Bestands-Jubiläum: Feuerwehr Euratsfeld feiert 150. Geburtstag

Mit 150 Jahren sind die Euratsfelder Florianis jene Feuerwehr im Bezirk Amstetten, die heuer das langjährigste Bestandsjubiläum feiert. „Und das tun wir mit einem großen Fest am 30. April. Jeder ist eingeladen, uns bei einem Tag der offenen Tür zu besuchen. Außerdem bieten wir unsere Chronik zu einem Unkostenbeitrag an und präsentieren an diesem Tag unser neues Hilfeleistungsfahrzeug Allrad 3“, erklärt Organisator Michael Katzengruber.

Wie alles begann

Die FF Euratsfeld wurde 1872 gegründet. Nach 100 Jahren übersiedelte man von der Hochkogelstraße an den jetzigen Standort in der Wassergasse. „1993 wurde die Feuerwehrjugend gegründet. Seit 2022 sind Kinder ab acht Jahren eingeladen, die Kinderfeuerwehr zu besuchen. Zuvor war das erst ab zehn Jahren möglich“, berichtet Rudolf Katzengruber, der seit 2001 Kommandant der Feuerwehr Euratsfeld – und zugleich auch Bezirksfeuerwehrkommandant – ist.

Modernisierung & Instandhaltung

„Meine Vorgänger haben den Grundstock geschaffen. Unsere Aufgabe war und ist die Modernisierung und die Instandhaltung“, erklärt Katzengruber. So kam es bisher zu mehrmaligen Um- und Zubauten, Unterstellplätze und Garagen wurden errichtet, Fahrzeuge erneuert, die Einsatzbekleidung modernisiert.

Ausbildung sehr wichtig

„Wir haben eine große Einsatz- und Ausbildungstätigkeit. Jeden Montag findet eine Schulung statt. Außerdem nehmen wir an Bewerben teil“, betont Katzengruber. Auch die Jugend sei „sehr gut aufgestellt“. Der Altersdurchschnitt betrage 30 Jahre. Mit ihren 157 Mitgliedern ist die FF Euratsfeld die größte Feuerwehr des Bezirks. Durchschnittlich hat sie pro Jahr 100 Einsätze mit 18.000 Stunden Gesamtleistung zu bewältigen.

Kameradschaft & Zusammenhalt

„Das alles funktioniert nur, wenn die Kameradschaft und der Zusammenhalt passen. Und das ist bei uns der Fall. Beim Starkregenereignis im Vorjahr waren beispielsweise 60 Kameraden der FF Euratsfeld 36 Stunden im Dauereinsatz – auf diese Bereitschaft können wir stolz sein“, freut sich der Kommandant. Auch die Ablöse sei gesichert: „Wir haben einen Nachwuchs, der bereit ist, Verantwortung in verschiedenen Positionen zu übernehmen.“

Große Einsatzbereitschaft

Die Motivation und Einsatzbereitschaft seiner Kameraden nimmt der Kommandant nicht selbstverständlich hin: „Den Mitgliederstand zu erhalten und zu erweitern, zählt zu den Herausforderungen einer Feuerwehr. Denn: Das Berufsleben wird immer fordernder und es bleibt weniger Zeit. Zugleich ist es wichtig, die Tageseinsatzbereitschaft rund um die Uhr zu erhalten.“ Hier spiele das Hochhalten der Kameradschaft eine große Rolle – vor allem auch bei schwierigen Einsätzen: „Sobald die Sirene losgeht, steigt der Adrenalinspiegel; und wenn es um Todesfälle geht, wo Kinder betroffen sind oder ich die Menschen persönlich kenne, ist das schon sehr schwierig für mich“, berichtet Katzengruber.

Dank an Bevölkerung und Betriebe

Wichtig sei auch die Unterstützung der Bevölkerung und der Betriebe: „Ich danke allen Partnern und Arbeitgebern für ihr Verständnis. Wir sind freiwillig, ehrenamtlich und mit hohem Pflichtbewusstsein im Einsatz – wir freuen uns, dass dies unterstützt wird“, betont der Kommandant. Seine zukünftigen Pläne: „Als Nächstes soll das Feuerwehrhaus per Notstromaggregat Blackout-tauglich gemacht und die Einsatzkleidung modernisiert werden.“

Feuerwehr-Familie

Seine Leidenschaft für die Feuerwehr hat Rudolf Katzengruber definitiv weitergegeben. Sein Sohn Michael ist mittlerweile bei der Berufsfeuerwehr und auch 1. Kommandant-Stellvertreter in Euratsfeld. „Auch meine Frau und meine Schwiegertochter sind bei der Feuerwehr im Einsatz. Und meine jüngste Tochter hat einen Feuerwehrmann geheiratet – die Nachfolge ist also gesichert“, schmunzelt Katzengruber.