Neues Brustgesundheitszentrum am Landesklinikum Amstetten
AMSTETTEN. Anlässlich des internationalen Weltbrustkrebstages am 1. Oktober wurde im Landesklinikum Amstetten der neue Brustgesundheits-Schwerpunkt vorgestellt.
Nach wie vor ist Brustkrebs der häufigste Krebs bei Frauen. Jährlich erkranken rund 1.000 Frauen in Niederösterreich. Mit den Brustgesundheitszentren in allen Regionen in ganz Niederösterreich kann Betroffenen rundum und gebündelt an einem Standort geholfen werden.
Therapien und Behandlungen an einem Standort
„Krebs ist nach wie vor die zweithäufigste Todesursache. Gerade Brust-Tumore nehmen hier die Spitze der bösartigen Krankheiten ein. Alleine in Niederösterreich verzeichnen wir im Jahr mehr als 1.000 Fälle von Brustkrebs. Deshalb müssen und werden wir uns dieser Krankheit stellen und sie in Zukunft noch weiter in den Mittelpunkt rücken. Mit dem Brustgesundheitszentrum in Amstetten können wir in Niederösterreich in jeder Region die bestmögliche Versorgung und Behandlung der Krebspatientinnen und -patienten gewährleisten – sei es mit innovativer und moderner medizinischer Ausstattung oder auch mit Therapien und Behandlungsmöglichkeiten gebündelt an einem Standort“, erklärt der für die Landeskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP).
Im ersten Schritt wurde die Etablierung eines Brustgesundheitsschwerpunkt in der Region umgesetzt – jetzt folgt die Zertifizierung nach der ÖZK (Österreichische Zertifizierungskommission).
Zertifizierte Brustgesundheitszentren
Zertifizierte Brustgesundheitszentren gibt es bereits in Wr. Neustadt, St. Pölten, Horn, Mistelbach und seit heuer auch in Baden-Mödling. „Mit dem Brustgesundheitsschwerpunkt im Mostviertel ist der Bereich nun für ganz Niederösterreich abgedeckt und verfügbar. Das heißt, die betroffenen Patientinnen und Patienten erhalten die gebündelte Expertise der interdisziplinären Teams, die ihnen zur Seite stehen - von Radiologen, Pathologen, Chirurgen, Onkologen bis hin zu Psychologen. Durch die Bündelung dieser Art erhalten die Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung an einem Ort – unkompliziert und individuell auf und mit den Patienten abgestimmt“, so Landesrat Schleritzko.
Erstzertifizierung
„Wir freuen uns, dass wir ein Brustgesundheitsschwerpunkt im Mostviertel etablieren und damit den Betroffenen allumfassend weiterhelfen können. Im Vorjahr haben wir 59 neu erkrankte Brustkrebspatientinnen hier bei uns behandelt – wir gehen in diesem Jahr von circa 80 Patientinnen aus. Zur Erstzertifizierung als Brustgesundheitszentrum müssen mindestens 40 Primärfälle behandelt werden - zur Re-Zertifizierung sind mindestems 50 Primärfälle notwendig. Die Voraussetzungen und Anzahl der Leistungen werden bereits erfüllt. Darin sind unter anderem die Abklärung der Befunde, die Diagnostik, die Therapie, aber auch die Betreuung durch ein umfassendes interdisziplinäres Team enthalten“, erklärt der Primar der Abteilung Chirurgie, Friedrich Schmöller, der für die Zertifizierung verantwortlich ist.
„Eine Überweisung zu uns ins Klinikum stellen die niedergelassenen Fachärzte aus, nachdem beispielsweise eine Auffälligkeit bemerkt wurde“, so Schmöller weiter.
Brust selbst abtasten
Generell wird empfohlen, dass Frauen einmal im Monat eine Selbstabtastung der Brust durchführen und einmal im Jahr eine Vorsorgeuntersuchung im niedergelassenen Bereich machen. Wenn nicht vom Facharzt anders angeordnet, wird Frauen ab 40 die Durchführung einer Mammografie alle zwei Jahre empfohlen. Im Rahmen des österreichweiten etablierten Brustkrebsfrüherkennungsprogrammes werden Frauen zwischen 45 und 69 Jahren alle zwei Jahre mit einem Erinnerungsbrief zur Mammografie eingeladen.
„Am wichtigsten ist die Selbstvorsorge“
„Am wichtigsten ist die Selbstvorsorge. Je früher man eine Auffälligkeit wie Verhärtungen, Hautveränderungen, Knoten in der Brust oder Achselhöhle, Schwellungen, Schmerzen oder Sekretion aus der Brustwarze feststellt, desto schneller kann man darauf reagieren. Und: wir wissen aus Erfahrung, dass die meisten Patientinnen heutzutage gut behandelbar und heilbar sind, weil viele Tumoren früh entdeckt werden“, so die Oberärztin Petra Pattera, Leiterin des Brustgesundheitsschwerpunkts im LK Amstetten.
Sie erklärt den Ablauf im Klinikum: „Wenn Frauen nach der Erstbegutachtung durch spezialisierte Fachärztinnen und Fachärzte in der Mamma-Ambulanz bei uns im Landesklinikum Amstetten vorstellig werden, können wir weitere Schritte abklären. Zuerst erfolgt eine radiologisch bioptische Abklärung, die histologische Aufarbeitung an unserer Pathologie, die interdisziplinäre Festlegung der optimalen, leitliniengerechten Therapie im wöchentlichen Tumorboard sowie die operative und onkologische Therapie, die an den Abteilungen für Chirurgie und Innere Medizin durchgeführt werden.“
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