Jungbrauer aus Allhartsberg startet mit dem Craftbeer "Dampfplaudara" durch
ALLHARTSBERG. Martin Kitzler braut im alten Mostkeller des von der Schwester und dem Cousin geleiteten Familienbetriebs am Fuße des Wachtbergs sein eigenes Craftbeer. Drei Sorten seines Biers „Dampfplaudara“ – ein Session IPA (Indian Pale Ale), American Wheat und Jausenbier – sind derzeit erhältlich.
Erste Brauversuche machte der Jungbrauer in seiner kleinen Wohnung in Wien. „Ich habe mir im Internet ein Mini-Set mit den Zutaten und einem Gärballon bestellt. Mit einem Küchentopf und einem Nudelsieb habe ich drauflosexperimentiert“, erzählt er. Seine Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit und sein Studium „Internationale Entwicklung“ führten ihn zu einem Sozialprojekt in Bolivien. Dort lernte er einen Einheimischen kennen, der eine kleine Bar besaß und ihn als Lebensmitteltechnologe in die Geheimnisse des Bierbrauens einweihte. Wieder zuhause in Österreich experimentierte Martin Kitzler mit einem Glühweinkocher, ehe er von einem Bastler seinen aktuellen Braukessel erwarb. Sein Fachwissen erweiterte er bei einem Craftbeer-Kurs in Obertrum.
Vierte Sorte schon abgefüllt
Seine Schwester und sein Cousin erlaubten ihm, einen alten Kellerraum der ehemaligen Landwirtschaft anzumieten und zu einem Braukeller umzubauen. Im Brauraum befinden sich jetzt drei große Kessel – ein Braukessel zur Produktion von rund 120 Liter Bier sowie ein Gärkessel und ein Whirlpool. Mit den Schläuchen, einem Wärmetauscher zur Kühlung und einer Flaschenabfüllanlage macht der Brauraum einen sehr professionellen Eindruck. Pro Braugang können somit 350 Seiterl Bier abgefüllt werden. Den gesamten Brauvorgang erledigt Martin Kitzler alleine. Beim Abfüllen unterstützt ihn Gattin Yumey. Die Kisten mit den verschiedenen Dampfplaudara-Sorten stapeln sich im angrenzenden Lagerraum. Sechs Wochen dauert es, bis die Nachreifung abgeschlossen ist und das Bier getrunken werden kann. Bereits abgefüllt ist auch schon die vierte Sorte, ein Belgisches Blond.
Bierabo für Kunden
Im Juli hat Martin Kitzler ein Gewerbe angemeldet. Seit 1. September läuft der Bierverkauf in Direktvermarktung. Für seine Kunden möchte er zukünftig im Sinne der Umweltfreundlichkeit ein Bierabonnement mit Mehrwegflaschen anbieten. Der Dampfplaudara soll in einem Holzkisterl zu je zwölf Flaschen ausgeliefert und auch wieder zurückgebracht werden.
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