Demo gegen Postverteilerzentrum
ALLHAMING/WEISSKIRCHEN AN DER TRAUN. Morgen früh (Donnerstag, 14. Dezember) planen vier Bürgerinitiativen in vier Bundesländern vier Demos gegen die Lärm- und Verkehrsbelastungen der Postverteilerzentren. Auch die Marchtrenker Landesstraße durch Weißkirchen wird blockiert, ist sie doch die ideale Abkürzung zum Postverteilerzentrum Allhaming.
Die Bürgerinitiative in Weißkirchen kämpft seit 2015 gegen die Zunahme des Schwerverkehrs.
Es werden in Spitzenzeiten 85 Dezibel gemessen. Außerdem befinde sich eine Engstelle mitten im Zentrum, die für Kinder äußerst gefährlich sei. „Wir fühlen uns von der Politik im Stich gelassen“, so Hans Miglbauer, Sprecher der Bürgerinitiative Weißkirchen.
Blockade in beide Richtungen
„Eine Umfahrung sowie eine Gewichtsbeschränkung wurden abgelehnt. Der Schwerverkehr zerstört unseren Ort und raubt uns die Nachtruhe. Staub und Lärm gefährden unsere Gesundheit. Wir wollen hier sicher leben“, betont Miglbauer weiter. Die Bürgerinitiative hat sich daher entschlossen, am 14. Dezember die L534 (Marchtrenker Straße) in beiden Richtungen zu blockieren.
Die Blockade findet in Weißkirchen auf der L534 beim zweiten Kreisverkehr (von Marchtrenk kommend) also bei KM 3,9 und in Allhaming bei KM 6,9 ca. 50 Meter vor der Auf- und Abfahrt von der Autobahn statt.
Die Aktion wird am Donnerstag, 14.Dezember in der Zeit von 5 bis 7 Uhr durchgeführt. „Die Straße wird zur Gänze blockiert, wobei wir Vorsorge getroffen haben, dass Pendler aus Weißkirchen ausfahren können“, so Miglbauer.
Allhaminger Bürgermeister gegen Blockade
„Die geplanten Demonstrationsmaßnahmen werden von uns strikt abgelehnt“, stellt Allhamings Bürgermeister Joachim Kreuzinger (ÖVP) klar. Die allhaminger Bevölkerung akzeptiere das in der Gemeinde befindliche Postverteilerzentrum und verbiete sich jede, noch dazu von einem anderen Bundesland aus initiierte, Einmischung.
„Durch die Blockade werden viele Arbeitnehmer gehindert, zeitgerecht ihren Arbeitsplatz zu erreichen. Mit der Demonstration wird nur erreicht, dass die Mobilität der Menschen beschränkt wird“, so Kreuzinger.
Weiters betont der VP-Bürgermeister von Allhaming, dass sich Weißkirchen damals selbst um das Postverteilerzentrum, das schlussendlich in Allhaming errichtet wurde, beworben habe: „Nun gegen ein derartiges Unternehmen in der Nachbargemeinde mobil zu machen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie“.
Post: „Unverständlicher Akt Mitten im Weihnachtsgeschäft“
„Auf Kosten unserer Mitarbeiter und vor allem der Kunden“ gehe diese Aktion, sagt Post-Pressesprecher David Weiselbaum. Denn eine Sperre von zwei Stunden auf dieser Strecke kann mitten im Weihnachtsgeschäft zu einem Rückstau führen, auch Zustellverzögerungen wird es dadurch geben. „Nur um zu veranschaulichen, was Weihnachten für uns bedeutet: Wir liefern in Österreich im Jahresdurchschnitt pro Tag 320.000 Pakete aus, vor Weihnachten sind es etwa 500.000“, so Weichselbaum.
Ab zwei Uhr früh sind die Ausliefer-LKW der Post unterwegs. Grundsätzlich werden die Mitarbeiter angehalten, über die Autobahn zu fahren. “Nur 20 Prozent unserer LKW, von Norden kommend, fahren tatsächlich durch Weißkirchen durch“, so Weichselbaum.
Dass der Verkehr durch Weißkirchen enorm ist, sei zwar auch, aber nur am Rande, dem Postverteilerzentrum zuzuschreiben. Hier gebe es verkehrspolitische Probleme, die die Post nicht lösen könne.
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