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Noch mehr Elektroautos zum Teilen: Zwei MühlFerdl stecken in den Startlöchern

Martina Gahleitner, 01.02.2017 06:00

AIGEN-SCHLÄGL/ST. MARTIN. Vor gut eineinhalb Jahren nahm in Sarleinsbach das erste Elektroauto zum Teilen Fahrt auf. Seither läuft dieses E-Carsharing-Projekt sehr erfolgreich. Ein Konzept, das mit dem MühlFerdl aufs ganze Mühlviertel ausgeweitet wurde und jetzt auch im Bezirk eine Fortsetzung findet: In Aigen-Schlägl ist schon ab Mitte Februar ein Elektroauto zum Ausleihen startklar, St. Martin folgt im März.  

Nach dem Erfolg in Sarleinsbach haben Markus Altenhofer und Johannes Scherrer Lust auf mehr: Zwei neue E-Carsharing-Standorte stehen kurz vor Eröffnung. Foto: KEM Donau-Böhmerwald

„Zwei Renault Zoe werden zur Zeit mit dem Abrechnungssystem ausgestattet und dann noch mit den Sponsoren beklebt - dann stehen sie zur Abfahrt bereit“, freut sich Johannes Scherrer von der Klima- und Energiemodellregion Donau-Böhmerwald. Er ist von dieser Art der Mobilität überzeugt: „Wir schaffen das Erst-Auto nicht ab. Aber wir bieten eine kostengünstige und wirtschaftliche Alternative zum Zweit- oder Drittauto.“

Online buchen, mit Chipkarte wegfahren

Für das neue Elektroauto in Aigen-Schlägl ist beim Durchgang vom neuen Gemeindeamt ein Parkplatz reserviert. Wetterfest geparkt, kann dort das Auto bei der Schnelladestation in nicht einmal einer Stunde geladen werden. Die MühlFerdl-Nutzer können online mittels Smartphone oder Computer einfach die gewünschte Zeit eingeben und das Auto reservieren. Eine persönliche Chip-Karte sperrt das Auto auf und zu.

Acht Nutzer sind in Aigen-Schlägl bereits fix dabei, weiß Gerhard Leitner, der sich in der Gemeinde um den MühlFerdl bemüht. „Wichtig ist, dass es jetzt einmal los geht und jeder sieht, dass das System funktioniert und wirklich Vorteile bringt.“

Weitere Gemeinden folgen

Am 19. Februar (10 Uhr) wird der Mühl-Ferdl in Aigen-Schlägl mit einer Fahrzeugweihe in Betrieb genommen. Als zweiter Standort startet St. Martin im März. „In konkreter Planung sind außerdem Standorte in Rohrbach-Berg, Haslach und Peilstein. Mit einigen weiteren Gemeinden führen wir ebenfalls Gespräche, jedoch erst im Anfangsstadium“, informiert Johannes Scherrer.

Der Praxisbetrieb in Sarleinsbach zeigt, dass E-Carsharing gut angenommen wird: Die 16 Nutzer - acht Betriebe inklusive Gemeinde und acht private Nutzer - sind eigentlich jeden Tag mit dem Elektroauto unterwegs. „Manche buchen regelmäßige Termine immer zum selben Zeitpunkt, andere sehr spontan für  allfällige Fahrten. Wir sind recht zufrieden mit der Auslastung“, resümiert Scherrer.

Bürger-Informationsabend

Beim ersten Bürger­-Informationsabend in Aigen-Schlägl wird neben einigen weiteren aktuellen Themen auch das E-Carsharing-Projekt MühlFerdl besprochen. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 14. Februar, 19.30 Uhr im Vereinshaus Aigen-Schlägl statt.

www.muehlferdl.at

2,2 Prozent Elektroautos

30 Elektroautos wurden im Vorjahr im Bezirk Rohrbach neu zugelassen. Das sind 2,2 Prozent aller Neuzulassungen - unser Bezirk gehört damit zu den zehn Bezirken Österreichs mit dem höchsten Elektroauto-Anteil, wie eine VCÖ-Analyse zeigt. Spitzenreiter ist Waidhofen/Thaya (Niederösterreich) mit 5,2 Prozent. „Der Anteil von E-PKWs bei den Neuzulassungen ist in zahlreichen Regionen höher als in den Städten. Denn diese sind für dünner besiedelte Regionen ideal“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. So kommt etwa die Stadt Linz auf einen Elektroauto-Anteil von nur 0,8 Prozent, im Bezirk Rohrbach ist der Anteil fast dreimal so hoch. Die Reichweite ist in der Regel kein Problem, denn neun von zehn Autofahrten sind kürzer als 50 Kilometer.

Der VCÖ fordert für die kommenden Jahre einen Ausbau der E-Ladeinfrastruktur. Damit Elektroautos einen Beitrag zur Verringerung der klimaschädlichen CO2-Emissionen leisten, ist es zudem wichtig, dass der Strom aus erneuerbarer Energie gewonnen wird.


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