Qualitätshotels im Bezirk Rohrbach jubeln über einen "Sommer, wie wir ihn noch nie hatten"
BEZIRK ROHRBACH. Auf einen „Jahrhundertsommer“ blicken die Hoteliers der Qualitätshäuser im Bezirk Rohrbach zurück. Auslastungen jenseits der 90 Prozent-Marke ließen die Jahreszeit zum „Sommer, wie wir ihn noch nie hatten“, werden.
95 Prozent Auslastung in den Hotels Almesberger und InnsHolz, ebenso starke Zahlen in den „Top Hotels Mühlviertel“ Aviva, Bergergut und Guglwald – nach dem Corona-Lockdown lechzten die Urlauber wohl nach genau jenen Konzepten, die die Qualitätshotels entlang des Böhmerwaldes anbieten. Und das, obwohl der Sommer in der Region eher zu den schwächeren Jahreszeiten bezüglich Auslastung gehört.
Peter Gruber, der die Hotels InnsHolz und Almesberger betreibt, ist von der Saison mehr als begeistert: „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Der sanfte Tourismus, der im Böhmerwald möglich ist, die freie Natur und die Tatsache, dass man – wenn man will – in der Gegend fast keine Menschenseele trifft, waren erstmals klare Pluspunkte bei der Auswahl der Sommerdestination.“
Region als Vorteil
Das sehen auch die Top-Hoteliers von Aviva, Bergergut und Guglwald so: „Wir, die wir immer überlegen mussten, wie und woher unsere Gäste zu uns ins idyllisch-abgelegene Grenzgebiet, ohne Berge, ohne Seen, kommen, sind plötzlich das erste Mal klar im Vorteil: Das erste Mal scheint es, als ob sie von selbst kämen; die Region spielt zum ersten Mal eine wirklich große Rolle“, freut sich Eva-Maria Pürmayer vom Bergergut, die auch Sprecherin der sogenannten 4S-Land-Hotels der Grenzregion ist.
Konzepte gefragt
Das hohe Qualitätsbewusstsein, Nischenprodukt und solider Markenaufbau der drei Häuser über Jahrzehnte komme ihnen nun sehr zugute. Konzepte wie jenes im Aviva, wo man sich auf Alleinreisende spezialisiert hat, oder im Bergergut, wo man auf kleine Einheiten, genügend Abstand oder auch Tischservice statt Buffet setzt, sind in Corona-Zeiten stark gefragt.
Generell sei eine viel stärkere Nachfrage österreichischer Gäste spürbar. So kamen in Guglwald fast 95 Prozent der Urlauber aus Österreich und davon wiederum 66 Prozent aus Oberösterreich und knapp 20 Prozent aus Niederösterreich. Im Aviva, das traditionell viele Gäste aus Deutschland hat, konnten ebenfalls mehr Einheimische begrüßt werden, da aktuell auch die Eigenanreise gegenüber beispielsweise Flugreisen bevorzugt wird. Auch sei die Sehnsucht von Singles nach Gesellschaft jetzt deutlich spürbar. Das Bergergut zählte im Sommer knapp 70 Prozent österreichische Urlauber. Vor allem Tiroler, die zuvor quasi nicht vertreten waren, haben das Hotel in Afiesl für sich entdeckt.
Chance für die Region
Eva-Maria Pürmayer sieht in der aktuellen Entwicklung eine Top-Chance für die Tourismusregion: „Mein Fazit: Nach der überraschenden und sehr langen Sperre mit großen Einbußen und Herausforderungen kam es zum ebenfalls unerwarteten Jahrhundert-Sommer. Tiefschlag und Chance liegen extrem nah beieinander. Wir können neue potenzielle Märkte und Stammgäste ansprechen. Dafür sind unter anderem großzügige, flexible Stornobedingungen und -Angebote wesentlich.“ Auch für den Herbst sehe es in allen Häusern sehr gut aus, auch wenn die Corona-Nervosität derzeit vermehrt spürbar sei und die neuerlichen Einschränkungen Stornierungen im Gastro-Bereich – beispielsweise bei Hochzeiten – mit sich gebracht hätten. Man sei aber positiv gestimmt, dass die Gäste die „Corona-konformen“ Urlaubsbedingungen der Region nach wie vor zu schätzen wissen oder neu für sich entdecken würden.
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