OÖ startet nächsten Dienstag mit Impfungen für über 80-Jährige
OÖ. Ab Freitag, 15. Jänner, können sich Oberösterreicher über 80 Jahre, die nicht über die Alten- und Pflegeheime gegen Corona geimpft werden, für eine Covid-Impfung anmelden. Dazu wird es ein Online-Anmeldesystem und auch eine Telefon-Hotline geben. LH-Stellvertreterin Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander und die Impfkoordinatorin des Landes OÖ Christina Pilsl haben vor Presse die Details zum Ablauf bekannt gegeben.
„Sie wissen, dass wir ein Ziel in OÖ haben: die beste Gesundheitsversorgung für die Menschen, zurzeit für jene, die das Land aufgebaut haben“, so Haberlander. „Die Impfung ist entscheidend und schafft den Weg raus aus dem zermürbenden Kreislauf von Öffnung und Lockdown. Wir haben noch schwere Monate vor uns, aber heute ist ein wichtiger Schritt.“
Seit letzter Woche herrscht Klarheit darüber, wie die Impfungen organisiert werden: Der Bund kauft die Dosen, die Länder organisieren die Abwicklung. Der Impfstart sei unrund gewesen, so Haberlander. „Wir haben uns vehement dafür eingesetzt - weil die Bestellprozesse unübersichtlich waren - dass die Koordinierung zu den Ländern kommt. Damit wissen wir, wo welcher Impfstoff gebraucht und eingesetzt wird.“ Das Land habe jetzt Planungs- und Liefersicherheit, Oberösterreich könne schneller reagieren.
Start der Impfungen außerhalb der Alten- und Pflegeheime
Bis Ende Jänner würden aus jetziger Sicht alle Bewohner und Mitarbeiter der Alten- und Pflegeheime, die eine Impfung wünschen, die erste Dosis erhalten, gleichzeitig würden diese Woche und auch nächste Woche jeweils 2.400 Mitarbeiter auf den Covid-Stationen in den Spitälern geimpft werden können. Gestartet wird in den nächsten Wochen auch mit den ersten Ärzten, Apothekern und Vertreter des Rettungswesens.
Vorgezogen wird zudem die Impfung der über 80-jährigen Oberösterreicher, die nicht in Alten- und Pflegeheimen leben. Hier wird ab nächstem Dienstag begonnen. „Wir werden in der KW 3 7.200 Menschen das Impfangebot machen können, in KW 4 ebenfalls nochmal 7.200 Menschen“, so Haberlander, im Laufe des Jänners also für insgesamt 14.400 Menschen über 80 Jahren. „Mit Ende Jänner können 30 Prozent der über 80-Jährigen ihre Erstimpfung erhalten, leider Gottes haben wir noch nicht genügend Dosen, um alle über 80-Jährigen schon im Jänner impfen zu können.“
Organisation über Bezirksverwaltungsbehörden, anmelden ab Freitag, 14 Uhr
Organisiert wird die Impfung für die Zielgruppe der über 80-Jährgen von den Bezirksverwaltungsbehörden. Je nach Anteil der in den Bezirke lebenden Personen der Zielgruppe werden die Dosen verteilt.
Eine Anmeldung ist ab Freitag, 15. Jänner, ab 14 Uhr möglich - dafür wird ein Callcenter eingerichtet, unter der Nummer 0732/772078700. Zusätzlich wird auch ein Online-System zur Anmeldung auf der Homepage des Landes Oberösterreich eingerichtet. Die Impfungen beginnen dann am Dienstag, 19. Jänner, in den einzelnen Bezirken. Wichtig ist, sich für seinen Wohnsitz-Bezirk anzumelden.
„Ich hoffe, dass das in Anspruch genommen wird. Es ist mir auch bewusst, dass es Wartezeiten geben wird, die Hotline wird am Freitag wohl auch überlastet sein, ich ersuche um Verständnis“, weist Haberlander darauf hin, dass auch ein Vormerksystem eingerichtet wird, bei dem die Personen dann verständigt werden, sobald neuer Impfstoff zur Verfügung steht.
Es wird in allen Bezirken in Oberösterreich Impfstandorte geben. Die Bezirksbehörden legen diese aktuell fest, „das sind entweder das Gesundheitsamt der Behörde, die BH oder auch Stellen der Gesundheitskasse, kann aber auch mit örtlichen Krankenanstalten koordiniert werden“, führt Impfkoordinatorin Christina Pilsl aus. Auch entscheiden die Behörden aktuell darüber, welches Anmeldesystem sie verwenden – ob das zentrale System des Landes oder ein eigenes. Am Donnerstag, 14. Jänner werde zu den Standorten informiert, so Pilsl.
Impfbereitschaft steige
Seit die Impfungen konkreter werden, würde man auch merken, dass die Impfbereitschaft steige, so Haberlander. „Es gibt Sorge von Mitarbeitern in Alten- und Pflegeheimen – aber seit die Impfungen gestartet sind, merken wir auch, das viel mehr sich interessieren und sich das Bewusstsein zu drehen beginnt.“ Sie gehe natürlich nicht von einer 100-prozentigen Beteiligung aus, aber das Ziel sei, dass sich möglichst viele impfen lassen. Jene, die bereits geimpft sind, seien hier gute Multiplikatoren.
Auch wenn die Impfbereitschaft aber steige - Problem sei aktuell die limitierte Ressource Impfstoff. „Fakt ist, dass wir nur soviel verimpfen können, wie wir vom Bund zur Verfügung gestellt bekommen. Im Jänner sind das 48.000 Dosen“, so Haberlander. Oberösterreich erhält ein Sechstel des Bundeskontingents.
Wenn künftig mehr und auch andere Impfstoffe zur Verfügung stehen, könne entlang der Impfstrategie des Bundes auch breiter in die Bevölkerung gegangen werden. „Die niedergelassenen Ärzte zeigen hier große Bereitschaft, die Ärztekammer ist ein verlässlicher Partner“, betont Haberlander. Der Schlüssel aber sei: mehr Impfdosen.
Bei den Planungen der Phase 2 hoffe man, dass ab April so viel Impfstoff zur Verfügung stehe, dass in der Breite geimpft werden könne, dann auch über den niedergelassenen Bereich, parallel zu Impfstellen“, so auch Pilsl.
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