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Skateboard Klub Amstetten: „Skatepark muss renoviert werden“

Michaela Aichinger, 23.10.2023 19:03

AMSTETTEN/MAUER. Der Skateboard Klub Amstetten ist gerade dabei, in Mauer einen Do it yourself (DIY)-Skatepark fertigzustellen. Tips sprach mit Obmann Marvin Enzinger über dieses Projekt, über die Skateboarder-Szene in Amstetten sowie über Klischees und Vorurteile.

Marvin Enzinger, Obmann des Skateboard Klubs, in Action (Foto: Hannes Mautner)
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Tips: Herr Enzinger, wann wurde der Skateboard Klub Amstetten gegründet und was war zu Beginn das vorrangige Ziel?

MarvinEnzinger: Der Verein wurde 2021 gegründet und unser Ziel war es vorerst, ein klare Kommunikationsebene mit der Gemeinde zu haben. Damit können Politiker mit uns über Themen rund um den Amstettner Skatepark reden und sie sind sich sicher, dass wir auch das Sprachrohr der Community sind. Ebenso wollten wir es uns vereinfachen, dass zum Beispiel Reparaturen schneller durchgeführt werden können.

Tips: Wie viele Mitglieder zählt der Verein aktuell und was genau steckt hinter dem Skateboard Klub Amstetten?

Enzinger: Wir messen uns nicht wirklich an Mitgliedern; in Wahrheit kann jeder kommen und gehen, der skatet oder Skateboarden lernen möchte. Wir haben zwar schon offizielle Mitglieder, aber die unterstützen mit ihrem Beitrag nur unser DIY-Projekt in Mauer. Die aktive Skateboard Szene in Amstetten misst so um die 50 Skateboarder, die wir unterstützen. Sie reicht von Skateboardern, die auf ehemaligen World-Cups um den Titel kämpften, bis hin zu Einsteigern aus unseren Skateboard-Kursen.Hinter dem Verein selbst stecken die Skate-Nerds von Amstetten.

Tips: Euer Vereinssitz beziehungsweise euer Skatepark ist in Mauer – was sind die Highlights des Parks, was erwartet Skateboarder bei euch?

Enzinger: Viel Arbeit haha, aktuell haben wir ungefähr die Hälfte unseres DIY-Skateparks fertig gestellt, aber es fehlt noch jede Menge helfender Hände. Ebenso haben wir einen Vereinsraum im Volksheim der SPÖ, das gegenüber des Skateparks liegt. Der Skatepark selbst ist ausschließlich für Vereinsmitglieder gedacht, die dieses Projekt unterstützen.

Tips: Skateboarden wird als Randsportart oft nicht ernst genommen … wo genau liegt hier das Problem und mit welchen Vorurteilen und Klischees sind Skateboarder konfrontiert?

Enzinger: Seitdem Skateboarden 2020 olympisch ist, wird es von den österreichischen Organisationen als ernsthafte Sportart angesehen. Aber für mich ist das eher lachhaft, natürlich ist das für die Athleten eine Chance, aber plötzlich fließt Geld in den Organisationen und jeder will am Skateboarden mitverdienen. Vorher wurde es kaum wahrgenommen oder gar unterstützt. Wir sind natürlich dankbar für jeden, der uns unterstützt, aber würden uns auch wünschen, dass jeder sich mit Skateboarden ein bisschen befasst, sodass es nicht kommerziell wird.

Tips: Welches Klischee nervt hier besonders?

Enzinger: Ja, das Lustige ist ja, dass Skateparks in Österreich als Spielplätze gewidmet sind, das heißt, dass quasi jeder tun und lassen kann was er will. Und das wird dann immer in Verbindung gebracht mit den Skateboardern. Vergleicht man das mit Fußball, Tennis oder dergleichen, kann man da nicht mal auf den Platz, weil alles abgesperrt ist und ein Zaun drumherum. Meistens steht ja ein Verein dahinter. Also es muss im Laufe der nächsten Jahre Skateparks geben auf reiner Vereinsbasis, wo man ungestört Skateboarden kann und auch zusätzlich freie Skateparks. Vergleicht man das wieder mit Fußball, gibt es ja auch Trainingsplätze und Funcourts. Aber versuch das einmal der Politik zu erklären, da kann man froh sein, wenn wenigstens Reparaturen an dem einen Skatepark vorgenommen werden. Und dann kommt immer das Argument, wie viele Skateboarder es gibt, aber vergleicht man das mit Wien, haben die pro Kopf mehr Skateparks als sonst wo. Und: Je mehr Skateparks, umso mehr Menschen stoßen auf die Sportart.

Tips: Das heißt, die Renovierung des Amstettner Skateparks ist ein großes Ziel des Skateboard Klubs?

Enzinger: Es ist unser größtes Anliegen. Hier wurden schon einige Gespräche mit der Gemeinde geführt und auch Angebote eingeholt; leider herrscht seither Stillstand. Diese Renovierung wäre aber dringend notwendig, da der alljährliche Skatecontest sonst darunter leiden würde, denn dieser ist in Österreich sogar einer der größeren Skatecontests überhaupt. Es gab dieses Jahr schon einige negative Kommentare zum Zustand des Skateparks ... Abgesehen von diesem Thema wollen wir unseren Skatepark in Mauer fertigstellen und dann sind dort auch Events geplant. Ebenso helfen wir Gemeinden im Umkreis mit der Planung von neuen Skateparks und unterstützen diese dann bei der Instandhaltung. Außerdem sorgen wir mit Skateboardkursen für Nachwuchs.

Tips: Wie kann man Mitglied im Verein werden und welche Aufgaben erwarten neue Mitglieder?

Enzinger: Wer will, kann gerne bei unserem DIY-Projekt in Mauer mithelfen; das ist die einzige Aufgabe, sonst gibt es nur Vorteile. Einfach eine Mail an skateboardklubamstetten@gmail.com schreiben und wir können uns darüber austauschen!

Tips: Der Skateboard Klub Amstetten ist seit kurzem Teil der Askö-Familie – wie ist es dazu gekommen und was sind die Vorteile für den Verein?

Enzinger: Die Askö stellt uns wichtige Dokumente für den Verein zur Verfügung, ohne deren Hilfe wäre das alles nicht so einfach. Ebenso unterstützen sie uns mit Förderungen für unser DIY-Projekt und unsere Skateboardkursej.

Tips: Zum Abschluss: Was macht für euch die Faszination Skateboard aus?

Enzinger: Man ist an wenig Regeln gebunden und kann seiner Kreativität freien Lauf lassen, quasi überall wo Beton, Asphalt oder gar eine harte Wiese ist, kann man Skateboarden.

Für den Amstettner Skatepark beim Jugendzentrum Atoll ist Sportstadtrat Peter Pfaffeneder (ÖVP) verantwortlich. Er betont, dass mit den Vereinen und den Experten von „Sportbox“ eine neue Sportstrategie entwickelt werde. „Hauptziel ist eine zielgerichtete Verbesserung der Sportstätten für unsere Vereine beziehungsweise Sportler. Auch der Skatepark beim Jugendzentrum A-Toll ist hier Thema“, erklärt Pfaffeneder. Außerdem habe es „bereits mehrmals sehr gute Gespräche mit dem Skateboard Klub Amstetten“ gegeben. Auch auf Basis dieser Gespräche sei ein Sanierungspaket im kommenden Budget eingeplant. Genaue Beträge können nach Abschluss der Budgetierungsphase genannt werden. Pfaffeneder: „Wenn Fragen offen sind, kann man mich jederzeit anrufen.“

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