Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Leserbrief zum geplanten Schrottplatz in Greinsfurth

Michaela Aichinger, 21.08.2025 12:13

AMSTETTEN. Katja Zeitler aus Greinsfurth hat der Amstettner Tips-Redaktion einen Leserbrief zum geplanten Schrottplatz in Greinsfurth zukommen lassen.

 (Foto: Tips GmbH)
(Foto: Tips GmbH)

Katja Zeitler: „Als Anrainerin möchte ich mich zum geplanten Schrottplatz in Greinsfurth zu Wort melden. Ende Juni war die Verhandlung, ob das Land der Firma Besta nun gestattet zu bauen oder nicht. Hier ein kleiner Ausschnitt der Verhandlung: In Bezug auf strenge Kontrollen. Die Firma Besta hat angegeben, eine Schrottmenge von 49,5 Tonnen zu verarbeiten. Warum diese Menge? Weil sie so einer strengeren Kontrolle entgeht und lediglich somit nur nach dem Abfallwirtschaftsgesetz beurteilt wird und keine Umweltverträglichkeitsprüfung (die ab 50 Tonnen) benötigt wird, braucht. PM 10 und PM 2,5 sind lungengängige Feinstaubpartikel, die eingeatmet werden, allerdings im kleinsten Lungengewebe verweilen und dort Entzündungen, Asthma, Allergien und weitere nette Dinge verursachen. Besonders belastend für ältere Menschen und Kinder. Laut WHO hochgradig krebserregend, egal in welchen Mengen. Natürlich gibt es trotzdem Grenzwerte, welche aber natürlich nicht summiert werden auf alle Betriebe, sondern lediglich nur pro Betrieb gerechnet werden.“

„Grenzwerte schon längst überschritten“

„Da wir schon viel zu viel Industrie unmittelbar neben den Wohngebieten haben, kann man sich denken, dass die Grenzwerte bei weitem schon längst überschritten sind, aber eben nur in Summe und nicht pro Betrieb. Zwar wurde das Ganze als Schrottverarbeitungsbetrieb angemeldet, allerdings dürfen sehr wohl giftige, gefährliche sowie selbstentzündliche Stoffe gelagert werden. Wenn es zu einem Brand kommt, entstehen Dioxine (mögliche embryonale Fehlbildungen sind nur ein Beispiel der Nebenwirkung dieses Stoffes). Seit Juni gab es zwei Zeitungsartikel, in welchen über Brände auf Mülldeponien berichtet wurde. Also so unwahrscheinlich ist, trotz strengen Richtlinien, eine Brandgefahr nicht.“

„Betriebszeiten“

„Interessant fand ich auch, dass die Firma die zu lagernden und zu verarbeiteten Stoffe bei der Verhandlung in kleinster Schrift darstellte und erst auf mehrmaliges Bitten diese lesbar vergrößerte. Der Anwalt der Betreiberfirma war, trotz beschwichtigender Worte, für mich schon während der Verhandlung nicht glaubwürdig. So wird im Artikel des ORF in der Stellungnahme des Anwalts angegeben, dass man an Feiertagen und in der Nacht nicht arbeiten werde. Interessant finde ich dann aber, dass auf den Einwurf, die nahezu uneingeschränkten Betriebszeiten wenigstens zu beschränken, ein klares Nein kam. Das wäre unwirtschaftlich.“

„Grundwasser“

„Des Weiteren sind die Versickerungsbecken der Firma Besta auf ein 30- jähriges Hochwasser ausgerichtet. Allerdings haben uns die letzten Jahre gezeigt, dass die Natur über 30- jährige Hochwasser nur lachen kann und uns immer wieder eines Besseren belehrt. Nur so als Ergänzung zu bemerken, dass der Grundwasserstrom nicht weit vom geplanten Standort direkt zur Doislau fließt, wo die Trinkwasserversorgung für die Stadt Amstetten gesichert wird.“

„Lärmpegel“

„In Bezug auf Lärm. Das Thema Lärm ist für mich selbsterklärend, wenn laut Lärmgutachten eine Schere mit 109 Dezibel angegeben wird und Schrottentladungen mit 130 Dezibel. Die Lärmschutzwand circa 14 Dezibel abfängt. Man bemerke auch, dass Quietschen und ein Geräusch, wenn Metall auf Metall landet, zusätzlich keine angenehmen oder leicht zu ignorierenden Geräusche sind. Luftlinie entfernt circa 100 Meter zu den ersten Häusern. Zurzeit ist der Lärmpegel an manchen Tagen sehr unangenehm und an manchen Tagen kaum spürbar. Also ist für mich eine Lärmmessung, die an nur zwei Tagen als repräsentativ herangezogen wird, auch nicht wirklich aussagekräftig. Kommt eben darauf an, welchen Tag man erwischt. Es gebe noch einige offene Punkte, allerdings sprengt dies jetzt schon den Rahmen eines Leserbriefs. Zum Schluss möchte ich noch Jeden bitten, der mit diesem Projekt nicht einverstanden ist, die laufende Online Petition zu unterschreiben: https://www.openpetition.de/!twqbk

Katja Zeitler, Greinsfurth

Senden Sie Ihren Leserbrief an:
redaktion-amstetten @tips.atoder per Post an „Tips“,Promenade 23, 4010 Linz.
Meinungen in Leserbriefen müssen sich nicht mit denen der Redaktion decken. Wir behalten uns vor, Briefe aus Platzgründen zu kürzen.

Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden