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Hilfswerk NÖ fordert "dringende Investitionen in die Zukunft"

Michaela Aichinger, 08.10.2021 10:21

NÖ. Das Hilfswerk Niederösterreich fordert „dringende Investitionen in die Zukunft“. Präsidentin Hinterholzer: „Eine rasch umgesetzte Pflegereform, alle Kraft in die Pflegeausbildung, Investitionen in die Psychotherapie!“

  1 / 2   LAbg. Bgm. Michaela Hinterholzer, Präsidentin des Hilfswerks NÖ mit Geschäftsführer Christoph Gleirscher (Foto: Hilfswerk Niederösterreich)

„Wir stehen vor noch nie dagewesenen Herausforderungen im Sozialbereich und brauchen beträchtliche öffentliche Investitionen, um diese zu meistern – und zwar jetzt!“, appelliert Hilfswerk Niederösterreich-Präsidentin Michaela Hinterholzer. „Maßnahmen in der Pflegeausbildung als Herzstück der Pflegereform, eine wesentlich bessere Finanzierung psychotherapeutischer Angebote sowie eine vielfältige Kinderbetreuungslandschaft, die Wahlfreiheit garantiert: Das sind jetzt die absolut dringendsten Vorhaben, die wir angehen müssen!“

Pflegeausbildung

„Es wird nie wieder eine Zeit kommen, in der wir ausreichend Pflegepersonal haben – dieser Wahrheit müssen wir uns stellen“, so Hinterholzer. Kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen in der Pflegeausbildung sind für das Hilfswerk daher Kern der „dringend notwendigen Pflegereform“. Dazu würden etwa durchlässige Wege in die Pflege- und Betreuungsberufe, eine Aufstockung der Ausbildungsplätze, berufsbegleitende Programme für Wiedereinsteiger oder Umsteiger sowie der Abbau von bürokratischen Hürden gehören. „Bis 2050 brauchen wir dreieinhalb mal so viel Pflegepersonal, allein wir hätten zur Zeit 200 offene Stellen zu besetzen“, so die Hilfswerk-Präsidentin.

Mehr Mittel für die Psychotherapie

Prekär sei die Lage in der psychotherapeutischen Versorgung. Die Nachfrage stieg in den letzten Jahren enorm, doch es kann bei weitem nicht jeder betreut werden. „Es gibt viel zu wenige kassenfinanzierte Plätze, sodass wir bei uns Wartelisten von bis zu einem halben Jahr führen müssen“, schildert Hilfswerk NÖ-Geschäftsführer Christoph Gleirscher die Situation. „Der Bereich ist massiv unterfinanziert, mit jeder geleisteten Therapiestunde machen wir derzeit Verlust. Wir brauchen als Träger eine ausreichende Finanzierung, um den hohen gesellschaftlichen Bedarf an geförderten Therapieplätzen zu decken!“

Generalversammlung

Im Zuge der Generalversammlung blickte das Hilfswerk auch auf die vergangenen zehn Jahre zurück, die von einem Professionalisierungsschub gekennzeichnet waren. Die wichtigsten Schritte waren: Die Einbringung der Geschäftstätigkeit in eine gemeinnützige GmbH, die Einführung einer modernen Organisationsstruktur sowie die fachliche Weiterentwicklung der Pflege durch die Etablierung eines Pflegemanagements an allen 54 Standorten und eine große Bildungsoffensive. „Unser Fokus in den nächsten Jahren liegt darauf, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und damit unsere Rolle als Nr. 1 auch in diesem Bereich zu festigen“, so Gleirscher.

Gratulation für zehn Jahre Präsidentschaft

Ein besonderes Jubiläum durfte LAbg. Bgm. Michaela Hinterholzer (ÖVP) feiern: Vor zehn Jahren übernahm sie die Präsidentschaft über das Hilfswerk Niederösterreich. Es gratulierten VP-Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und viele Funktionäre sowie Mitarbeiter des Hilfswerks.


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