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Musikgarten: Freude an der Musik von klein auf

Norbert Mottas, 16.08.2017 13:54

MOSTVIERTEL. Sigrid Wein­stabl ist Musikgartenlehrkraft in den Musikschulen Ybbsfeld und Amstetten, und berichtet von der Freude, die Musik bereiten kann.von

Sigrid Weinstabl mit Julia, Clemens und Anna  Foto: Musikschule Ybbsfeld
Sigrid Weinstabl mit Julia, Clemens und Anna Foto: Musikschule Ybbsfeld

Sigrid Weinstabl mit Julia, Clemens und Anna Foto: Musikschule Ybbsfeld

MOSTVIERTEL. Musikgarten, das ist ein musikpädagogisches Konzept für ganz kleine Kinder, bei dem es vor allem darauf ankommt, den Kindern Spaß und Freude an der Musik zu vermitteln. Musikgartenlehrkraft Sigrid Weinstabl stammt aus einer sehr musikalischen Familie. „Wir haben immer gesungen, alle hatten Freude daran“, erklärt sie. „Da dachte ich, das möchte ich meiner Tochter Gloria auch vermitteln.“ Wichtig war ihr, dass Gloria zusammen mit anderen Kindern musiziert. So absolvierte Weinstabl die intensive Musikgarten-Ausbildung.

Mehr-Phasen-Konzept

Das Musikgartenkonzept ist auf mehreren Phasen aufgebaut. Phase 1 ist auf Kinder bis zum Alter von drei Jahren abgestimmt. Die Kinder kommen gemeinsam mit einer Bezugsperson, meist der Mutter, zum Musikgarten. Dort gibt es Lieder, Fingerspiele, Tanz und Kreisspiele, die das Gemeinschaftsgefühl stärken. Weinstabl erklärt, dass durch regelmäßige Treffen über einen längeren Zeitraum die Gemeinschaft immer enger zusammenwächst. Dazu gibt es auch eigene Instrumente, die für kleine Kinderhände geeignet sind.Fürs Gelingen ist es von Bedeutung, dass die Bezugspersonen mit ebensolchem Eifer bei der Sache sind wie die Kinder. Manche Erwachsene sind manchmal schüchtern und meinen, sie können nicht singen. Hier ist es Weinstabls Aufgabe den Bezugspersonen zu vermitteln, dass sie durchaus singen können. Manchmal sind hier die Kinder den Erwachsenen voraus. Weinstabl: „Kinder tun es einfach, Erwachsene wollen oft alles analysieren.“ Durch die Vertrautheit, die in den regelmäßigen Treffen entsteht, ist es für die Erwachsenen auch bald leicht sich zu öffnen.

Manche Erwachsene lernen mit ihren Kindern die Freude am gemeinsamen Singen. Und wenn dann die Kinder dem Musikgartenalter entwachsen sind, kann es schon sein, dass die eine oder andere Mama sich aufmacht, um eine Singgruppe zu gründen.

Achtsamkeit und Spontanität

Als Musikgartenlehrkraft ist Achtsamkeit sehr wichtig. Weinstabl: „Ich komme immer sehr gut vorbereitet zu den Stunden. Wenn ich aber spüre, dass die Kinder einmal etwas anderes wollen, dann kann ich von dem Vorbereiteten abweichen.“ Das geht auch deshalb, weil Weinstabl im Laufe der Jahre schon ein größeres Repertoire entwickelt hat, auf das sie zurückgreifen kann. Es erfordert Spontanität, um auf die Kinder eingehen zu können. Wenn ein Kind einmal müde ist und nicht mitmachen, sondern nur zuschauen möchte, ist das auch in Ordnung. Es wird niemals Druck ausgeübt. „Kinder sind mal mehr aktiv und mal mehr passiv. Aber es bleibt immer etwas hängen“, erklärt Weinstabl. Meist sind die Kinder sehr wissbegierig und übertragen ihre Faszination am Neuen auch auf die Erwachsenen. Die Phase 2 ist für Kinder im Alter von 2,5 bis vier Jahren. Wobei diese Altersangaben nicht streng zu sehen sind, da sich nicht alle Kinder gleich schnell entwickeln. In diesem Alter beginnen die Kinder sich allmählich von den Eltern zu lösen und erproben ihre Unabhängigkeit. In dieser Phase rückt das Gruppenerlebnis in den Mittelpunkt. Nach wie vor ist der ganze Körper ein Musikinstrument. Das Singen, Klatschen oder Stampfen und natürlich Tanzen fördert auf unterhaltsame Weise die Motorik und ein Gespür für Musik. Das rhythmische Malen ist eine kleine Vorbereitung darauf, dass Musik auch seinen Ausdruck auf Papier finden kann, was das Lernen von Noten im späteren Alter erleichtert.

Die Phase 3 ist für Kinder im Alter von 3,5 bis 4,5 Jahren. Diese Phase stellt bereits den Übergang zur Musikalischen Früherziehung dar. Die Kinder bekommen die Möglichkeit, Instrumente kennenzulernen.

Faszination Musikschule

„Da kommt uns zugute, dass wir in einer Musikschule unterrichten, wo es alle Instrumente gibt“, erklärt Weinstabl und beschreibt die besondere Atmosphäre von Musikschulen: „Man geht durch die Gänge und aus den Zimmern dringen verschiedene Klänge der Instrumente. Das übt auch auf kleine Kinder große Faszination aus. „Manchmal gehen wir dann in das eine oder andere Musikzimmer und schauen, was da gespielt wird. Kinder dürfen dann auch die Instrumente ausprobieren. Besonders beliebt ist die große Trommel.“

In der Musikschule Ybbsfeld wird auch Musikalische Früherziehung (MFE) angeboten, diese ist für Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren. Weinstabl ist mit den MFE-Lehrkräften in regem Erfahrungsaustausch, wovon alle profitieren.

Die frühe Begeisterung für Musik fördert nicht nur die Musikalität der Kinder, sondern hat andere positive Auswirkungen. Durch das gemeinsame Musizieren lernen die Kinder Achtsamkeit im Umgang mit anderen Menschen. Wer sich für den Musikgarten interessiert, kann auch einmal Schnupperstunden in Anspruch nehmen, die in der Musikschule Amstetten in der Stefan-Fadinger-Straße und in der Musikschule Ybbsfeld an mehreren Standorten angeboten werden.

Regionalmusikschule Ybbsfeldund Musikschule Amstetten

Information und Anmeldung

Tel. 0650/5583333

musik-garten@gmx.at

www.musikschule-ybbsfeld.atkontakt


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