Ein Waldspaziergang in intakter Natur ist Labsal für Körper, Geist und Seele und speichert Energie für den hektischen Alltag. Dieser Meinung war auch die couragierte Wirtin Christine Marschall aus der Waldviertler Gemeinde Gutenbrunn und inszenierte in Zusammenarbeit mit Sportmedizinern einen 11 km langen Anti-Stress Weg, bei dem anhand von 20 Aktivitäten dem Negativstress Schritt für Schritt gegengesteuert wird.
von MICHAEL WASNER
Die in einer windgeschützten Mulde am Ostrand des Weinsberger Waldes gelegene Marktgemeinde verdankt ihren Namen den eisenhaltigen Quellen, die Gutenbrunn schon Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurort werden ließen. Ein Gemälde an der Schlossfassade erinnert daran. Zum 1771 erbauten Schlosskomplex gehören auch der durch die Straße getrennte „Gute Brunnen“ sowie die Schlosskapelle (heute Pfarrkirche), die nach einer wundersamen Erscheinung bald zur Pilgerstätte wurde. Das Kultbild – eine seltene Darstellung von Maria das Jesukind säugend – be_ ndet sich am Hochaltar, eine Ortschronik im Eingangsbereich. Am Kirchenplatz nehmen mehrere Rundwege ihren Ausgang. So auch der Anti-Stress-Weg Nr.42, der als erster Schritt gemeinsam mit der Weitwanderroute 606 durch eine Seitengasse in den Forst (2) hinauf leitet. Ein Aussichtpunkt abseits am Waldrand zeigt Gutenbrunn und den Nachbarort Martinsberg. Dann weicht der Wald dem Ackerland (3). Auf aussichtsreichen Rainen geht’s dem Dorf Edlesberg zu (4), wo uns ein kurzer Asphaltmarsch (5) zum idyllisch gelegenen Edlesberger See erwartet. Für Wohlbe_ nden sorgen am Südufer die Schmankerl vom Restaurant Seewolf sowie kneippsches Wassertreten als 6. Schritt. Bei Station 7 rechts weg vom Seeufer zum Sägewerk (8) und links durch ein Nadelwäldchen leicht aufwärts zum „Naturriechen am Waldrand, 9“. Der Anti-Stress- Weg führt nun gemeinsam mit dem „See-Waldweg 21“ immer tiefer in das von Granitblöcken durchsetzte Forstrevier (10). Die Schritte 11 und 12 bewegen sich rund um ein magmatisches Tiefengestein, das einem Einsiedler als Behausung diente. Obenauf eine leicht ersteigbare, riesige Opferschale. Nach einem vom Sturm gelichteten Forstabschnitt kommen wir entlang einer Loipenmarkierung (13) wieder nahe an das See-Westufer (14) und spazieren rechts rüber zum Haus „Auf der Stift 84“ (19!). Die noch ausstehenden Stress- Abbauakt ivitäten 15 bis 18 werden am 1,5 km langen Stichweg zur Steinkapelle (Energieausstrahlender, mystischer Kraftplatz) nachgeholt. Wieder zurück beim Stift- Haus 84 folgen wir dem Schotterweg zur nächsten Wegkreuzung, biegen rechts in den Waldpfad ein und erreichen einen Güterweg, der uns bald einen netten Ausblick auf Martinsberg freigibt. Nun scharf nach rechts zum letzten Schritt – der Stress ist (hoffentlich) weg! Und wenn nicht? Der suche Trost und Rat bei der Wirtin von der Marschall Stube und lasse sich zumindest kulinarisch verwöhnen.
ANFAHRT
A1 Abfahrt Ybbs - B25 Persenbeug - B36 Laimbach und Abzweigung Gutenbrunn
AUSGANGSPUNKT: Gutenbrunn (858 m, Parkplatz beim
„Guten Brunnen“ gegenüber der
Kirche)
TOUREN-INFO
GEHZEIT: Je nach Übungsfl eiß von 3 Stunden aufwärts
ANSTIEGE: 80 m
WEGBESCHAFFENHEIT: bestens beschilderter Rundweg auf
Forst-, Feld- und Güterwegen, bedingt
auch für Kinderwagen geeignet
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.