Corona-Maßnahmen: Der Bezirk Amstetten im Lockdown
BEZIRK. Aufgrund rasant steigender Infektionszahlen gelten für November verschärfte Corona-Regeln. Diese treffen vor allem Branchen, die ohnehin bereits geschwächt aus dem ersten Lockdown gekommen sind: Gastronomie, Tourismus, Kunst- und Kultur. Tips holte Stellungnahmen aus der Region ein.
Zu den Leidtragenden der Corona-Regeln zählen die Wirte. Gasthäuser dürfen während der Lockdownzeit im Lokal keine Gäste mehr bewirten. Lediglich ein Abholservice zwischen 6 und 20 Uhr ist erlaubt.
Lockdown-Wirtschaftshilfe: Bedingungen noch unklar
Rudolf Decker, der Direktor des Hotels Exel, ist positiv gestimmt und zuversichtlich, dass die Lockdown-Wirtschaftshilfe der Gastronomie unter die Arme greifen wird. Allerdings ist diese Wirtschaftshilfe an Bedingungen geknüpft, die noch niemand näher erklärt bekommen hat. Während das Restaurant des Exel für Gäste geschlossen bleibt, dürfen im Hotel Businessgäste übernachten. Sie bekommen auch Frühstück. Das Restaurant wird wieder einen Abholservice anbieten.
„Da müssen wir durch“
Hubert Ott, Seniorchef des Mostviertlerwirts Ott, erklärte: „Da müssen wir durch.“ Mit den Maßnahmen wurden alle Weihnachtsfeiern, Hochzeitsfeiern und andere Feierlichkeiten, die man gern in einem Wirtshaus begeht, gestrichen. Bitter ist das für Hochzeitsgesellschaften. Die die für den heurigen Frühling geplanten Hochzeiten wurden in den Herbst verschoben und nun müssen sie ein zweites Mal verschoben werden. Ott: „Ich hoffe, dass dann noch geheiratet wird. Es weiß ja keiner mehr, wie Hochzeit geht“.
Abholservice: Neue Klientel erschlossen
Was sich auch im ersten Lockdown bewährt hat, ist der Abholservice. Die Kunden geben per Telefon die Bestellung auf und holen sich dann die frischen Speisen ab. „Das ist sehr gern angenommen worden“, erklärt Ott. Der Abholservice hat sogar eine neue Klientel erschlossen. Es gibt Leute, die nicht gern ins Wirtshaus gehen, aber gern das Wirtshausessen mitnehmen. Ott: „Das haben wir beim Lockdown gelernt.“
Kunst und Kultur
Ein vielfältiger Veranstaltungsreigen in der Johann Pölz-Halle oder die traditionsreichen Amstettner Kulturwochen – zahlreiche kulturelle Events fallen im November dem zweiten Lockdown zum Opfer. „Es gibt immer ein Für und Wider, aber eines ist klar: die Gesundheit geht vor“, äußert sich VP-Kulturstadtrat Stefan Jandl zu den verschärften Corona-Regeln im November. Die für diesen Monat geplanten Amstettner Kulturwochen, die in reduzierter Form über die Bühne gegangen wären, finden nun nicht statt.
Kulturwochen nachholen
„Für uns heißt es dennoch „The show must go on“. Ich möchte daher die Kulturwochen nicht absagen, sondern eventuell in den Jänner oder Februar verschieben und vom Programm so viel als möglich wiederaufgreifen. Ob man den Veranstaltungsreigen dann ebenfalls als „Kulturwochen“ bezeichnet oder beispielsweise als „Kulturtage im Jänner“, wird sich zeigen „, erklärt Jandl, der auf die gute Zusammenarbeit mit den Kunst- und Kulturschaffenden der Region hinweist: „Ich hatte bereits zahlreiche persönliche Treffen. Besonders hart trifft es jene Kulturschaffende, die rein von ihrer Kunst leben. Das persönliche Gespräch ist mir hier sehr wichtig“, so Jandl.
Johann Pölz-Halle
„Keine Veranstaltungen ab 3. November“ heißt es auch in der Johann Pölz-Halle. Für alle entfallenden Vorstellungen und Konzerte sollen wenn möglich Ersatztermine gefunden werden, heißt es seitens der Veranstaltungsbetriebe. Sobald es diesbezüglich genaue Informationen oder neue Termine gibt, werde das Publikum informiert. Bereits gekaufte Karten behalten Gültigkeit. Wer am Ersatztermin verhindert sein sollte, kann die Tickets retournieren und erhält den Ticketpreis zurück. Sollte für eine Veranstaltung kein Ersatztermin gefunden werden, wird ebenfalls der Kartenpreis zurückerstattet. Weitere Infos auf www.avb.amstetten.at.
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