Gemeinden sollen nur Investitionskosten für Hallenbad übernehmen - dennoch keine Zustimmung
ROHRBACH-BERG. Mit einem neuen Finanzierungsvorschlag hat sich der Arbeitskreis für das Bezirkshallenbad an die Gemeinden gewandt: Investition und laufender Betrieb sollen nunmehr klar getrennt werden – die Gemeinden müssten nur mehr drei Millionen Euro für den Bau aufbringen. So will man auch die bisher negativ eingestellten sechs Gemeinden umstimmen. Allerdings: In Aigen-Schlägl hat das großzügige Angebot keine Zustimmung gefunden.
„Das ist ein fairer Vorschlag“, ist LAbg. Georg Ecker überzeugt. Die Gemeinden des Bezirkes müssten drei Millionen Euro auf 25 Jahre für den Bau des Bezirkshallenbads aufbringen – gestaffelt auf sechs Regionen je nach Abstand zum Standort beim Freibad, der vom Arbeitskreis favorisiert wird. Die restlichen 7,5 Millionen Euro würden über den Landeszuschuss finanziert, auch über die Leaderregion könnte es noch Geld geben. „Eingerechnet in diesen Gemeindebeiträgen ist auch eine jährliche Pauschale für Reinvestitionen“, ergänzt Ecker.
Erhebliche Kostenminderung für die Gemeinden
Für die einzelnen Gemeinden ergibt sich mit dem neuen Angebot eine erhebliche Kostenreduktion, von rund 20 Prozent bis zu über 50 Prozent gegenüber dem bisherigen Vorschlag. „Damit kommen wir den Gemeinden sehr entgegen. Wenn es jetzt nicht klappt, weiß ich keine Lösung mehr“, sagt Georg Ecker.
Rohrbach-Berg übernimmt laufenden Betrieb
Während es für die Gemeinden billiger wird, schaut es für die Standortgemeinde Rohrbach-Berg ganz anders aus. Diese zahlt zwar nicht bei den Investitionskosten mit, übernimmt dafür aber den laufenden Betrieb mitsamt prognostiziertem Abgang von knapp 239.000 Euro jährlich. Für die Stadtgemeinde bedeutet das fast eine Verdoppelung der Kosten gegenüber dem bisherigen Finanzierungsvorschlag (da waren es 125.000 Euro). „Wir sind uns unserer Rolle als Bezirkshauptstadt bewusst“, begründet Bürgermeister und Arbeitskreisleiter Andreas Lindorfer diese Entscheidung, die nach dem Gemeinderatsbeschluss am Donnerstag einstimmig mitgetragen wird.
Letztes Angebot
Er hofft aber auf Unterstützung durch die anderen Gemeinden: „Bekennen wir uns zu einem lebenswerten Bezirk mit einem starken Zentrum – oder nicht? Das ist unser letztes Angebot. Wenn es der Bezirk nicht schafft, drei Millionen auf 25 Jahre zu finanzieren, dann müssen wir es bleiben lassen.“
Kino bleibt Thema
Für Lindorfer bleibt auch das von den NEOS ins Spiel gebrachte Kino weiterhin Thema. Sobald die Finanzierung steht, soll es mit dem Betreiber intensive Gespräche geben, um Synergien bestmöglich zu nutzen. Möglich sei außerdem ein Hotelbetrieb im Umkreis des Hallenbads, für den es Interessenten gebe.
Aigen-Schlägl hat Entscheidung vertagt
Sechs Gemeinden, die bisher noch nicht oder gegen ein Bezirkshallenbad gestimmt haben, müssen allerdings noch umgestimmt werden. In Aigen-Schlägl hat das schon mal nicht geklappt: Bei einer turbulenten Gemeinderatssitzung am Donnerstag Abend kam es zu heftigen Debatten. Nach dem neuen Modell sollte Aigen-Schlägl rund 17.500 Euro jährlich zahlen - viel weniger als laut bisherigem Plan, wo es gut 30.500 Euro waren. Dennoch halten die Aigen-Schlägler Gemeinderäte auch dieses Angebot für unmoralisch: Rohrbach-Berg könne sich nicht aus der Verantwortung ziehen und keinen Cent für die Errichtung beisteuern, hieß es. Man sei bereit, 305.000 Euro in 25 Jahren zu bezahlen - mehr könne man sich nicht leisten, ohne den eigenen Gemeindebürgern wichtige Projekte vorzuenthalten.
Von den Grünen, die dem Finanzierungsvorschlag positiv gegenüber standen, kam der Vorschlag, die Entscheidung zu vertagen, um Zeit für weitere Verhandlungen mit dem Arbeitskreis zu gewinnen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.
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14.12.2018 15:41
Bezirkshallenbad
Es soll und muss wieder ein entsprechendes Hallenbad in der Region geben. Wenn die Gemeinden im Bezirk für die laufenden Kosten des ehem. Hallenbades in Haslach mitgezahlt hätten, dann hätte es keine Sperre gegeben!!! Und bei der geforderten Summe für den jährlichen Abgang hatte es sich um einen Bruchteil gehandet im Vergleich zum neuen Projekt. Die Intelligenz der Verantwortlichen hält sich in Grenzen!!! Klaus PETER. Ehemaliger Pächter Hallenbad Haslach