ALTENBERG. Johann Hofer aus Altenberg mischte erfolgreich bei der Gamsbart-Olympiade in Bad Goisern mit.
Mit der Jagd und Tradition eng verbunden, fing Hofer an Trachtenhüte und Hutschmuck zu basteln. Dabei lernte er Gleichgesinnte kennen, die sich auch mit Gams- und Dachsbartbinden beschäftigten. Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und vor allem Genauigkeit braucht es, um in der Liga der Besten mitzumischen. Verwendet werden beim Binden die langen Grannehaare von Gams und Dachs. Bis zu 800 Haare sind für einen Bart notwendig. Für die vier eingereichten Bärte bei der Gamsbart-Olympiade wurden 20.000 sortierte Haare verwendet. Das Grundmaterial bekommt Hofer von Jägern aus der Umgebung. Zwei Gämse hat er bei seinem Jagdbesuch im Sölktal selbst erlegt.
Geduld und Geschick
Die Haare werden von der Decke gerupft, gewaschen, getrocknet und mehrmals gekämmt. Hofer sortiert die Haare in einem Stamperl der Länge nach. Das Glas wird mit dem Boden so lange auf einen harten Untergrund gestoßen, bis alle Haare bündig sind. Für das Handwerk ist viel Geduld und Geschick gefragt. Die fertig sortierten Büschel werden in Gutau zu Prachtexemplaren gebunden. Bei der Olympiade wurden an die hundert Bärte von 37 Teilnehmern, vor allem aus Österreich, Deutschland, Südtirol und der Schweiz ausgestellt. „Es geht mir hauptsächlich darum, dabei gewesen zu sein“, sagt Johann Hofer, der mit zahlreichen Anerkennungsurkunden heimgekehrt ist. Der Wert liegt bei zirka 2500 Euro pro Bart, für Hofer sind sie aber unverkäuflich.
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