeitsgrade warten darauf, erkundet zu werden – bis rein in den November, denn im Eggental dauern die Sommer richtig lange.

Achtsam in Berg und Tal

Weil die Einheimischen fest davon überzeugt sind, dass sie hier am schönsten Fleckchen dieser Erde leben und deshalb die einzigartige Natur erhalten wollen, wird großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt – unter anderem kommt der Strom für alle Liftanlagen von erneuerbaren Energieträgern und mehr als 5.000 Haushalte im Eggental werden mit CO2-freiem Ökostrom versorgt. Die Gäste will man da gleich teilhaben lassen. „Urlaub so grün wie möglich“ lautet die Devise. Stephanie Völser, Nachhaltigkeitsbeauftragte des Eggentaler Tourismusverbandes, nennt etwa Themenwanderungen, das Projekt „Achtsam am Berg“, ein plastikfreies Eggental, die regionalen Kreisläufe und verstärkte Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Gastronomiebetrieben oder die sanfte Mobilität als Beispiele der Strategie. „Wer etwa mit der Bahn anreist, nimmt am Wanderprogramm kostenlos teil und alle anderen können mit dem Gäste-Pass Öffis kostenlos nutzen. Wir wollen unsere Mountainbike-Routen ausweiten und ein autofreies Konzept für das Naturdenkmal Karer See entwickeln.“ Der Gast soll den Wert der Natur erkennen, schätzen und schützen.

Luftwandern und Sternenhimmel entdecken

Besonders gut kann man dies bei einer Luftwanderung mit Alexander Bisan tun, bei der man die saubere Luft im Wald und zugleich den beeindruckenden Ausblick auf den Hochplateaus genießen kann. Der Wanderführer ermutigt auch gerne dazu, die Wanderschuhe auszuziehen und nach dem Spaziergang über die noch Morgentau-feuchten Almwiesen will man diese eigentlich gar nicht mehr anziehen. Barfuß gehen ist aber viel mehr als keine Schuhe anhaben: „Dabei schüttet der Körper verstärkt das Glückshormon Serotonin aus und somit steigt die Zufriedenheit“, sagt Bisan, der als erster in Südtirol mehr als zehn Jahre lang eine Alm vegetarisch bewirtschaftet hat und selbst vegan lebt.

Ganz ums Wasser dreht sich die Wanderung mit Helga Tschager, die zu fließenden Quellen, Wiesen-Seen und zum sagenumwobenen Karer See führt. „Ein gesunder Bach singt“, weiß die Wanderführerin, die auch gleich einen Tipp gegen Stress parat hat: Einfach einen Bach im Wald suchen und dort sitzen bleiben, die gute Luft atmen und dem Bach lauschen. Das sei heilend, ist sie überzeugt. In der Region gibt es auch einige zertifizierte Trinkwasser-Auffüllpunkte, an denen man die Eggental-Wasserflasche auffüllen und somit auf Plastikflaschen verzichten kann.

Dass das Tal nicht nur tagsüber ein Erlebnis ist, zeigt sich bei einer Nachtwanderung mit der passionierten Hobbyastronomin Steffi Wolters. Vor allem die beiden Dörfer Steinegg und Gummer, die das „Erste Europäische Sternendorf“ bilden, laden zum kosmischen Rundumerlebnis ein – mit öffentlicher Sternwarte, Sonnenobservatorium und Planetarium und dem Planetenweg, der im Maßstab eins zu einer Milliarde den Abstand der Planeten zur Sonne zeigt – jeder Schritt entspricht einer Million Kilometer.

Nachhaltigkeit als Grundeinstellung

Wer seinen achtsamen Aufenthalt im Eggental perfekt machen will, dem sei das Vitalpina Naturhotel Pfösl in Deutschnofen empfohlen. Nachhaltigkeit ist für die Betreiber Eva und Brigitte Zelger und Daniel Mahlknecht seit vielen Jahren zu einer inneren Haltung, einem Lebensgefühl geworden. Das fängt bei den Naturzimmern an, in denen auch Shampoo und Seife ganz ohne Plastikverpackung auskommen, geht über den Strom aus grüner Wasserkraft und der Wärme aus Biomasse, bis hin zum strikten Abfall- und Recyclingmanagement. Als Gast spürt man an jedem Flecken den Kraftort im und rund um das Naturhotel Pfösl. Die Natur lässt sich in der Küche mit seinen frischen, regionalen Zutaten ebenso entdecken, wie im Wellnessbereich beim Schwimmen im 35 Grad warmen Infinity-Pool, beim Kräuteraufguss in der Zirbenholzsauna oder in der einzigartigen Natursauna im Pfösl-Wald. Ganzheitliche Erholung ist da garantiert. „Die Natur schenkt uns so vieles und hält uns gesund. Höchste Zeit, dass auch wir uns um sie kümmern“, sagt Brigitte Zelger. Nächstes Ziel ist deshalb das Erreichen der Klimaneutralität.

Und wer auch nach dem Urlaub ein bisschen mehr auf Nachhaltigkeit und Achtsamkeit schauen will, der bekommt dafür das Kochbuch aus der Pfösl-Küche und Wiesenblumen-Samen mit auf den Heimweg.

Naturhotel Pfösl, Deutschnofen

Tel. 0039/0471 616537

www.pfoesl.it

Eggental Tourismus, Welschnofen,

Tel.: 0039/0471 619500, info@eggental.com,

www.eggental.com

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