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Route C führt auf schönen Wiesenwegen nach Kellern.
  1 / 2   Route C führt auf schönen Wiesenwegen nach Kellern.

Tourdaten

Wanderung

Dauer 2:00 h
Schwierigkeit
Leicht
Kondition
Technik

Ausgangspunkt

Ort, Dorfplatz (Parkplatz hinter der Raiffeisenbank)

Eigenschaften

kulturell / historisch touristisch erschlossen

Wegbeschaffenheit

Asphalt Wald Feldwege, Wiesen

Einkehrmoeglichkeiten

Wirt z'Ort“ (ganztags warme Küche, Montag gesperrt) Osternacherhof (Mittwoch gesperrt)

Anfahrt

A 8 Abfahrt Ort im Innkreis

Die kaum eine Autostunde von Linz entfernte 1.200 Seelengemeinde Ort im Innkreis ist zwar den meisten Autofahrern ein Begriff, dort gewesen sind allerdings nur die wenigsten. Das könnte sich aber ändern, verlockt doch ein neu angelegter Vitalwanderweg den historischen Ort und seine ländliche Umgebung auf Schusters Rappen zu durchstreifen.

Hier, an der Mündung der Osternach in die Antiesen, hausten schon die Kelten und nach ihnen die Römer, auf die ein Münzfund im Garten des Schulhauses hinweist. Der Name „Ort“ (abgeleitet vom lateinischen „hortus“, der Garten) erscheint erstmals 1120, die erste Ansiedlung dürfte bereits im 11. Jh. von den Schlossherren zu Ort erfolgt sein.

Das auf einem Hügel oberhalb der Einmündung der Osternach in die Antiesen erbaute Schloss kam um 1500 an das Bistum Chiemsee (noch heute ist die Ansiedlung unterhalb des Schlosses als „Chiemseeviertel“ bekannt) ehe es, baufällig geworden, 1704 an Stift Reichersberg überging und schließlich 1732 abgetragen wurde. Die Steine fanden beim Bau des Pfarrhofes Verwendung.

1879 erfolgte die Abtrennung von der Großgemeinde  Reichersberg und der Ort wurde eine eigene Gemeinde.

An der Straße vor demgroßzügig gestalteten Dorfplatz finden wir die Übersichtstafel der Vitalwanderwege, welche in drei verschieden langen Runden (A 4 km, B 7 km, C 9,5 km), alle bestens beschildert, durch das Gemeindegebiet führen. Zuvor empfiehlt sich jedoch ein nostalgischer Abstecher in das „Chiemseeviertel“. Dazu folgen wir der Straße an der Bäckerei Enzlmüller vorbei zum „Wirt z'Ort“ (ganztags warme Küche, Montag gesperrt), schwenken rechts zu den Fussl-Häusern ein und überqueren auf einer Brücke die Osternach, welche kurz dahinter in die Antiesen einmündet.

Rechts oberhalb erblicken wir auf einem Hügel ein Marterl, rechts unterhalb eine Kapelle mit Turm und ziegelgedecktem Satteldach – die 1855 errichtete Bründlkapelle. Ihr Altar zeigt eine schwarze Madonna mit Kind. Daneben das sagenumwobene „Augenbründl“, dem Heilkräfte zugesprochen werden.

Nun links die Wiesenstufen aufwärts zum Marterl. Es entpuppt sich als renovierungsbedürftiges Kastenkreuz mit Christusdarstellung. Etwas dahinter muss das alte Schloss gestanden sein. Der Graben ist im Gelände noch gut erkennbar.

Mit schönem Ausblick auf Ort steigen wir wieder hinab zur Bründlkapelle und folgen dem Begleitweg entlang der Osternach hinaus zur Straße, wo wir in die vorbeiführende Vitalwanderstrecke einbinden. Hinter dem Furtnergut, einem bereits 1240 erwähnten Bauernhof, wird auf schmalem Steg ein Bach gequert und jenseits durch Auwald auf den Höhenrücken aufgestiegen, wo es recht aussichtsreich über das Standlgut einem Wald zugeht. Dort zweigt die kleine Route A nach Osternach ab, während B und C im schattigen „Tannertforst“ weiterführt.

Ein herrlich stiller und nahezu ebener Wegabschnitt, bei dem die namensgebenden Tannenbäume allerdings nur spärlich vertreten sind. Draußen am Waldrand lädt ein Aussichtsbankerl zum Blick auf den Kirchweiler Osternach, zu dem gleich danach die mittlere Route B hinunterführt. C folgt jedoch weiter dem Tannertrücken und wendet sich in einer Schleife einigen typischen Innviertler Vierseithöfen zu. Sehenswert das Einfahrtstor am Edergut und die Hauskapellen beim Dobler und Schwertfärber (erstmals 1250 erwähnt), dessen Hausname an den Beruf des „Schwertfärbers“ - eine Art Waffenschmied - erinnert.

Danach muss für 200 Meter gut auf den Verkehr der Bundesstraße geachtet werden, ehe es auf Feldwegen zu den Gehöften von Kellern hinuntergeht. Beim Schusterbauer trifft Weg B dazu.

Nun wird der Osterbach zur Pöllkapelle überschritten und auf dem Güterweg die Ortschaft Osternach angesteuert, wo auch Weg A wieder einmündet. Hier ist das Vituskirchlein sehenswert (Schlüssel im Osternacherhof, Mittwoch gesperrt), welches 953 erstmals erwähnt, eng mit der Geschichte des Dorfes verbunden ist. Es sollte unter Kaiser Joseph II geschlossen werden, wurde aber dank der unnachgiebigen Haltung der Bevölkerung, mit der Auflage von nun an selbst für die Erhaltung der Kirche zu sorgen, gerettet.

Ein weiteres Kulturgut, das man unbedingt besichtigen sollte, ist das Bauernmuseum. Auf dem riesigen Areal einer ehemaligen Dorfschmiede bietet es mit seinen unzähligen Exponaten viel Interessantes für jede Altersgruppe. Bis Ende Oktober samstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet, ab 10 Personen jederzeit gegen Voranmeldung unter 07751/8414 (Gottfried) oder 07751/8342 (Gurtner).

Am Gehsteig der Bundesstraße geht’s schließlich die letzten 1800 Meter zurück zum Orter Dorfplatz.

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